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Jüdisches Leben in Bayern. Ein Generationendialog

Wie haben sich nach 1945 jüdische Gemeinden in Deutschland - oder spezifischer Bayern - entwickelt? Wie sieht jüdisches Leben heute aus? Und was beschäftigt die Generation, die den Zweiten Weltkrieg erlebte, was jüngere jüdische Generationen? Darum ging es in unserer Veranstaltung vom 10.02.2022, die Sie hier im Video nachsehen können.

Zum Inhalt

Fast jeder zweite Deutsche ist noch nie mit jüdischem Leben in Berührung gekommen – das ergab jüngst eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey. Für Bayern gilt das in besonderem Maße, denn in ländlich geprägten Regionen gibt es weniger jüdische Gemeinden. Auch das Wissen über das Judentum beschränkt sich vielfach auf die Themen Shoah, Antisemitismus und Nahost-Konflikt. Wie aber leben Jüdinnen und Juden ihren Glauben und ihre Kultur heute? Wie haben sich jüdische Gemeinden nach 1945 in Bayern und Deutschland entwickelt? Welche Werte und Themen stehen für die jüdische Nachkriegsgeneration im Vordergrund, und welche Schwerpunkte setzen jüngere Generationen? Was hat sich durch den Zuzug jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger aus der ehemaligen Sowjetunion geändert? Diese und weitere Fragen möchte die BAdW als Auftakt ihrer neu ins Leben gerufenen Ad hoc-Arbeitsgruppe „Judentum in Bayern in Geschichte und Gegenwart“ diskutieren. Jüdische Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Generationen und Herkünfte tauschen sich dabei über ihre Perspektiven auf jüdisches Leben damals, heute und morgen aus. Die Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Verhältnis zu Glaube, Tradition, Erinnerungskultur und Antisemitismus sollen ebenso ausgelotet werden wie die Frage, was Politik und Gesellschaft leisten müssen, um jüdische Kultur als selbstverständlichen und sichtbaren Bestandteil unseres Alltags in Bayern stärker zu verankern.

> Zur Veransstaltungsseite "Jüdisches Leben in Bayern. Ein Generationendialog"

> Zum bei der Veranstaltung gezeigten Film "Judentum in Bayern in Geschichte und Gegenwart"


Wer spricht

DR. H.C. CHARLOTTE KNOBLOCH wurde in München geboren und überlebte den Holocaust mit falscher Identität in einem Versteck in Franken. Seit 1985 ist sie Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Von 2006 bis 2010 war sie außerdem Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland. Für den Jüdischen Weltkongress (WJC) ist sie seit 2013 als Commissioner for Holocaust Memory tätig.

PROF. DR. MICHAEL BRENNER lehrt Jüdische Geschichte und Kultur an der LMU München und hat den Seymour and Lillian Chair für Israelstudien an der American University, Washington D.C. inne. Er ist Präsident des Leo Baeck Instituts International. 2014 erhielt er das Bundesverdienstkreuz für seinen Einsatz als Vermittler jüdischer Kultur und Geschichte. Er ist Mitglied der BAdW und leitet deren Ad hoc-AG „Judentum in Bayern in Geschichte und Gegenwart“.

LENA GORELIK ist Schriftstellerin und Publizistin. 1992 kam sie mit ihrer russisch-jüdischen Familie als „Kontingentflüchtling“ nach Deutschland. Die Autorin wurde mit dem Bayerischen Kunstförderpreis, dem Ernst-Hoferichter-Preis und dem Förderpreis für junge Autoren der Stadt Bad Homburg ausgezeichnet. 2021 erschien ihr jüngster Roman „Wer wir sind“.

LENA PRYTULA studiert Englisch und Spanisch auf Lehramt an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und ist Mitglied im Vorstand der Jüdischen Studierendenunion Deutschland. Sie ist Stipendiatin des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks und setzt sich unter anderem in dem Begegnungsprojekt „Meet a Jew“ für die Vermittlung von
jüdischer Kultur und Lebensweise ein. 

Moderation: ILANIT SPINNER (BR)

Begrüßung: PROF. DR. THOMAS O. HÖLLMANN (Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften)

Grußworte: DR. LUDWIG SPAENLE, MDL (Antisemitismus-Beauftragter der Bayerischen Staatsregierung), DR. JOSEF SCHUSTER (Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland)


Weitere Inhalte aus den Reihen: Judentum in Bayern, Veranstaltung


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