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Exzellenstrategie: BAdW an fünf bayerischen Exzellenzclustern beteiligt

In der zweiten Wettbewerbsrunde der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern ist die Bayerische Akademie der Wissenschaften als außeruniversitäre Partnerin an fünf erfolgreichen Exzellenzclustern in Bayern beteiligt – darunter zwei Neuanträge in München und Erlangen.

Neuanträge:
 
Cross-Cultural Philology: Neue Sichtweisen auf vormoderne Textualität (LMU München)

Der Exzellenzcluster wird in einem kulturübergreifenden Ansatz philologische Praktiken und kulturelle Dynamiken über einen Zeitraum von etwa 5.000 Jahren untersuchen, dabei die traditionelle eurozentrische Perspektive verlassen und so zu einem besseren Verständnis zwischen den Kulturen in der heutigen Gesellschaft beitragen. Philologische Traditionen im Nahen und Mittleren Osten, in Ostasien, auf dem indischen Subkontinent, in Nord-, Ost- und Westafrika und Europa werden analysiert und verglichen. 
 
Die Bayerische Akademie der Wissenschaften ist als Kooperationspartnerin mit ihren philologischen Forschungsvorhaben an dem Cluster beteiligt.
 
Transformation der Menschenrechte (FAU Erlangen-Nürnberg)
Der Exzellenzcluster erforscht das Potenzial und die Grenzen der Menschenrechte vor dem Hintergrund grundlegender, unsere Zeit prägende Veränderungen. Dabei stehen fünf Megatrends im Fokus: Autokratisierung, die Fragmentierung der wirtschaftlichen Globalisierung, internationale Migration, planetare Umweltkrisen und Digitalisierung. Diese Trends verändern menschenrechtliche Normen, Institutionen und Praktiken. Gleichzeitig haben die Menschenrechte ihrerseits das Potenzial, Antworten auf die fünf Dynamiken zu geben. 
 
Die Bayerische Akademie der Wissenschaften ist gemeinsam mit der Internationalen Akademie Nürnberger Prinzipien als Kooperationspartnerin im Bereich Wissenschaftskommunikation an dem Cluster beteiligt.

Folgeanträge:
 
ORIGINS: Vom Ursprung des Universums bis zu den ersten Bausteinen des Lebens (LMU München, TU München)
Der Exzellenzcluster erforscht die Entstehung und Entwicklung des Universums und seiner Strukturen – von Galaxien, Sternen und Planeten bis hin zu den Bausteinen des Lebens. ORIGINS untersucht dabei den Weg von den kleinsten Teilchen im frühen Universum bis zur Entstehung biologischer Systeme. In der zweiten Förderphase streben die Forschenden neue Erkenntnisse in Kern- und Teilchenphysik, Astrophysik, Astrogeophysik, Kosmologie und Biophysik an. 
 
Die Bayerische Akademie der Wissenschaften ist durch ihr Leibniz-Rechenzentrum an dem Cluster beteiligt. 
 
Münchner Zentrum für Quantenwissenschaft und -technologie (MCQST) (LMU München, TU München)
Der Exzellenzcluster erforscht die Grundlagen von Quantensystemen, schafft die technologische Basis für die Quantentechnologie und adressiert Anwendungsfelder, die von Quantencomputern über Quanteninformationssysteme und Quantensensoren bis zu neuartigen Quantenmaterialien reichen. In der zweiten Förderphase wird der Cluster die Grundlagenforschung des Phänomens der Quantenverschränkung ausbauen und für Anwendungen in der Datenverarbeitung, Kommunikation, Metrologie und Sensorik, Materialwissenschaft, Chemie und Medizin nutzen. 
 
Die Bayerische Akademie der Wissenschaften ist durch ihr Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung an dem Cluster beteiligt.

Africa Multiple: Afrikaforschung neu gestalten (Universität Bayreuth)
Der Exzellenzcluster verfolgt das Ziel, die Afrikaforschung neu zu gestalten: gemeinsam mit afrikanischen Forschenden, interdisziplinär, global vernetzt. Die Zusammenarbeit zwischen der Universität Bayreuth und vier Partneruniversitäten auf dem afrikanischen Kontinent beschäftigt sich in der zweiten Förderphase mit den Themenfeldern „Kunst und Ästhetik“, „Wissen“, „Mobilitäten“, „regionale Integration“, „Moralitäten“ und „Lernen“, um dabei neue Formen der Wissensproduktion in den Afrikastudien zu etablieren. 
 
Die Bayerische Akademie der Wissenschaften ist als Kooperationspartnerin im Bereich Wissenschaftskommunikation an dem Cluster beteiligt.
 
Die zweite Wettbewerbsrunde der Exzellenzstrategie
 
In der zweiten Wettbewerbsrunde der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder zur weiteren Stärkung der Spitzenforschung an den Hochschulen in Deutschland fielen am 22. Mai 2025 die Entscheidungen über die künftigen Exzellenzcluster. Die Exzellenzkommission wählte aus 98 Förderanträgen insgesamt 70 Exzellenzcluster zur Förderung aus. Damit wurde die maximale Zahl an Projekten bewilligt, die in der Verwaltungsvereinbarung von Bund und Ländern zur Exzellenzstrategie vorgesehen ist. Nahezu sämtliche Cluster sehen die Beteiligung außeruniversitärer Partner vor. Die Mehrzahl wird von interdisziplinären Konsortien getragen. 

Die ausgewählten Exzellenzcluster werden ab dem 1. Januar 2026 für sieben Jahre gefördert. Die erstmals bewilligten 25 neuen Exzellenzcluster können sich danach um eine zweite Förderperiode von ebenfalls sieben Jahren bewerben, um die sie dann ihrerseits in einen Wettbewerb mit neuen Clusteranträgen treten.