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„Es geht viel um Übergriffigkeit“ - Die Schriftstellerin Lena Gorelik über jüdische Identität und Antisemitismus

1992 kam die Schriftstellerin Lena Gorelik mit ihrer russisch-jüdischen Familie als „Kontingentflüchtling“ nach Deutschland. Welche Erfahrungen haben sich ihr als jüdische Einwanderin in der deutschen Gesellschaft eingeprägt? Wie kann sich Antisemitismus auch versteckt äußern? Und was muss sich an der deutschen Erinnerungskultur ändern? Interview vom 6. Juli 2022, im Rahmen unserer Ad hoc-AG "Judentum in Bayern". Foto: Magdalena Jooss

Zum Inhalt

Am 1. Januar 1991 beschloss die Regierung der wiedervereinten Bundesrepublik Deutschland - auch als Zeichen der Wiedergutmachung - Jüdinnen und Juden aus der ehemaligen Sowjetunion als sogenannte "Kontingentflüchtlinge", also als Flüchtlinge mit sofortiger Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis, aufzunehmen. Im Rahmen dieser Initiative, die bis 2005 andauerte, kam die Schriftstellerin Lena Gorelik 1992 im Alter von 11 Jahren nach Deutschland. Im Podcast unserer Ad hoc-AG "Judentum in Bayern" berichtet sie von ihren Erfahrungen als Schülerin in einer schwäbischen Kleinstadt, über versteckten Antisemitimus, über die unterschiedliche Wahrnehmung Deutschlands der ersten und zweiten Generation von Kontingentgeflüchteten und darüber, was in Deutschland aus einer postmigrantischen Perspektive anders laufen sollte.

Wer spricht

Lena Gorelik ist Schriftstellerin und Publizistin. Die Autorin wurde mit dem Bayerischen Kunstförderpreis, dem Ernst-Hoferichter-Preis und dem Förderpreis für junge Autoren der Stadt Bad Homburg ausgezeichnet. 2021 erschien ihr jüngster Roman „Wer wir sind“. Seit 2020 ist sie Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. im Februar 2022 war sie bereits im Rahmen der Podiumsdiskussion "Jüdisches Leben in Bayern. Ein Generationendialog" bei der BAdW zu Gast. Den Video-Mitschnitt der Veranstaltung finden Sie hier.

Marguerite Bertheau studierte in Freiburg und Cambridge europäische Geschichte sowie Ethnologie und Kulturanthropologie. Seit 2021 promoviert sie am Lehrstuhl für „Jüdische Geschichte und Kultur“ der LMU mit einer Arbeit über die Zuwanderung jüdischer „Kontingentflüchtlinge“, die vor allem in der Zeit zwischen 1990 und 2005 nach Deutschland gekommen sind.

Podcast-Einführung: Dr. Laura Räuber, Referentin für Digitale Kommunikation an der BAdW.

Romanauszug: Ruth Zapf, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

 

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  • 00:00
    Intro und Jingle
  • 00:02:59
    Auswanderung und Ankunft in Deutschland als Kontingentgeflüchtete
  • 00:07:43
    Zugehörigkeit zu jüdischem Leben in Deutschland
  • 00:12:33
    Differenzen zwischen erster und zweiter Generation von Kontingentgeflüchteten
  • 00:18:52
    Erinnerungskultur und Umgang mit Antisemitismus in Deutschland
  • 00:21:54
    Beispiele für unterschwelligen Antisemitismus
  • 00:24:30
    Deutschlands Berufung auf NIE WIEDER
  • 00:28:33
    Erwartungen der Mehrheitsgesellschaft gegenüber (ukrainischen) Geflüchteten
  • 00:32:29
    Zuhören als Schlüssel
  • 00:33:44
    Verabschiedung und Jingle

Weitere Inhalte aus der Reihe „Judentum in Bayern“


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