Die Urkunden der Kreuzzugsjahre Kaiser Friedrichs II.
Zum Inhalt
Die im Podcast behandelte Urkunde finden Sie hier.
Archivsignatur: Archivio di Stato Venezia, Monastero S. Maria dei Teutonici, busta 2, n. 28 – Diplomnummer 1308. Regest: Friedrich schenkt Hermann, dem Meister des Deutschen Ordens, dessen Ordensbrüdern, deren Nachfolgern und dem Orden ein einst seinem Vorgänger König Balduin gehörendes Haus in Jerusalem mit allem Zubehör, sechs carrucate Land aus heimgefallenen oder der Krone gehörenden Gütern dortselbst oder anderswo im Gebiet der Stadt sowie ein Haus, das sie vor dem Verlust des Heiligen Landes in Jerusalem besaßen, mit allen Besitzungen, Rechten und frei von allen Abgaben. Datierung: Akkon, 1229 April (21‑30).
Ein immer wieder verschobener Kreuzzug, eine politische Hochzeit, ein Kirchenbann. Der neue, sechste Band der Urkunden Kaiser Friedrichs II. befasst sich mit weit mehr als einem typischen Kreuzzug. Aufschluss geben 264 Urkunden sowie drei Nachtragsurkunden für den dritten bzw. fünften Band. Aus dem Heiligen Land sind, teils im Original, 16 Urkunden überliefert. Hinzu kommen Diplome von den Friedensverhandlungen und schließlich der Vertrag von San Germano, der im Sommer 1230 zur Aussöhnung mit Gregor IX. und zur Lösung vom Bann führte. Auch die Weigerung der oberitalienischen Städte, die kaiserlichen Herrschaftsansprüche anzuerkennen, sind in den Urkunden ablesbar. Die zunehmende Effizienz der Verwaltung des Königreichs Sizilien wird in den Excerpta Massiliensia, einer Abschrift aus den kaiserlichen Registern, geschildert. Die detaillierten Verwaltungsmaßnahmen im Regnum Siciliae spiegeln sich in über 40 (teils nur gekürzt überlieferten) Urkunden wider.
Wer spricht
Dr. Christian Friedl ist wissenschaftlicher Mitarbeiter, Dr. des. Katharina Gutermuth wissenschaftliche Mitarbeiterin im BAdW-Projekt "Herausgabe der Urkunden Kaiser Friedrichs II." Katharina Gutermuth ist außerdem Preisträgerin des Akademiepreises der Karl-Thiemig-Stiftung für Nachwuchsförderung 2020 und des Michael-Doeberl-Preises der Gesellschaft der Münchner Landeshistoriker 2020.
> Zum Interview "Kurz nachgefragt... bei Dr. des. Katharina Gutermut" der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
Zum Projekt
Aufgabe des Projekts ist die Sammlung, Bearbeitung und Edition von mehr als 2.600 Urkunden (Diplome und Mandate) Kaiser Friedrichs II., die im Original oder nur mehr als Abschrift überliefert sind. Es ist ein Vorhaben der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, das seit 1990 im Rahmen des Akademienprogramms vom Bund und vom Freistaat Bayern finanziert wird. Das Projekt wurde auch bereits in einem kurzen Video (im Rahmen der Tagung "Mittelalter im Fokus") vorgestellt.
Podcast-Einführung: Dr. Laura Räuber, Referentin für Digitale Kommunikation an der BAdW.
- 00:00Jingle
- 00:16Einführender Kommentar
- 01:56Der aufgeschobene Kreuzzug
- 04:45Vertrag von San Germano
- 05:05Eheschließung mit Isabella von Brienne
- 05:28Erneute Verzögerung und Exkommunikation
- 06:19Unblutiger Kreuzzug
- 07:19Urkunden aus dem Heiligen Land: Band 6 der Publikationsreihe
- 08:59Arbeit an einer Urkunde
- 12:11Internationale Archivarbeit
- 16:46Editionsarbeit
- 17:29Überlieferungsblöcke
- 19:16Die Vorbemerkung zur Urkunde
- 22:19Die Kanzlei
- 23:05Geschichtliche Einordnung
- 24:17Übersetzung der Urkunde busta 2, n. 28