Logo der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
  1. Die Akademie
  2. Presse
  3. Die Urkunden der Kreuzzugsjahre Kaiser Friedrichs II.

Die Urkunden der Kreuzzugsjahre Kaiser Friedrichs II.

Der sechste Band der Urkunden Kaiser Friedrichs II. ist erschienen. Er umfasst die Zeitspanne von Juli 1226 bis Ende 1231 und steht im Zeichen des Kreuzzugs des gebannten Kaisers ins Heilige Land. Wie waren die genauen Umstände? Wie lässt sich das anhand von Urkunden ablesen? Und wie sieht die Arbeit mit Urkunden allgemein aus? Dr. Christian Friedl und Dr. des. Katharina Gutermuth geben Einblicke.

Zum Inhalt

Die im Podcast behandelte Urkunde finden Sie hier.
Archivsignatur: Archivio di Stato Venezia, Monastero S. Maria dei Teutonici, busta 2, n. 28 – Diplomnummer 1308. Regest: Friedrich schenkt Hermann, dem Meister des Deutschen Ordens, dessen Ordensbrüdern, deren Nachfolgern und dem Orden ein einst seinem Vorgänger König Balduin gehörendes Haus in Jerusalem mit allem Zube­hör, sechs carrucate Land aus heimgefallenen oder der Krone gehörenden Gütern dortselbst oder anderswo im Gebiet der Stadt sowie ein Haus, das sie vor dem Verlust des Heiligen Landes in Jerusalem besaßen, mit allen Besitzungen, Rechten und frei von allen Abgaben. Datierung: Akkon, 1229 April (21‑30).

Ein immer wieder verschobener Kreuzzug, eine politische Hochzeit, ein Kirchenbann. Der neue, sechste Band der Urkunden Kaiser Friedrichs II. befasst sich mit weit mehr als einem typischen Kreuzzug. Aufschluss geben 264 Urkunden sowie drei Nachtragsurkunden für den dritten bzw. fünften Band. Aus dem Heiligen Land sind, teils im Original, 16 Urkunden überliefert. Hinzu kommen Diplome von den Friedensverhandlungen und schließlich der Vertrag von San Germano, der im Sommer 1230 zur Aussöhnung mit Gregor IX. und zur Lösung vom Bann führte. Auch die Weigerung der oberitalienischen Städte, die kaiserlichen Herrschaftsansprüche anzuerkennen, sind in den Urkunden ablesbar. Die zunehmende Effizienz der Verwaltung des Königreichs Sizilien wird in den Excerpta Massiliensia, einer Abschrift aus den kaiserlichen Registern, geschildert. Die detaillierten Verwaltungsmaßnahmen im Regnum Siciliae spiegeln sich in über 40 (teils nur gekürzt überlieferten) Urkunden wider.

> Mehr dazu

 

Wer spricht

Dr. Christian Friedl ist wissenschaftlicher Mitarbeiter, Dr. des. Katharina Gutermuth wissenschaftliche Mitarbeiterin im BAdW-Projekt "Herausgabe der Urkunden Kaiser Friedrichs II." Katharina Gutermuth ist außerdem Preisträgerin des Akademiepreises der Karl-Thiemig-Stiftung für Nachwuchsförderung 2020 und des Michael-Doeberl-Preises der Gesellschaft der Münchner Landeshistoriker 2020.

> Zum Interview "Kurz nachgefragt... bei Dr. des. Katharina Gutermut" der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften

Zum Projekt

Aufgabe des Projekts ist die Sammlung, Bearbeitung und Edition von mehr als 2.600 Urkunden (Diplome und Mandate) Kaiser Friedrichs II., die im Original oder nur mehr als Abschrift überliefert sind. Es ist ein Vorhaben der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, das seit 1990 im Rahmen des Akademienprogramms vom Bund und vom Freistaat Bayern finanziert wird. Das Projekt wurde auch bereits in einem kurzen Video (im Rahmen der Tagung "Mittelalter im Fokus") vorgestellt.

Podcast-Einführung: Dr. Laura Räuber, Referentin für Digitale Kommunikation an der BAdW.

00:00
  • 00:00
    Jingle
  • 00:16
    Einführender Kommentar
  • 01:56
    Der aufgeschobene Kreuzzug
  • 04:45
    Vertrag von San Germano
  • 05:05
    Eheschließung mit Isabella von Brienne
  • 05:28
    Erneute Verzögerung und Exkommunikation
  • 06:19
    Unblutiger Kreuzzug
  • 07:19
    Urkunden aus dem Heiligen Land: Band 6 der Publikationsreihe
  • 08:59
    Arbeit an einer Urkunde
  • 12:11
    Internationale Archivarbeit
  • 16:46
    Editionsarbeit
  • 17:29
    Überlieferungsblöcke
  • 19:16
    Die Vorbemerkung zur Urkunde
  • 22:19
    Die Kanzlei
  • 23:05
    Geschichtliche Einordnung
  • 24:17
    Übersetzung der Urkunde busta 2, n. 28

Weitere Inhalte aus der Reihe „Forschung“


Das könnte Sie auch interessieren