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Veranstaltungsreihe: Verzichten - müssen, können, lernen

Ein Haufen Kartons
getty images/J. Greuel

Bahn statt Flugzeug? Fahrrad statt Auto? Gemüse statt Fleisch? Worauf müssen oder können wir verzichten und lässt sich Verzicht lernen? Drei Veranstaltungen widmen sich diesem Thema.

Die Möglichkeiten des Verzichts, um Ressourcen und Energie zu sparen, werden ebenso vielfältig wie kontrovers diskutiert. Denn: Kann, wer auf dem Land wohnt, auf ein Auto verzichten? Wer körperlich schwer arbeitet, auf die tägliche Dusche? Und wer von Meeting zu Meeting hastet, auf einen Inlandsflug? All diese Fragen machen eine Debatte nötig, die Wege für einen gesellschaftlich sinnvollen und gerechten Umgang mit Verzicht aufzeigt. Denn eines scheint klar: Ohne Verzicht sind die aktuellen Krisen nicht in den Griff zu bekommen. Die neue BAdW-Arbeitsgruppe „Semantiken des Verzichts“ diskutiert an drei Abenden mit ausgewählten Expertinnen und Experten mögliche Arten, Verzicht zu üben und stellt dabei jeweils einen Teilaspekt – nämlich verzichten müssen, können und lernen – in den Mittelpunkt. Alle drei Veranstaltungen werden auch im Livestream auf www.badw.de übertragen. 

 

Verzichten müssen | 26. April 23 | 19.00 Uhr | im Schelling Forum der BAdW in Würzburg

„In einer endlichen Welt kann man nicht unendlich wachsen“, so ein Fazit der renommierten Wirtschaftsjournalistin Ulrike Herrmann in ihrem 2022 erschienenen Buch „Das Ende des Kapitalismus“. Ihr Vorschlag: Eine völlig andere Form des Wirtschaftens, die auf das „Immer Mehr“ kapitalistischen Zuschnitts verzichtet. Auf persönlicherer Ebene nähert sich dem Thema Verzicht die Autorin Karen Duve in ihrem 2010 erschienen Buch „Anständig Essen“, in dem sie im Selbstversuch vegetarische, vegane und frutarische Lebensweisen ausprobiert und einen ethischen Umgang mit Lebensmitteln fordert. Ausgehend von diesen beiden kritischen Perspektiven auf unsere Wohlstandgesellschaft geht die Auftaktveranstaltung „Verzichten müssen“ der Frage nach, was unter den Vorzeichen eines notwendigen Verzichts als Maßstab für ein gelungenes Leben gelten kann und welche gesellschaftlichen Veränderungen es dafür braucht. 

Mit: Ulrike Herrmann (Journalistin und Autorin) und Karen Duve (Autorin), Moderation: Prof. Dr. Heike Paul (Universität Erlangen-Nürnberg/BAdW)

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Verzichten können | 16. Mai 23 | 19.00 Uhr | in der BAdW in München

Der nächstgelegene Supermarkt im Nachbarort, das Gymnasium des Kindes zwei Orte weiter, das nächste Krankenhaus vielleicht sogar drei – die Lebensbedingungen auf dem Land unterscheiden sich meist deutlich von denen in der Stadt. Es lohnt sich also, den Blick auf die Infrastrukturen, Orte und Räume zu lenken, inmitten derer Menschen ihr Leben konkret führen. Wer kann wo auf was verzichten und wie lassen sich Möglichkeiten zum Verzicht schaffen? Im zweiten Teil der Verzichts-Reihe diskutieren die beiden Architektinnen Elena Schirnding de Almeida und Doris Kleilein, was es bedeutet, in einer Stadt oder auf dem Land zu verzichten und welche Herausforderungen sich heute für Planerinnen, Gestalter, Architektinnen, aber eben auch für Bürgerinnen und Bürger stellen.

Mit: Elena Schirnding de Almeida (Urban Design, TU München) und Doris Kleilein (Architektin und Autorin), Moderation: Prof. Dr. Astrid Séville (TU München/BAdW)

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Verzichten lernen | 27. Juni 23 | 19.00 Uhr | im Schelling-Forum der BAdW in Würzburg

Ob auf Plakaten, in Schaufenstern oder in sozialen Netzwerken – aller Orten locken Angebote mit unterschiedlichsten Produkten, die angeblich wichtige Bedürfnisse befriedigen. Wie lässt sich ein individuell und gesellschaftlich verantwortungsvoller Umgang mit diesem Überangebot finden? Im dritten Teil der Verzichts-Reihe steht im Mittepunkt, welche Kompetenzen Menschen benötigen, um sich in den alltäglichen Angebotsstrukturen so zu bewegen, dass individuelle Bedürfnisse befriedigt werden, aber nicht zu Lasten anderer gehen. Wie erreichen wir einen reflexiven Umgang mit eigenen Wünschen, der auch Verzicht mit einschließt? Was muss dafür gelernt werden? Und welche empirischen Befunde und Beispiele gibt es für diese Lernprozesse? Darüber diskutieren die Psychologin Astrid Müller, der Bildungsforscher Daniel Fischer und der Lehrer Klaus Schilling.

Mit: Prof. Dr. Astrid Müller (Psychologie, Medizinische Hochschule Hannover), Prof. Dr. Daniel Fischer (Consumer Communication and Sustainability, Universität Wageningen) und Klaus Schilling (UNESCO-Schulen, Bonn), Moderation: Prof. Dr. Annette Scheunpflug (Universität Bamberg/BAdW)

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