Gandhāra: Die ältesten Handschriften des Buddhismus
Zum Inhalt
Der Buddhismus entstand im vierten Jahrhundert vor Christus im östlichen Indien und ist heute nach dem Christentum, Judentum, Islam und Hinduismus die viertgrößte Religion der Erde. Von Indien aus verbreitete er sich einerseits nach Sri Lanka, andererseits nach Zentralasien und China. Bei dieser zweiten Route spielte die Grenzregion Gandhāra eine zentrale Rolle. Die gefundenen Handschriften werfen ein neues Licht nicht nur auf die frühbuddhistische Literatur, sondern auch auf die Einführung der Schrifttechnik in Südasien.
Wer spricht
Dr. Stefan Baums ist Arbeitsstellenleiter des Projekts und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Indologie und Tibetologie der LMU München. Podcast-Intro: Dr. Laura Räuber, Referentin für Digitale Kommunikation an der BAdW. Musik: Road to Afghanistan, Gandhaaramin/Pond 5. Bild: Gandhāra-Mönche, Museum Fünf Kontinente München, Foto: S. Mulzer.
Zum Forschungsvorhaben "Frühbuddhistische Handschriften aus Gandhāra"
Im Fokus des Vorhabens "Frühbuddhistische Handschriften aus Gandhāra" steht die Bearbeitung der buddhistischen Handschriftenfunde, die seit den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts aus dem Nordwesten Pakistans und den benachbarten Regionen Afghanistans bekannt geworden sind. Gandhāra ist der alte Name für dieses Gebiet, das seinen einstigen Reichtum dem Fernhandel auf der Seidenstraße verdankt und bei der Verbreitung des indischen Buddhismus nach Zentral- und Ostasien eine Schlüsselrolle gespielt hat. Die einzelnen Handschriften werden sukzessive ediert, technischer Mittelpunkt des Vorhabens ist eine ständig aktualisierte Datenbank, die alle Informationen sammelt und verknüpft. Das Vorhaben wird wird im Rahmen des Akademienprogrammes von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften betreut und ist an der Ludwig-Maximilians-Universität in München angesiedelt.
Zum Akademientag 2021 "Ferne Welten ganz nah – Kulturen im Austausch"
Der Akademientag 2021 widmet sich am 8. November 2021 unter dem Titel „Ferne Welten ganz nah – Kulturen im Austausch“ der interdisziplinären Auseinandersetzung mit kulturellen Überlieferungen und Praktiken, die sich über Raum und Zeit hinweg in Austausch befinden. Neben Projektpräsentationen aus dem gemeinsamen Forschungsprogramm der Akademien stehen Diskussionsrunden u.a. zu den großen Zukunftsfragen - gestern und heute - wie Identität, Migration oder Globalisierung auf dem Programm. Die Federführung für den Akademientag 2021 haben die Bayerische Akademie der Wissenschaften und die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften gemeinsam inne.
Einmal im Jahr lädt die Akademienunion zum Akademientag, der großen Gemeinschaftsveranstaltung der in der Akademienunion zusammengeschlossenen Mitgliedsakademien. Bei ihrem gemeinsamen Wissenschaftstag präsentieren die Akademien ihre Forschungsarbeit und laden die interessierte Öffentlichkeit zum Dialog. Auf dem Programm stehen Diskussionsrunden mit exzellenten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern verschiedener Fachrichtungen sowie Präsentationen von Forschungsprojekten aus den Akademien. In einer Projektstraße sind die Besucherinnen und Besucher eingeladen, mit den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern ins Gespräch zu kommen sowie in interaktiven Ausstellungen mehr über die Forschungsprojekte aus dem Akademienprogramm zu erfahren. Am Vormittag finden zudem eigens für Schulklassen konzipierte Workshops zum Akademienprogramm statt. Der Akademientag findet wechselnd an den verschiedenen Akademiestandorten statt, alle zwei Jahre in Berlin.
- 00:00Gandhaaramin: Road to Afghanistan (Ausschnitt)
- 00:18Intro und Jingle
- 02:30Gandhaaramin: Road to Afghanistan (Ausschnitt)
- 02:49Siddhartha - Der historische Buddha
- 03:34Ausbreitung des Buddhismus
- 03:52Einsatz von Schriften
- 04:30Die Edikte Asokas
- 06:04Handschriften aus Gandhāra
- 07:13Der Einsatz von Birkenrinde
- 08:23Wiederentdeckung der Handschriften
- 09:46Erforschung der Neufunde
- 10:13Gandhāra-Projekt an der BAdW
- 11:12Texttypen der entzifferten Schriftrollen
- 14:11Digitalisate helfen bei der Entzifferung
- 15:41Weiterer Umgang mit den erschlossenen Schriften
- 16:30Erkenntnis aus den Texten
- 24:12Klang der Gandhāri-Sprache