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(Self)images of Africa and Afropea in Children’s Literature in France and Germany (Englisch mit Untertiteln)

Wie wird Afrika in deutschen und französischen Kinderbüchern beschrieben? Können Stereotype aufgebrochen werden, oder schwingen sie immer mit? Dr. Élodie Malanda und Dr. Gilbert Ndi Shang diskutieren im Rahmen unserer Ad hoc-AG "Zukunftswerte".

Zum Inhalt 

In diesem Gespräch mit Gilbert Ndi Shang (Uni Bayreuth/BAdW) verhandelt Élodie Malanda, Postdoc-Stipendiatin der Alexander von Humboldt-Stiftung, Fragen rund um Identität, die in Verbindung mit ihrer Forschung stehen: Sie untersuchte zunächst Bilder von Afrika in französischen und deutschen Kinderbüchern und forscht aktuell zu Kinderbüchern von afrofranzösischen und afrodeutschen Autorinnen und Autoren. Deutsche und französische Texte über Afrika, so Malanda, würden zwar versuchen koloniale Stereotype zu vermeiden, dabei aber, vielleicht unbewusst, dennoch weniger nuancierte Bilder des afrikanischen Kontinents und seiner Einwohner:innen aufrechterhalten. Afropäische Jugendliteratur dagegen versuche den Mangel an Texten mit Figuren afrikanischer Herkunft auszugleichen - nicht nur im Sinne des stereotypen "Anderen". Auch wenn diese Literatur selbst noch "in den Kinderschuhen stecke" (noch mehr in Deutschland als in Frankreich) und redaktionellen Herausforderungen unterliege, da ihr künstlerischer Wert häufig unterschätzt werde, etabliere sich afropäische Kinder- und Jugendliteratur immer mehr, auch über eine rein afropäische Gemeinschaft hinaus. 

Foto: Dr. Élodie Malanda, Internationale Jugendbibliothek (IJB).

Wer spricht

DR. ÉLODIE MALANDA ist im Rahmen ihres zweijährigen Alexander von Humboldt-Forschungsstipendiums seit dem 01. August 2020 an der Universität des Saarlandes (Gastgeber: Prof. Dr. Hans-Jürgen Lüsebrink). Während Ihres Aufenthaltes an der UdS forscht sie zum Thema "Gemeinschaftsbildende Narrative in afroeuropäischer Kinder- und Jugendliteratur, Blogs und Podcasts für junge Schwarze Menschen in Frankreich und Deutschland". Ziel dieser Forschungsarbeit ist es, kinderliterarische Produktionen von afrodeutschen und afrofranzösischen Autor*innen in Hinblick auf ihr identitätsstiftendes und gemeinschaftsbildendes Potential zu analysieren. Die Forschung ist auf Kinder- und Jugendliteratur, aber auch auf kinderliterarische Veranstaltungen (Lesungen, Schreibworkshops, Kinder- und Jugendliteraturmessen mit Schwerpunkt afroeuropäische Literatur, …) sowie auf Blogs und Podcasts für junge schwarze Menschen ausgerichtet.

DR. GILBERT NDI SHANG ist Habilitand an der Fakultät für Sprach- und Literaturwissenschaft, Fachgruppe Romanistik, der Universität Bayreuth und Mitglied im Jungen Kolleg der BAdW. Der Titel seines Forschungsschwerpunkts hier lautet "Der Körper in postkolonialen Kontexten: Vernetzungen der Körperlichkeit in den Romanen von Gabriel Garcia Marquez und Sony Labou Tansi". Außerdem ist er Mitglied in der Ad hoc-AG Zukunftswerte.
 

Die Ad hoc AG "Zukunftswerte": Themenfeld Multikulturalität und Identität – „Wir und die Anderen“ 

Die im Jahre 2019 eingerichtete Ad-hoc-Arbeitsgruppe „Zukunftswerte“ widmet sich zentralen gesellschaftlichen Werten, die aktuell vielfältigen Herausforderungen ausgesetzt sind, z.B. durch Digitalisierung und durch soziale Medien, durch Nationalismus und Populismus, durch Migration sowie durch die Infragestellung oder den Bedeutungsverlust wertstiftender Institutionen. Drei Paare von Werten stehen im Mittelpunkt und werden als Spannungsfelder analysiert, nämlich Freiheit und Sicherheit, Gemeinschaftsinteresse und Eigeninteresse sowie Multikulturalität und Identität. Die ad hoc-AG beschäftigt sich aus empirischer und normativer Perspektive u. a. mit folgenden Themen: Akzeptanz und Zurückweisung von Werten, Wertevermittlung und Zukunft der Wertevermittlung in gesellschaftlichen Institutionen; historische und kulturelle Verankerung von Werten und deren Transformationen; handlungsleitende und andere Funktionen von Werten. Die Arbeitsgruppe reflektiert und initiiert Forschung zu diesen Fragestellungen und möchte gleichzeitig die gesellschaftliche Debatte zu den o.g. Spannungsfeldern fördern. Sprecher der Arbeitsgruppe sind Andrea Abele-Brehm (spezifisch befasst mit dem Wertepaar Gemeinschaftsinteresse und Eigeninteresse), Nicole J. Saam (spezifisch befasst mit dem Wertepaar Freiheit und Sicherheit) und Michael F. Zimmermann (spezifisch befasst mit dem Wertepaar Multikulturalität und Identität).

Die Begriffe Multikulturalität und Identität sind Schlagworte, die der gesellschaftlichen Diskussion entnommen wurden, so dass heute jeder versteht, für welche Wertvorstellungen sie stehen. „Multikulti“ versus „Identität“ (bis hin zur „identitären Bewegung“) sind in Zeiten einer Krise, die durch soziale Medien, Beeinflussungsmöglichkeiten durch KI und Populismen aufgebracht wurde, in ein Spannungsverhältnis geraten. Die Arbeitsgruppe leuchtet das Spannungsfeld von Multikulturalität und Identität durch die historisch-kritische Klärung von Schlüsselbegriffen im Rahmen weiterer Begriffsfelder aus. Werte, für die Geltung beansprucht werden soll, werden im Verhältnis zu moralisch-politischer Orientierung, Menschenrechten, Begründungen und Legitimationen, aber auch zu bloßen, oft fragwürdigen Wertvorstellungen betrachtet. Multikulturalität wird im Rahmen von Konzepten wie Globalisierung bzw. weltweiter Vernetzung, soziale Ungleichheit (auch aufgrund von Modernisierungsfolgen) und globale Machtgefälle, Post- und Dekolonialismus bestimmt. Identität wird im Rahmen von Konzepten der Subjektivierung – zwischen Disziplinierung und der Erschließung von Freiheitsräumen – und der Beherrschung unterschiedlicher Verhaltenscodices und Rollenkompetenzen (Intersektionalität) betrachtet.

> Weitere Videos der Teilgruppe "Multikulturalität und Identität"


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