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Zur prekären Situation des wissenschaftlichen Nachwuchses – Ausgabe 3/2015 von „Akademie Aktuell“ erschienen

Was muss sich im deutschen Wissenschaftssystem verändern, damit der hochqualifizierte Nachwuchs bessere Perspektiven hat? Dieser aktuellen Frage widmet sich Ausgabe 3/2015 der Zeitschrift „Akademie Aktuell“ der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

 

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08. September 2015

Was muss sich im deutschen Wissenschaftssystem verändern, damit der hochqualifizierte Nachwuchs bessere Perspektiven hat? Dieser aktuellen Frage widmet sich Ausgabe 3/2015 der Zeitschrift „Akademie Aktuell“ der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

"Wer will noch in die Wissenschaft?" Diese provokante Frage stellte vor einiger Zeit die Frankfurter Allgemeine Zeitung und wies damit auf die schwierigen Bedingungen für den wissenschaftlichen Nachwuchs in Deutschland hin – ob Kurzzeit- und Kettenverträge, unsichere Karriereperspektiven in der Phase der Familiengründung oder prekäre Arbeitsverhältnisse trotz jahrelanger Berufserfahrung. „Akademie Aktuell“ bündelt unterschiedliche Argumente und Aspekte zur Nachwuchsförderung in der Wissenschaft und stellt zugleich neue Überlegungen vor. Die Initiative zu dieser Ausgabe haben die 18 Mitglieder des Jungen Kollegs der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ergriffen, und sie haben die Ausgabe auch maßgeblich konzipiert, hochkarätige Autorinnen und Autoren sowie Interviewpartner gewonnen und den einführenden Beitrag verfasst.

Peter Strohschneider spricht im Interview über aktuelle Modelle der Nachwuchsförderung, wissenschaftliche Neugier und verbitterte Verteidigungshaltungen. Margit Osterloh erklärt, warum die Gelehrtenrepublik nur mangelhaft funktioniert, wenn es um die Evaluation des Nachwuchses geht. Dass Zeitverträge der wissenschaftlichen Qualität schaden, zeigt Victor I. Spoormaker. Welche Karrieremodelle es an Universitäten im internationalen Vergleich gibt, erläutert Reinhard Kreckel. Manfred Prenzel stellt im Interview die Empfehlungen des Wissen-schaftsrates zu Karrierezielen und -wegen an Universitäten vor. Das 2012 etablierte Karriere- und Berufungsmodell der Technischen Universität München und dessen Mittelpunkt, den Tenure Track, erklärt Thomas F. Hofmann. Tobias Rosefeldt plädiert für eine Universität ohne Mitarbeiter. Magdalena Maria Dobrzyńska untersucht Prekarisierungserfahrungen deutscher Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler in den Geisteswissenschaften zwischen Traumjob, Jobpatchwork und Arbeitslosigkeit. Einen Überblick über die Befristung von Arbeitsverträgen in der Wissenschaft und einige aktuelle Streitfragen gibt Frank Maschmann. Die weiteren Beiträge der Ausgabe informieren über Nachwuchsförderung im Akademienprogramm und konkrete Fördermaßnahmen an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Die Zeitschrift ist über die Pressestelle der Akademie erhältlich. 
Die nächste Ausgabe wird dem Thema „Regensburg“ gewidmet sein und erscheint am 27. November 2015.