Vor der Gründung der Bundesrepublik Deutschland wurden in Westdeutschland – unter Aufsicht und mit Genehmigung der Militärregierungen – zwischen 1946 und 1947 die Bundesländer neu- bzw. wiedergegründet, die im Zuge der nationalsozialistischen „Gleichschaltung“ 1934 ihre Selbstständigkeit verloren hatten.  

In den Jahren 2016 und 2017 erinnern viele westdeutsche Bundesländer an ihren demokratischen Neuanfang. Dieses Gedenken fällt durchaus unterschiedlich aus: Vielschichtige Problemlagen der Anfangszeit bestimmen das Erinnern nach wie vor mit. 

Dies ist der Ausgangspunkt für den Vortrag Michael Kißeners, der sich mit folgenden Fragen befasst: Wie gelang die Staatsgründung und Re-Demokratisierung? Wie bewältigten die Länder die wirtschaftliche Krise im ersten Nachkriegsjahrzehnt? Wie arbeitete die Nachkriegsgesellschaft die Gräuel des Nationalsozialismus auf? Diese Themen erläutert Kißener an den Beispielen Bayern und Rheinland-Pfalz. Im Anschluss an den Vortrag werden die 2015 neu gewählten Mitglieder der Kommission für bayerische Landesgeschichte vorgestellt.
Prof. Dr. Michael Kißener ist Professor für Zeitgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre sind die Europäische Rechtsgeschichte, Nationalsozialismus und Widerstand sowie Regionale Zeitgeschichte.

Vortrag: Zukunft in der Katastrophe. Die deutschen Länder nach dem Zweiten Weltkrieg.

Termin: Donnerstag, 13. Oktober 2016 |18.00 Uhr
Referent: Prof. Dr. Michael Kißener (Mainz)
Ort: Bayerische Akademie der Wissenschaften, Alfons-Goppel-Str. 11, 80539 München, Plenarsaal, 1. Stock 
Veranstalter: Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der bayerischen Akademie der Wissenschaften

Anmeldung: bitte bis 11. Oktober 2016 unter 089/23021-1171 oder post@kbl.badw.de