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Vortrag: Das Boko Haram Syndrom in Westafrika

Die Schreckensnachrichten der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram aus Nigeria bestimmen seit Monaten immer wieder die Schlagzeilen. Am 26. Oktober spricht Dr. Franz Kogelmann in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zum „Boko Haram Syndrom in Westafrika“. Kogelmanns Vortrag ist der erste einer dreiteiligen Reihe, die die Akademie gemeinsam mit dem Institut für Afrikastudien der Universität Bayreuth ausrichtet. 

 

 

30/15
22. Oktober 2015

Die Schreckensnachrichten der islamistischen Terrorgruppe Boko Haram aus Nigeria bestimmen seit Monaten immer wieder die Schlagzeilen. Am 26. Oktober spricht Dr. Franz Kogelmann in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zum „Boko Haram Syndrom in Westafrika“. Kogelmanns Vortrag ist der erste einer dreiteiligen Reihe, die die Akademie gemeinsam mit dem Institut für Afrikastudien der Universität Bayreuth ausrichtet. 

Weite Teile der muslimischen Welt durchlaufen aktuell eine dramatische Krise. Radikale isla-mische Gruppen scheinen im Wettstreit um die medienwirksamsten Grausamkeiten im Namen des Islams zu liegen. Boko Haram – mit Ursprung im Norden Nigerias – ist eine dieser Gruppen, die erfolgreich ihre Gräueltaten vermarktet. In seinem Vortrag beleuchtet Kogelmann die gegenwärtige Boko Haram-Krise Westafrikas von zwei miteinander konfligierenden Standpunkten: einerseits als Symptom einer tatsächlichen Krankheit, die das Staats- und Gemeinwesen Westafrikas befallen hat, anderseits als eine imaginäre Krankheit, von einer Reihe von Ärzten weit über die ursprüngliche Große aufgebläht, die ein vitales Interesse haben dem Patienten keine Genesung angedeihen zu lassen.


Die beiden im November folgenden Vorträge der Reihe befassen sich mit der Normen- und Wertepluralität in afrikanischen Verfassungen sowie der Geschichte der Zukunft aus Sicht der Afrikastudien.


Vortrag:
„Das Boko Haram Syndrom in Westafrika“
Montag, 26. Oktober 2015, 18.00 Uhr
Dr. Franz Kogelmann ist Islamwissenschaftler und wissenschaftlicher Koordinator des Instituts für Afrikastudien der Universität Bayreuth sowie Gründungsmitglied der Bayreuth International Graduate School of African Studies (BIGSAS). Seine Forschungsinteressen gelten den aktuellen islamischen Bewegungen, dem islamischen Recht in Afrika, islamischen Stiftungen, dem Islamismus sowie Muslimen in säkula-ren/teilweise islamischen Gesellschaften.
Ort: Bayerische Akademie der Wissenschaften, Alfons-Goppel-Str. 11, 80539 München, Plenarsaal, 1. Stock
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Weitere Vorträge des Instituts für Afrikastudien der Universität Bayreuth:


„Normen- und Wertepluralität in afrikanischen Verfassungen am Beispiel der aktuellen Verfassungsreform in der Vereinigten Republik Tansania“
Freitag, 6. November 2015, 18.00 Uhr
Prof. Dr. Ulrike Wanitzek ist Professorin für Bürgerliches Recht, Rechtsvergleichung und Rechtssoziologie sowie Recht in Afrika an der Universität Bayreuth. Sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Afrikastudien und Projektleiterin des Tansanisch-deutschen Fachzentrums für Rechtswissenschaft (TGCL) sowie Vorstand der Gesellschaft für afrikanisches Recht e.V.
„Geschichte der Zukunft – aus Sicht der Afrikastudien“
Montag, 30. November 2015, 18.00 Uhr


Prof. Dr. Achim von Oppen ist Professor für die Geschichte Afrikas an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Bayreuth. Seine Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die Sozial- und Kulturgeschichte ländlicher und städtischer Regionen, Religion und Geschichte, die Konstruktion und Transformation von Räumen sowie die Geschichte von Mobilitäten und Transfers.

 

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften, gegründet 1759, ist die größte und eine der ältesten Akademien in Deutschland. Sie ist zugleich Gelehrtengesellschaft und Forschungseinrichtung von internationalem Rang. Mit rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreibt sie Grundlagenforschung in den Geistes- und Naturwissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf langfristigen Vorhaben, die die Basis für weiterführende Forschungen liefern und die kulturelle Überlieferung sichern. Sie ist ferner Trägerin des Leibniz-Rechenzentrums, eines der größten Supercomputing-Zentren Deutschlands, und des Walther-Meißner-Instituts für Tieftemperaturforschung. Seit 2010 betreibt sie ein Junges Kolleg für den exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs in Bayern.