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Von Kirchenglocken bis zu Grabdenkmälern: Neuerscheinung zu den Inschriften der Alten Kapelle Regensburg

Der neue Band aus dem Projekt „Deutsche Inschriften des Mittelalters und der Frühen Neuzeit“ wird am 12. Oktober in der Alten Kapelle in Regensburg der Öffentlichkeit vorgestellt.

Das 875 von Ludwig dem Deutschen gegründete und 1102 von Heinrich II. wiedererrichtete Kollegiatstift Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle ist eine der ältesten noch bestehenden Institutionen der Stadt Regensburg. Als Exklave des Bistums Bamberg nimmt die Alte Kapelle eine Sonderstellung ein. Zu den ältesten Inschriften gehören die Glocken im Turm der Alten Kapelle, die eines der ältesten erhaltenen Glockenensembles Bayerns bilden (1247). Stiftskirche und Kreuzgang beherbergen zahlreiche Grabdenkmäler der Stiftsherren ab dem 15. Jahrhundert, darunter Werke berühmter Bildhauerwerkstätten wie die der Roritzer.

Der vorliegende Band ist der vierte Teil der Inschriftenedition der Stadt Regensburg. Nach den bereits publizierten Beständen der Minoritenkirche und des Doms widmet sich diese Publikation den Inschriften des Kollegiatstifts Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle. Sie umfasst nicht nur die Kirche selbst, sondern auch die angrenzenden Kapellen, den Kreuzgang, die unmittelbaren Stiftsgebäude sowie die Pfarrkirche St. Kassian. Hinzu kommen zahlreiche Inschriften des Totengedenkens für Regensburger Bürgerfamilien. Mitglieder der regionalen Geschichts- und Heimatvereine können den Band bei der Präsentation zum Sonderpreis von EUR 55,- erwerben.

Publikation:
Die Inschriften der Stadt Regensburg. IV. Das Kollegiatstift Unserer Lieben Frau zur Alten Kapelle (Die Deutschen Inschriften, Band 110, Münchener Reihe 21. Band) gesammelt und bearbeitet von Walburga Knorr und Werner Mayer. Für den Druck ergänzt von Ramona Baltolu und Christine Steininger. 2023. 314 S. sowie 34 Tafeln mit 100 farbigen Abb., Ln. mit Schutzumschlag, EUR 69,– (978-3-7520-0715-2)

Buchpräsentation:
Wann: Donnerstag, 12. Oktober 2023 | 17.00 Uhr
Wo: Unsere Liebe Frau zur Alten Kapelle in Regensburg | Schwarze-Bären-Straße 7 | 93047 Regensburg

Zum Projekt „Die Deutschen Inschriften“
„Die Deutschen Inschriften“ sind ein Gemeinschaftsunternehmen mehrerer deutscher Akademien sowie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Die Münchner Arbeitsstelle erschließt die nachantiken Inschriften Bayerns bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts. Inschriften sind Texte auf vermeintlich dauerhaften Materialien wie Stein, Holz, Metall, Textilien und Glas. Sie geben Zeugnis von historischen Ereignissen und Personen, die in anderen schriftlichen Quellen kaum greifbar sind. Die Edition umfasst die Lektüre und Transkription der zum Teil schwer zu entziffernden Texte, gegebenenfalls eine Übersetzung, die Beschreibung der Objekte und ihre historische Einordnung. Ergänzt durch einen ausführlichen Kommentar werden sie so als Zeugnisse der Vergangenheit für Wissenschaft und Öffentlichkeit nutzbar.

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften, gegründet 1759, ist die größte und eine der forschungsstärksten Landesakademien in Deutschland. Ihren Aufgaben als Gelehrtengemeinschaft, außeruniversitäre Forschungseinrichtung und Ort des lebendigen wissenschaftlichen Dialogs mit Gesellschaft und Politik ist sie seit mehr als 250 Jahren verpflichtet. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf langfristigen Vorhaben, die die Basis für weiterführende Forschungen liefern und das kulturelle Erbe sichern. Aktuellen Fragen von hoher gesellschaftlicher Relevanz widmen sich ihre Ad hoc-Arbeitsgruppen. Zur Akademie gehören das Leibniz-Rechenzentrum, eines der größten Supercomputing-Zentren Europas, das Bayerische Forschungsinstitut für Digitale Transformation und das Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung. Den exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs in Bayern fördert sie im Jungen Kolleg. Die Akademie ist Mitglied der Akademienunion.