08/13
Think big – Großgeräte in der Physik
08/13
09. April 2013
Am Freitag, 19. April 2013, stellen Experten in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften unter dem Motto „Think big“ Großgeräte der Physik vor, die aktuell in Wissenschaft und Forschung z.B. in der Astronomie, am Forschungsreaktor der TU München in Garching, am CERN oder in der Kernfusionsforschung eingesetzt werden.
Um zu verstehen, wie sich unser Universum entwickelt hat, ist es nötig, sowohl die kleinsten Bausteine, die Elementarteilchen, als auch die größten uns bekannten Strukturen, die Galaxien, zu erforschen. Dazu benötigt man Geräte, die Zustände erzeugen können, wie sie kurz nach dem Urknall vorherrschten. Die gegenwärtig in der Physik eingesetzten Großgeräte machen es möglich, das Universum von den kleinsten Abständen im Elementarteilchenbereich bis hin zu sehr großen Skalen zu untersuchen. So konnte 2012 am Large Hadron Collider (LHC) des CERN bei Genf ein neues schweres Teilchen nachgewiesen werden, bei dem es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um das schon lange postulierte Higgs-Teilchen (Higgs-Boson) handelt. Am anderen Skalenende werden über die Europäische Südsternwarte (ESO) in Chile mit unterschiedlichen Teleskopen, Antennen und Instrumenten nicht nur Planeten, Monde und Kometen unseres Sonnensystems beobachtet, sondern auch die entferntesten bekannten Objekte: Galaxien, die kurz nach dem Urknall entstanden sein müssen.
Neben ESO und CERN werden bei dem Symposium als weitere Großgeräte vorgestellt: die Forschungsneutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II) der TU München, an der Grundlagen- und angewandte Forschung betrieben wird – von der effizienten Energiespeicherung bis zur Medizintechnik –, und die Versuchsanlagen, die künftig zum Bau eines Fusionskraftwerks und damit zur Energieversorgung der Zukunft dienen sollen.
Das vom Akademiemitglied Andrzej Buras und von Stephan Paul (beide TU München) organisierte Symposium des BAdW Forums Technologie ist nicht nur eine Reise durch die spannende Welt der physikalischen Forschung, es dient auch der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung: Dank großzügiger Fördermittel, die die Akademie für den wissenschaftlichen Nachwuchs einwerben konnte, informieren sich am 18. und 19. April 2013 rund 120 ausgewählte Schülerinnen und Schüler von Gymnasien aus ganz Bayern bei dem Symposium über die aktuellen Entwicklungen in der Physik und haben die Möglichkeit, mit den Forschern zu diskutieren.
Zuvor erhalten die Schülerinnen und Schüler Einblick in den Forschungscampus Garching: Sie besichtigen die Forschungsneutronenquelle der TU München, das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik sowie das Leibniz-Rechenzentrum der Akademie, in dessen Höchstleistungsrechner SuperMUC extrem große Datenmengen gespeichert und verarbeitet werden.
Symposium „Think big“ – Programm
13.30 Uhr: Begrüßung
Prof. Dr. Karl-Heinz Hoffmann, Präsident der BAdW
Prof. Dr. Joachim Hagenauer, Vorsitzender der Kommission BAdW Forum Technologie
13.50 Uhr: Die Erforschung des Universums –
Warum wir große Forschungsgeräte bauen
Prof. Dr. Stephan Paul, TU München, Garching
14.20 Uhr: Himmelsbeobachtungen verändern unser Weltbild
Prof. Dr. Bruno Leibundgut, Europäische Südsternwarte (ESO), Garching
14.50 Uhr: Licht im Dunkel – Neutronen für Grundlagenforschung,
Ingenieurwissenschaften und Medizin
Prof. Dr. Winfried Petry, Forschungsneutronenquelle Heinz Maier-Leibnitz (FRM II), TU München, Garching
15.20 Uhr: Kaffeepause
15.50 Uhr: Kernfusion – die Energiequelle der Sterne auf der Erde nutzen
Prof. Dr. Sibylle Günter, Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP),
Garching/Greifswald
16.20 Uhr: Eine kleine Reise durch die Welt der Teilchen
Dr. Jennifer Girrbach, Institute for Advanced Study TUM-IAS, Garching
16.50 Uhr: Die Suche nach dem Higgs-Boson und mehr am LHC
Dr. Peter Jenni, European Organization for Nuclear Research (CERN), Genf
17.30 Uhr: Ende der Veranstaltung
Symposium: Think big – Großgeräte in der Physik |
Medienvertreter sind herzlich zu der Veranstaltung eingeladen. Wenn Sie an einem Interviewtermin mit den Referenten des Symposiums interessiert sind, wenden Sie sich bitte an die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.