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"SuperMUC" erneut unter den Top Ten der schnellsten Rechner weltweit
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26. November 2013
Der Höchstleistungsrechner SuperMUC des Leibniz-Rechenzentrums (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften gehört erneut zu den zehn leistungsfähigsten Supercomputern der Welt.
Denver/Garching b. München. In der neuesten Liste der 500 schnellsten Rechner der Welt (www.top500.org), die auf der größten Supercomputertagung SC13 in Denver bekannt gegeben wurde, belegt er immer noch Platz 10. Dies ist besonders bemerkenswert, weil SuperMUC im Gegensatz zu fast allen anderen Top Ten-Systemen seine hohe Rechenleistung nicht durch spezielle Beschleuniger wie Graphikprozessoren erreicht und seit seiner Inbetriebnahme 2012 bisher keinen Ausbau erhielt (dieser ist erst für Ende 2014 geplant). "SuperMUC behält auch im zweiten Betriebsjahr seine Attraktivität für die Wissenschaft, weil seine Rechenleistung weiterhin zur Weltspitze zählt", freut sich Arndt Bode, Vorsitzender des Direktoriums des LRZ.
In den vergangenen Monaten konnte SuperMUC für die Wissenschaftler des Gauß-Zentrums für Supercomputing beachtliche Anwendungsleistungen erzielen, darunter Weltrekorde in der Elementarteilchensimulation sowie in der Simulation turbulenter Überschallströmungen in der Astrophysik. Mit dem geophysikalischen Anwenderprogramm Seissol erreichte er knapp ein Petaflop Rechenleistung bei der Simulation des Erdmantels. Die besondere Leistungsfähigkeit des SuperMUC für reale Anwendungen wies auch der Workshop "Extreme Scaling" nach, bei dem zwölf Anwendungsprogramme innerhalb einer Woche so optimiert wurden, dass sie das gesamte System ausnutzen konnten. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse über die Bedürfnisse der Anwender der leistungsfähigsten Supercomputer finden Eingang in eine neue Sammlung von sog. Benchmarkprogrammen zur Bewertung zukünftiger Rechensysteme.
In Denver stellte der Informatiker Jack Dongara auch Pläne der Organisation Top500 vor, künftig für die Leistungsbewertung von Rechnern den bisherigen Linpack-Benchmark durch ein neues Programm HPCG (konjugierte Gradientenmethode) zu ergänzen, das es erlaubt, die Leistung von Rechnern näher an realen Anwendungen orientiert und mit weniger Aufwand zu bestimmen.
Am LRZ freut man sich nicht nur über die nach wie vor international beachtete Leistungsfähigkeit des SuperMUC, sondern auch über einen weiteren Erfolg auf der Supercomputing Conference 2013: Als Teil eines internationalen Konsortiums (für das LRZ ist Dieter Kranzlmüller beteiligt) von Wissenschaftlern aus dem Bereich der hochauflösenden Klimaforschung unter der Leitung der Universität Utrecht und des niederländischen eScience Zentrums (NLeSC) erhielt das LRZ den Preis "Enlighten Your Research Global" für das eSALSA-Projekt. Dabei soll SuperMUC mit drei anderen der leistungsstärksten Rechner der Welt über ein 10 Gbit/s-Kommunikationsnetz zusammengeschaltet werden, um Klimaforschung mit bisher nicht erreichter Auflösung zu ermöglichen. Dies zeigt einmal mehr, wie begehrt das LRZ und seine Infrastruktur als Partner in internationalen wissenschaftlichen Kooperationen sind.