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Spuren jüdischen Lebens in Bayern: Überblickswerk zur Erforschung und Präsentation des kulturellen Erbes erschienen
Die lange, vielgestaltige Geschichte des deutschen Judentums erfährt seit dem Jubiläumsjahr 2021, das an 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland erinnerte, deutlich mehr Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Das gilt insbesondere für Bayern, das sowohl für den Aufstieg der Nationalsozialisten als auch für die Etablierung der nationalsozialistischen Herrschaft ab 1933 eine besondere Rolle spielte. Dass jüdisches Leben wieder dauerhaft nach Bayern zurückkehrte und neue Gemeinden entstanden, konnte sich nach dem Zweiten Weltkrieg und der Schoa zunächst kaum jemand vorstellen. Wissenschaftlerinnen und Ausstellungsmacher, Gedenkstättenleiter und Archäologinnen sind auf vielfältige Weise herausgefordert: Die Spuren jüdischen Lebens in Bayern zeugen von der Jahrhunderte alten Geschichte jüdischen Lebens in Bayern und dessen versuchter Auslöschung. Genauso zeigen sie aber auch Geschichten von Neuanfängen jüdischen Lebens und jüdischer Kultur, die mit all ihren Hoffnungen und Enttäuschungen bis in unsere Gegenwart und Zukunft weisen. Wo stehen wir im Freistaat bezüglich der Erforschung und Präsentation des jüdischen Lebens? Der Band gibt einen Überblick über aktuelle Projekte und historische Entwicklungen in der Archäologie, Geschichtswissenschaft, Gedenkstättenarbeit sowie der musealen Darstellung. So schreibt Archäologe Bernd Päffgen über das materielle Erbe des sog. Landjudentums in Bayern; Louisa Mathes beleuchtet den Ausschluss von Mitgliedern der BAdW nach 1933; Gedenkstättenleiter Jörg Skriebeleit analysiert die deutsche Erinnerungskultur am Beispiel von Flossenbürg; Susanne Talabardon und Mona Hess stellen das BAdW-Projekt „Steinerne Zeugen digital“ vor, das jüdische Friedhöfe digital erschließt.
Spuren jüdischen Lebens in Bayern. Erforschung und Präsentation des kulturellen Erbes
Michael Brenner, Karin Eben, Kristina Milz und Bernd Päffgen (Hgg.) (Reihe: Studien zur Jüdischen Geschichte und Kultur in Bayern; 16)
De Gruyter, 2025, 280 S., 79,95 € | ISBN 978-3-11-161486-1
Rezensionsexemplare erhalten Sie direkt beim Verlag: Stefan Lemke | PR Manager De Gruyter Brill stefan.lemke@degruyterbrill.com
Ad hoc-AG „Jüdisches Leben in Bayern in Geschichte und Gegenwart“
Unter Leitung von Michael Brenner und Bernd Päffgen schuf die AG „Jüdisches Leben in Bayern“ von 2021 bis 2024 einen Raum, in dem Wissen und verschiedene Zugänge zum Thema gebündelt, reflektiert und der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Die Arbeitsgruppe organisierte öffentliche Veranstaltungen und Fachkonferenzen. Sie initiierte ferner die Podcastreihe „Jüdisch-bayerische Spurensuche“ im Bayerischen Rundfunk. Eine interaktive Bayernkarte vermittelt anschaulich die vielfältige und jahrhundertelange jüdischen Vergangenheit sowie Gegenwart zahlreicher bayerischer Orte – vom Mittelalter bis heute.
Zur AG: https://judentum-in-bayern.badw.de/die-arbeitsgruppe.html
Zur Podcastreihe: https://judentum-in-bayern.badw.de/podcasts-videos.html
Zur interaktiven Bayernkarte: https://judentum-in-bayern.badw.de/interaktive-bayernkarte.html
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Dr. Isabel Leicht
Pressereferentin | Bayerische Akademie der Wissenschaften
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