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17/09

Schelling-Preis der Bayerischen Akademie der Wissenschaften für den Indologen Lambert Schmithausen

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften verleiht ihren wichtigsten Wissenschaftspreis, den Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling-Preis, im Jahr 2009 an den Indologen Lambert Schmithausen. Er wird am kommenden Samstag, 27.6.2009, in München für seine Forschungen über die Geistesgeschichte des Buddhismus ausgezeichnet, die er zu modernen gesellschaftlichen Herausforderungen in Bezug setzt.

 

 

17/09
24. Juni 2009

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften verleiht ihren wichtigsten Wissenschaftspreis, den Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling-Preis, im Jahr 2009 an den Indologen Lambert Schmithausen. Er wird am kommenden Samstag, 27.6.2009, in München für seine Forschungen über die Geistesgeschichte des Buddhismus ausgezeichnet, die er zu modernen gesellschaftlichen Herausforderungen in Bezug setzt.

Der mit 25.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre für herausragende wissenschaftliche Leistungen verliehen, im Jahr 2009 für das Fachgebiet „Außereuropäische Kulturen“. Er ist benannt nach dem Philosophen und Akademiepräsidenten Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling (1775-1854). Eine Selbstbewerbung ist nicht möglich.

Prof. Dr. Lambert Schmithausen, geb. 1939 in Köln, studierte Indologie, Philosophie und Islamwissenschaft im In- und Ausland. Von 1973 bis zu seiner Emeritierung 2005 hatte er den Lehrstuhl für Indologie und Buddhismuskunde am Institut für Kultur und Geschichte Indiens und Tibets der Universität Hamburg inne.

Lambert Schmithausen genießt national und international höchstes Renommee. Er erforscht insbesondere die theoretischen Grundlagen des Buddhismus in seinem Verhältnis zu modernen Fragestellungen wie Natur und Umwelt, Fleischkonsum und Vegetarismus, Krieg und Gewalt, Individualismus und Altruismus. „Mit seinem Ansatz, neben Fragen des Verhältnisses der buddhistischen Religion zur Natur- und Umweltethik auch die Auseinandersetzung mit anderen gesellschaftlich drängenden Herausforderungen zu Beginn des 21. Jahrhunderts in seine Forschungen einzubeziehen, und Antworten zu finden, die aus der buddhistischen Tradition hergeleitet sind, hat er wissenschaftliches Neuland beschritten“, so die Begründung des Auswahlausschusses, „und die Geistesgeschichte des Buddhismus für die Gegenwart rezipierbar gemacht.“ Seine Arbeiten zu einer der wichtigsten außereuropäischen religiösen Traditionen schlagen eine Brücke von der Vergangenheit zur Gegenwart und zeichnen sich durch eine außerordentlich breite Kenntnis der Primärquellen aus. An der Universität Hamburg begründete Schmithausen das weiterführende Studium „Buddhismus in Geschichte und Gegenwart“, um die Ergebnisse der Buddhismusforschung einer breiteren Öffentlichkeit zu vermitteln.

Der Preis wird bei der feierlichen Jahressitzung am kommenden Samstag, 27. Juni 2009, verliehen, die zugleich den Festakt zum 250-jährigen Bestehen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften bildet. Rund 1.000 Gäste werden zu der Feier im Herkulessaal der Münchner Residenz erwartet.