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Neuerscheinung: Die Inschriften des Landkreises Passau II
Der Band widmet sich Teilen der alten bayerischen Landgerichte Griesbach und Vilshofen mit den gleichnamigen Gerichtsstädten sowie dem ehemaligen Vilshofener Kollegiatsstift. Als wichtige Inschriftenstandorte erweisen sich die Klöster Aldersbach, Asbach und St. Salvator mit ihren Abtsgrabmälern. In Aldersbach spiegelt ein erheblicher Bestand an Denkmälern für Klostergönner, z. B. das Bildfenster für den Mautner Michael Beer, eine ortseigene Stiftertradition wider.
Eine Besonderheit stellt die ehemalige Grafschaft Ortenburg als einzig dauerhafte evangelische Enklave im Territorium des alten Herzogtums Bayern dar: Sie weist einen größeren Bestand von nachweislich lutherischen Grabdenkmälern und monumentale Denkmäler für Mitglieder des gräflichen Hauses auf, beispielsweise das Epitaph für Burkhard von Taufkirchen.
In den Wallfahrtsorten Sammarei, Grongörgen und Kößlarn haben sich überdurchschnittlich viele beschriftete Votivbilder erhalten. Weitere Bestände bilden Grablegen in der Nähe von Adelssitzen (Ruhstorf, Closen, Schwarzenstein) oder bürgerliche Grabplatten und Stifterinschriften in Rotthalmünster und Vilshofen. Decken- und Wandmalereien sowie Glocken runden den facettenreichen Bestand ab.
Das Akademie-Projekt „Deutsche Inschriften des Mittelalters und der frühen Neuzeit“ erarbeitet Editionen der nachantiken Inschriften Bayerns bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts. Inschriften sind historische Quellen ersten Ranges für nahezu alle Disziplinen der Geschichte, die Sprachwissenschaften und zahlreiche andere Fächer.
Baltolu, Ramona; Steininger, Christine: Die Inschriften des Landkreises Passau II. Die heute zum Landkreis gehörigen Teile der ehemaligen Bezirksämter Vilshofen und Griesbach (2018); 520 S., 147 s/w- und 12 Farbabb., Leinen mit Schutzumschlag; 69,00 €; ISBN: 978-3-95490-260-6
Buchpräsentation: Die Inschriften des Landkreises Passau II
Termin: Donnerstag, 7. März 2019, 14.00 Uhr
Ort: Rittersaal, Schloss Neuburg am Inn | Am Burgberg 5 | 94127 Neuburg am Inn
Pressebild 1:
Kriestorf, Gde. Aldersbach: Bildfenster für Michael Beer
Das Bildfenster kann dem Landshuter Maler Hans Wertinger zugeschrieben werden. Michael Beer ist als Mautner von Vilshofen, wo seine Familie eine Grablege an der Kollegiatsstiftskirche St. Johannes der Täufer hatte, nachgewiesen. Die Inschrift im Bildfenster belegt ihn als einen der Stifter der Kirche St. Otmar in Kriestorf.
Foto: A. Steininger
Pressebild 2:
Steinkirchen, Gde. Ortenburg: Epitaph für Burkhard von Taufkirchen
Das Epitaph für Burkhard von Taufkirchen und seine erste Ehefrau Maria befindet sich in der evangelischen Kirche in Steinkirchen, das zu jener Zeit zur Grafschaft Ortenburg gehörte. Das Epitaph ist eines von mehreren Denkmälern Adeliger, die sich der lutherischen Lehre zuwandten und in der evangelischen Enklave begraben wurden.
Foto: A. Steininger
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