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Neue Bücher über Bayern im 20. Jahrhundert
Eine Studie über „Die Idee Europa und die bayerische Europapolitik 1945– 1979“ von Alexander Wegmaier zeigt, wie intensiv in Bayern europäische Integrationspläne diskutiert wurden und wie Politik und Gesellschaft sich dafür engagiert haben. Thomas Jehle weist mit dem Buch „Auswärtige Kulturpolitik des Freistaats Bayern 1945–1978“ nach, dass die kulturellen Beziehungen die Staatlichkeit Bayerns im föderalen System der Bundesrepublik manifestieren und der Standort- und Außenwirtschaftspolitik dienen sollten.
Mit Arbeiten zum „Amt des bayerischen Ministerpräsidenten in der NS-Zeit“ (Daniel Rittenauer) und zur „Kulturpolitik gegen die Krise der Demokratie. Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus 1926–1933“ (Maria Bäuml) stehen staatliche Institutionen der Weimarer Republik und der NS-Zeit sowie ihr Personal im Fokus. Dabei kommen die Bemühungen des Kultusministeriums gegen politische Extreme und die Transformationen bayerischer Staatlichkeit im NS-Regime zur Geltung.
Mit einem Themenheft der Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte über „Orte der Demokratie in Bayern“ gibt die Kommission anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Freistaat“ Impulse für die Erinnerungskultur Bayerns. Ein weiteres Schwerpunktheft über den Bayerischen Rundfunk stellt Ton und Film als Quellen der bayerischen Landesgeschichte in den Vordergrund, rechtzeitig zum 70. Geburtstag des BR im Jahr 2019.
In der Reihe „Quellen zur neueren Geschichte“ stehen zwei neue Editionsbände zur Verfügung: Die Korrespondenzen Kurfürst Maximilians I. von Bayern während der dramatischen Verhandlungen des Westfälischen Friedenskongresses 1646 (Gabriele Greindl, Günther Hebert und Gerhard Immler) sowie ein Band zu der Aufregung in München und Bayern während der bayerischen Erbfolgekrise und der Vereinigung von Pfalz und Bayern 1778 (Ferdinand Kramer, Ernst Schütz). Aus den langfristigen Projekten der Kommission wurde ein Band des Historischen Atlas von Dinkelsbühl (Teresa Neumeyer) und des Historischen Ortsnamenbuches von Pfarrkirchen (Joseph Egginger) vorgelegt.
Publikationen der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften im Jahr 2018
- Alexander Wegmaier, „Europäer sein und Bayern bleiben“: Die Idee Europa und die bayerische Europapolitik 1945–1979, 2018.
- Thomas Jehle, Die auswärtige Kulturpolitik des Freistaats Bayern 1945–1978, 2018.
- Maria Bäuml, Kulturpolitik gegen die Krise der Demokratie. Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus 1926–1933, 2018.
- Daniel Rittenauer, Das Amt des Bayerischen Ministerpräsidenten in der NS-Zeit, 2018.
- Bayerischer Rundfunk. Ton und Film als Quellen zur bayerischen Geschichte (ZBLG 80/3), 2017/18.
- Orte der Demokratie in Bayern (ZBLG 81/1).
- Gabriele Greindl, Günther Hebert, Gerhard Immler, Die diplomatische Korrespondenz Kurfürst Maximilians I. von Bayern mit seinen Gesandten in Münster und Osnabrück. Dezember 1645 – 18. April 1646, 2018.
- Ferdinand Kramer, Ernst Schütz. Bayern im Umbruch. Die Korrespondenz der Salzburger Vertreter in München mit Fürsterzbischof Hieronymus von Colloredo und Hofkanzler Franz Anton von Kürsinger zu Beginn der Bayerischen Erbfolgekrise (Dezember 1777 – April 1778), München 2018.
- Teresa Neumeyer, Dinkelsbühl. Der ehemalige Landkreis. (Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken I/40), 2018.
- Josef Egginger, Pfarrkirchen. Der ehemalige Landkreis (Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Niederbayern 2), 2018
Kontakt:
Prof. Dr. Ferdinand Kramer
1. Vorsitzender der Kommission für bayerische Landesgeschichte
bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Ludwig-Maximilians-Universität München
Historisches Seminar
Institut für bayerische Geschichte
Ludwigstr. 14
80539 München
Telefon: +49 (0) 89/28638-2507
ferdinand.kramer@lmu.de
Die Bayerische Akademie der Wissenschaften, gegründet 1759, ist die größte und eine der ältesten Akademien in Deutschland. Ihren Aufgaben als Gelehrtengesellschaft, außeruniversitäre Forschungseinrichtung und Ort des lebendigen wissenschaftlichen Dialogs mit Gesellschaft und Politik ist sie seit mehr als 250 Jahren verpflichtet. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf langfristigen Vorhaben, die die Basis für weiterführende Forschungen liefern und das kulturelle Erbe sichern. Die Akademie ist ferner Trägerin des Leibniz-Rechenzentrums, eines der größten Supercomputing-Zentren Europas, des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation und des Walther-Meißner-Instituts für Tieftemperaturforschung. Den exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs in Bayern fördert sie in ihrem Jungen Kolleg. Die Akademie ist Mitglied in der Akademienunion.