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02/22

Junges Kolleg: Akademie beruft drei neue Mitglieder

Das Junge Kolleg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften nimmt zum 1. März 2022 drei exzellente Nachwuchswissenschaftler als neue Mitglieder auf. Das Kolleg setzt sich damit aktuell aus sieben Frauen und neun Männern zusammen.

Neu in das Junge Kolleg wurden berufen:

Alexander Rudolph (LMU München/Literaturwissenschaft),
Forschungsvorhaben im Jungen Kolleg: „Lyrik und Diskurs. Bausteine zu einer epochenübergreifenden Lyriktheorie“,
Kurzbeschreibung: Das Projekt untersucht, welche Eigenheiten Lyrik im Sinne eigener Sprach- und Denkformen aufweist, wenn sie an gesellschaftlichen oder Wissensdiskursen partizipiert. Der Fokus liegt exemplarisch auf spätmittelalterlicher Lyrik und Gegenwartslyrik; thematisch stehen die Konzeption und Darstellung von Natur sowie Modellierungen von Geschlecht im Vordergrund.
 
Kilian Schober (FAU Erlangen-Nürnberg/Medizin),
Forschungsvorhaben im Jungen Kolleg: „In-depth profiling of vaccine induced antigen-reactive T-cell responses“,
Kurzbeschreibung: T-Zellen sind ein integraler Bestandteil der adaptiven Immunantwort. Bislang ist jedoch wenig bekannt, welche Antigen-reaktiven T-Zellen nach Impfungen rekrutiert werden und in ein langanhaltendes immunologisches Gedächtnis übergehen. Diese Frage soll bei SARS-CoV-2- und Gelbfieber-Geimpften mittels modernster T-Zell-Rezeptor-Charakterisierung und -funktionstestung untersucht werden.

Matthias Stadler (LMU München/Psychologie),
Forschungsvorhaben im Jungen Kolleg: „Problemlösendes Verhalten in komplexen Lernumgebungen“,
Kurzbeschreibung: In diesem Projekt soll eine moderne Theorie komplexen Problemlösens auf aktuelle, domänenspezifische, simulierte Lernumgebungen übertragen werden. Das Projekt versucht so einen theoretischen und empirischen Brückenschlag zwischen den beiden reichhaltigen Forschungsbereichen der komplexen Problemlösefähigkeit und der simulierten Lernumgebungen.

Seit 2010 fördert die Akademie in ihrem Jungen Kolleg den herausragenden wissenschaftlichen Nachwuchs in Bayern während der Post-Doc-Phase. Die Einrichtung hat sich als renommiertes Förderinstrument in der bayerischen Wissenschaftslandschaft etabliert: 14 von insgesamt 34 Alumni verließen bislang das Kolleg vorzeitig, weil sie auf eine Professur berufen wurden, zehn weitere erhielten zu einem späteren Zeitpunkt eine Professur. Zahlreiche Mitglieder wurden mit hochdotierten wissenschaftlichen Preisen und Förderungen ausgezeichnet.

Mit der Mitgliedschaft ist ein Forschungsstipendium von 12.000 Euro jährlich verbunden. Wissenschaftlich bedeutende Fragen, kreative Ideen und innovative Forschungsansätze
kennzeichnen die ausgewählten Projekte. Während ihrer Mitgliedschaft sind die Kollegiatinnen und Kollegiaten außerordentliche Akademiemitglieder und profitieren so von dem hochkarätigen Forum der Gelehrtengemeinschaft für den interdisziplinären, generationenübergreifenden Austausch. Die Dauer der Mitgliedschaft beträgt grundsätzlich drei Jahre, kann jedoch bis auf maximal sechs Jahre verlängert werden. Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst finanziert das Junge Kolleg.

Weitere Informationen.


Die Bayerische Akademie der Wissenschaften, gegründet 1759, ist die größte und eine der forschungsstärksten Landesakademien in Deutschland. Ihren Aufgaben als Gelehrtengemeinschaft, außeruniversitäre Forschungseinrichtung und Ort des lebendigen wissenschaftlichen Dialogs mit Gesellschaft und Politik ist sie seit mehr als 250 Jahren verpflichtet. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf langfristigen Vorhaben, die die Basis für weiterführende Forschungen liefern und das kulturelle Erbe sichern. Aktuellen Fragen von hoher gesellschaftlicher Relevanz widmen sich ihre Ad hoc-Arbeitsgruppen. Die Akademie ist ferner Trägerin des Leibniz-Rechenzentrums, eines der größten Supercomputing-Zentren Europas, des Bayerischen Forschungsinstituts für Digitale Transformation und des Walther-Meißner-Instituts für Tieftemperaturforschung. Den exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs in Bayern fördert sie im Jungen Kolleg. Die Akademie ist Mitglied der Akademienunion.