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Internationale Tagung: Metropolen und 'ihre' Alpen

Unter dem Motto „Metropolen und ,ihre‘ Alpen“ kommen vom 6. bis 9. Oktober 2010 in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 200-300 Wissenschaftler aus den Alpenländern sowie Vertreter aus Politik und Praxis zum AlpenForum 2010 zusammen. Im Zentrum der Tagung stehen die Wechselbeziehungen zwischen den Alpenrand-Metropolen und dem Alpenraum, ein Leitthema ist die Frage nach einer zukünftigen europäischen Makroregion "Alpenraum".

 

 

15/10
29. Juli 2010

Unter dem Motto „Metropolen und ,ihre‘ Alpen“ kommen vom 6. bis 9. Oktober 2010 in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften 200-300 Wissenschaftler aus den Alpenländern sowie Vertreter aus Politik und Praxis zum AlpenForum 2010 zusammen. Im Zentrum der Tagung stehen die Wechselbeziehungen zwischen den Alpenrand-Metropolen und dem Alpenraum, ein Leitthema ist die Frage nach einer zukünftigen europäischen Makroregion "Alpenraum".

Schneebedeckte hochalpine Gipfel in Sichtweite zur Großstadt: Die Alpen sind ein Hochgebirge mit einzigartiger Lage inmitten dicht besiedelter Kernräume Europas – von Mailand über Turin bis Lyon, von Zürich über München und Wien bis Ljubljana. Diese Lage macht die Alpen zu einem Kultur- und Naturraum gleichermaßen, sie sind Tourismusfaktor und Naturschauspiel, Hindernis und Transitgebiet, Lebens-, Freizeit- und Wirtschaftsraum.

Das AlpenForum 2010, das die Bayerische Akademie der Wissenschaften gemeinsam mit dem Internationalen Wissenschaftlichen Komitee Alpenforschung (ISCAR) organisiert, richtet den Blick unter dem Motto „Metropolen und ,ihre‘ Alpen“ erstmals von außen auf die Alpen. Welche Bedeutung haben die großen Metropolen in Alpennähe für die Entwicklung des Alpenraums – und inwiefern sind diese Städte Nutznießer der Alpen? Gibt es möglicherweise eine gemeinsame länderübergreifende Zukunft in einer mitteleuropäischen Makroregion Alpenraum? Themen wie Urbanisierung, Mobilität, Biodiversität, Klimawandel, Georessourcen oder Georisiken kommen in den Plenarsitzungen und Workshops zur Sprache: Bevölkerungstrends, Verstädterung und alpine Brachen sind ebenso dabei ein Thema wie die Austragung von Olympischen Winterspielen im Alpenraum, Naturkatastrophen und Geothermie, die Frage nach "klimaneutralen" Alpen, Wassermanagement und die Entwicklung von Verkehr und Transit.

Einen Schwerpunkt legt das AlpenForum 2010 auf die Frage nach einer mitteleuropäischen Makroregion „Alpenraum“ und greift damit die aktuelle Diskussion zu Makroregionen und der entsprechenden Raumpolitik der Europäischen Union auf. In einer Podiumsveranstaltung diskutieren die Oberbürgermeister und Stadtplaner der großen Alpenrand-Metropolen München, Zürich, Wien, Turin, Grenoble und Ljubljana mit Vertretern der Alpenregionen, der Europäischen Union und der Alpenkonvention über Grundlagen und Perspektiven einer europäischen Makroregion „Alpenraum“.

Mit dem Konzept der Makroregion verfolgt die Europäische Union das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit einer Region zu steigern, indem vorhandene Strukturen und Ressourcen in der Region durch ein koordiniertes Vorgehen besser genutzt werden, z.B. bei der Zusammenarbeit unterschiedlicher politischer Ebenen, bei der Strategieentwicklung oder beim Einsatz der Finanzinstrumente. Bereits bekannte Beispiele für den Aufbau von EU-Makroregionen sind das Baltikum (Ostseeraum) oder das Donaubecken (Donauraum). Gemäß dem Europäischen Raumentwicklungskonzept sollen diese transnationalen Gebiete eine wichtige Rolle in der zukünftigen EU-Politik spielen. In einer mitteleuropäischen Makroregion dürfte der Alpenraum als "Bindeglied" und Ausgleichsraum zwischen den Wirtschaftszentren rund um die Alpen eine zentrale Rolle spielen. Dabei wird die vor bald 20 Jahren unterzeichnete Alpenkonvention eines der Kernstücke der makroregionalen Strategie bilden.

Zum Abschluss des AlpenForums 2010 stehen wahlweise drei Exkursionen auf dem Programm: ein Transekt vom Zentrum Münchens in den bayerischen Alpenraum, der Nationalpark Berchtesgaden als einziger alpiner Nationalpark Deutschlands und das Alpine Museum des Deutschen Alpenvereins in München.

Das AlpenForum findet seit 1994 statt und bringt alle 2 bis 3 Jahre Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aller Alpenländer mit Vertretern aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zusammen. Das AlpenForum 2010 wird gemeinsam von der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und vom Internationalen Wissenschaftlichen Komitee Alpenforschung (ISCAR) durchgeführt und finanziell maßgeblich vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit sowie ferner von der Alpenkonvention gefördert.

Zum AlpenForum 2010 erscheinen ein Tagungsband und ein Themenheft der Zeitschrift „Akademie Aktuell“ über die Alpen. Beide Publikationen werden zu Beginn der Veranstaltung vorliegen.

Medienvertreter sind herzlich zum Alpenforum 2010 eingeladen. Wir freuen uns über Ihre Berichterstattung und stellen Ihnen während der Tagung gerne geeignete Interviewpartner zur Verfügung.