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„In der Welt, nicht von der Welt“ – Konfliktdynamiken im evangelikalen und charismatischen Christentum

Abschlussvortrag in der Reihe „Religion und Gesellschaft. Sinnstiftungssysteme im Konflikt“ am 25. Oktober in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Obwohl das evangelikale und charismatische Christentum als antimodern oder gar fundamentalistisch charakterisiert wird, gehört es zu den erfolgreichsten religiösen Bewegungen unserer Zeit. Das religiöse Selbst- und Weltbild im Evangelikalismus basiert auf einem wörtlichen Bibelverständnis und der Idee „in der Welt, aber nicht von der Welt“ zu sein. Daraus ergeben sich immer wieder Konfliktfelder mit

beiderseits ganz unterschiedlichen Dynamiken, wenn evangelikale Weltdeutungen auf die (säkulare) Gesellschaft treffen. Der Vortrag will solche externen Konfliktdynamiken behandeln und zugleich die Heterogenität und die internen Konfliktdynamiken des Evangelikalismus zeigen.

Prof. Dr. Sebastian Schüler ist seit 2013 Juniorprofessor für Religionswissenschaft an der Universität Leipzig. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören das evangelikale Christentum, kognitionswissenschaftliche Religionsforschung, Evolution von Religion, Religionsästhetik sowie Religionssoziologie.

Mit dem Vortrag von Sebastian Schüler beendet die Akademie ihre Vortragsreihe „Religion und Gesellschaft. Sinnstiftungssysteme im Konflikt“, die 2015 in Reaktion auf die Anschläge in Paris initiiert wurde. Die Reihe umfasste insgesamt 16 Veranstaltungen, konzipiert wurde sie von Friedrich Wilhelm Graf und Jens-Uwe Hartmann (beide LMU München/BAdW). Einzelne Vorträge der Reihe wurden von ARD alpha aufgezeichnet und stehen dort in der Mediathek bereit.

Vortrag: „In der Welt, nicht von der Welt“ – Konfliktdynamiken im evangelikalen und charismatischen Christentum 

Referent: Prof. Dr. Sebastian Schüler

Termin: Mittwoch, 25. Oktober 2017, 19.00 Uhr

Ort: Bayerische Akademie der Wissenschaften, Alfons-Goppel-Str. 11, 80539 München, Plenarsaal, 1. Stock

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

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