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Hochleistungsrechnen überall unverzichtbar. Supercomputing-Experten tagten am Leibniz-Rechenzentrum

Am 19./20. Oktober 2015 trafen sich ca. 90 IT-Spezialisten aus Wissenschaft und Industrie am Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Aka-demie der Wissenschaften. Die Veranstaltung fand im Rahmen des halbjährlich tagenden Supercomputing-Arbeitskreises des Vereins der Zentren für Kommunikation und Informationsverarbeitung e. V. (ZKI) statt.

 

 

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23. Oktober 2015

Am 19./20. Oktober 2015 trafen sich ca. 90 IT-Spezialisten aus Wissenschaft und Industrie am Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Aka-demie der Wissenschaften. Die Veranstaltung fand im Rahmen des halbjährlich tagenden Supercomputing-Arbeitskreises des Vereins der Zentren für Kommunikation und Informationsverarbeitung e. V. (ZKI) statt.

Das Programm begann mit einer Podiumsdiskussion zum Thema „Kompetenz-zentren für Nationales Hoch- und Höchstleistungsrechnen“ (NHR). Kompetente Vertreter der drei Versorgungsebenen des High-Performance Computing (HPC) – Prof. Dr. Heinz-Gerd Hegering, Prof. Dr. Ramin Yahyapour, Hans-Dieter Weckmann – sowie eines Landeswissenschaftsministeriums – Peter Cas-tellaz (Baden-Württemberg) – diskutierten unter Moderation des Arbeitskreissprechers, Dr. Harald Ziegler, über die Chancen und Risiken des aktuellen Wis-senschaftsratspapiers zur Finanzierung künftiger NHR-Zentren. Positiv wurde hervorgehoben, dass die Fördermittel erhöht werden sollen, um neben den In-vestitionen auch die laufenden Aufwände (Wartung, Strom, etc.) sowie Personal (Betrieb, Software-Optimierung, etc.) finanzieren zu können. Mit den in den Ländern dadurch potenziell frei werdenden Mitteln solle dann ergänzende Forschung adä-quat gefördert werden, so die Diskutanten. Skeptisch wurde die Konzentration von Anwendungsdisziplinen auf jeweils exklusive Standorte gesehen. Die formulier-ten Empfehlungen könnten vielmehr auch dahingehend ausgelegt werden, dass die voraussichtlich zunehmend spezialisierten Rechnerarchitekturen jeweils spezifische Methodenkompetenzen erfordern, die am jeweiligen NHR-Zentrum auf verschiedene Anwendungen angewandt werden.


Arbeitskreis-Sprecher Dr. Ziegler, Leiter des Rechenzentrums der Universität Jena: „Immer mehr Disziplinen benötigen das Hochleistungsrechnen. Deshalb müssen ausreichende und niederschwellige Angebote auf den unteren Ebenen den HPC vorgehalten und finanziert werden“. Stephan Olbrich, Informatik-Professor und Direktor des Re-gionalen Rechenzentrums der Universität Hamburg: „Auch in Zukunft muss daher darauf geachtet werden, dass sich die Landesministerien an der Finanzierung des Hochleistungsrechnens – inklusive Betriebskosten und Brainware – angemessen beteiligen“.


Als ein Beispiel neu hinzukommender HPC-Nutzer, hier aus der Linguistik, wurde in zwei Vorträgen über Fortschritte in der Informationsbeschaffung aus unstrukturierten natürlichsprachlichen Daten (z. B. Zeitungsmeldungen) berichtet. Außerdem wurden praktische Erfahrungen bei der Nutzung der aktuellen Prozessorgeneration „Intel Haswell“ in Vorträgen vorgestellt und diskutiert.

Im Rahmen der Wahl der Arbeitskreissprecher wurde dem nach acht Jahren nicht wieder kandidierenden, zuletzt stellvertretenden Arbeitskreissprecher, Prof. Dr.-Ing. Stephan Olbrich, für seine langjährige Arbeit im Sprecherteam gedankt. Als sein Nachfolger wurde Dr. Holger Marten (Universität Kiel) ge-wählt. Dr. Harald Ziegler (Universität Jena) wurde im Amt des Sprechers bestä-tigt.
Das nächste Treffen findet voraussichtlich am 14./15 März 2016 am Karlsruher Institut für Technologie statt.


Kontakt:
Sprecher des ZKI-AK Supercomputing
Dr. Harald Zieger, Universität Jena
harald.ziegler@uni-jena.de


Das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften auf dem Forschungscampus in Garching ist der Dienstleister auf dem Gebiet der Informationsverarbeitung für die Münchner Hochschulen. Es stellt mit dem Münchner Wissenschaftsnetz (MWN) eine leistungsfähige Kommunikationsinfrastruktur für die Wissenschaften bereit und betreibt umfangreiche Datensicherungssysteme (Archivierung und Backup). Darüber hinaus ist das LRZ nationales Supercomputing Centre und Teil des Gauss Centre for Supercomputing, das von den drei nationalen Höchstleistungsrechenzentren (Garching, Jülich, Stuttgart) gebildet wird.