04/01
Herausforderungen und Perspektiven
04/01
01. Februar 2001
Zur Entwicklung der deutschen Wissenschaftsakademien im 3. Jahrtausend.
Über 1.400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gehören den sieben deutschen Akademien der Wissenschaften als gewählte Mitglieder an. Sie bilden gemeinsam mit den knapp 800 angestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern den Korpus der Akademien, die sich als außeruniversitäre Forschungseinrichtungen der Bearbeitung von über 200 Forschungsprojekten widmen. Angesiedelt sind diese Forschungsprojekte maßgeblich in dem Bereich, in dem es um generationsübergreifende Prozesse und die Bewahrung kulturellen Erbes geht. Gleichzeitig sind die Akademien der Wissenschaften traditionsreiche Gelehrtengesellschaften mit gewachsenen, entsprechend der föderalistischen Ordnung in Deutschland dezentralen Strukturen.
Doch wurden während der vergangenen Monate immer wieder Forderungen nach verstärkter Übernahme weiterer Aufgabenfelder laut, wie z.B. der Politikberatung und einem stärkeren gesellschaftspolitischen Engagement. Wie können und sollen sich die deutschen Wissenschaftsakademien solchen Herausforderungen stellen? Was können sie zur Problemlösung für Gesellschaft und Staat beisteuern? Und wo sind ihnen aufgrund ihrer Struktur, ihrer Finanzierung und anderer Gegebenheiten Grenzen gesetzt? Andersherum gefragt: Was können nur die Akademien der Wissenschaften in Deutschland leisten bzw. am besten leisten?
Antworten der Akademien auf diese aktuellen Fragen zu suchen und zu formulieren ist das Ziel eines Interakademischen Symposions, das am 12. und 13. Februar 2001 in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in München stattfinden wird. Gemeinsam veranstaltet mit der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften, die in Mainz angesiedelt ist und als Dachverband aller sieben Akademien fungiert, werden im Rahmen des Münchner Symposions erstmals Vertreter dieser sieben Akademien gemeinsam über die heutige und zukünftige Stellung der Akademien in der Wissenschaftslandschaft Deutschlands diskutieren.
Angemeldet haben sich dazu bereits über 270 Vertreter der Wissenschaftsministerien der Länder und vom Bund, der großen Wissenschaftsinstitutionen wie z.B. der Deutschen Forschungsgemeinschaft, der Max-Planck-Gesellschaft und des Wissenschaftsrates, der Universitäten und natürlich der Akademien selbst.
Hinweis für die Redaktionen:
Die am 12. Februar 2001 für 18.00 Uhr vorgesehene Podiumsdiskussion wird vom Bayerischen Fernsehen aufgezeichnet und zu einer Dreiviertelstunden-Sendung verarbeitet.
Stattfinden wird das Symposion in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Marstallplatz 8 in München.