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Feierliche Jahressitzung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften am 5.12.2015

Am Samstag, 5. Dezember 2015, 10.00 Uhr findet in Anwesenheit von Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle die Jahresfeier der Bayerischen Akademie der Wissenschaften im Herkulessaal der Münchner Residenz statt. Den Festvortrag über „Monument der Moderne – Goethes ‚Faust‘“ hält Wolfgang Riedel (Uni Würzburg).

 

 

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23. November 2015

Am Samstag, 5. Dezember 2015, 10.00 Uhr findet in Anwesenheit von Staatsminister Dr. Ludwig Spaenle die Jahresfeier der Bayerischen Akademie der Wissenschaften im Herkulessaal der Münchner Residenz statt. Den Festvortrag über „Monument der Moderne – Goethes ‚Faust‘“ hält Wolfgang Riedel (Uni Würzburg).

Als Werk an der Schwelle zur Moderne analysiert Professor Dr. Wolfgang Riedel, Vizepräsident der Universität Würzburg und seit 2011 ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Goethes „Faust“: „Goe-thes Tragödie ‚Faust‘, entstanden 1772-1832, ist ein Werk der großen Umbruchzeit, in der Alteuropa sich in die ‚moderne Welt‘ zu verwandeln beginnt, einer Epoche der politischen Revolutionen (in Amerika und Frankreich, in Deutschland das Ende des Alten Reiches), der kulturellen Umwälzungen (Aufklärung, Säkularisierung) und des wissenschaftlichen Aufbruchs (von Psychologie und Biologie bis Chemie und Elektrophysik)“, so Riedel. „Auf all dies rea-giert Goethe mit dem seismographischen Sensorium des Dichters. Sein ‚Faust‘ ist ein Drama, das ‚seine Zeit in Gedanken erfasst‘, und vor allem in ‚Faust II‘ eine Traumanalyse der einsetzenden Modernisierung (und ihrer Folgen).“ Riedels Vortrag wird die zwei Schlüsselthemen Goethes präsentieren: Religion und Wissenschaft.

Im Zentrum des Jahresberichts von Akademiepräsident Karl-Heinz Hoffmann werden die Strukturreform, die eine der nachhaltigsten Neuorganisationen der Akademie seit ihrer Gründung beinhaltet sowie die Digitalisierungsoffensive der BAdW stehen.
Preisverleihungen


Die Akademie vergibt 2015 Preise im Gesamtwert von 24.000 Euro. Sie zeichnet damit herausragende Leistungen, insbesondere des wissenschaftlichen Nachwuchses in Bayern, aus.


Der Max Weber-Preis geht an Prof. Dr. Elke Seefried (Universität Augsburg / IfZ München) für ihre Habilitation „Zukünfte. Zukunftsforschung und Expertise in den 1960er und 1970er Jahren“. Der Preis wird für besondere Leistungen in den Geisteswissenschaften vergeben, ist mit 4.000 Euro dotiert und wird aus Mitteln der Stiftung zur Förderung der Wissenschaften in Bayern finanziert.

Den Arnold Sommerfeld-Preis verleiht die Akademie dem Nanowissenschaftler Dr. Gregor Koblmüller (Walter Schottky Institut der TU München) für seine Beiträge zur Realisierung von komplexen Halbleiter-Hetero-Nanodrähten, die vielfältige Anwendungen in der Nanoelektronik, Nanophotonik und Nanosensorik ermöglichen. Der Preis würdigt besondere Leistungen in den Naturwis-senschaften, ist mit 4.000 Euro dotiert und wird von der Gesellschaft der Freunde der BAdW (GdF) finanziert.

Den Preis der Peregrinus-Stiftung erhält Dr. Roland Färber, wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Frankfurt, für seine Dissertation zum Thema „Römische Geschichtsorte. Räumliche Dynamiken von Jurisdiktion im Imperi-um Romanum.“ Der 1997 von Rudolf Meimberg ins Leben gerufene Preis würdigt Arbeiten, die dem Verständnis interdisziplinärer Zusammenhänge dienen, beziehungsweise auch gesellschaftspolitisch relevant sind, und ist mit 8.000 Euro dotiert.

Den Akademiepreis, der an Personen verliehen wird, die nicht hauptamtlich in der Forschung tätig sind, erhält Dr. Wolf-Armin Frhr. von Reitzenstein. Die Akademie würdigt damit seine wissenschaftliche Arbeit im Bereich der Ortsnamenforschung. Seit über drei Jahrzehnten ist er die bekannteste Persönlichkeit der Orts-, Flur- und Personennamenforschung in Bayern. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert und wird aus Mitteln der Stiftung zur Förderung der Wissenschaften in Bayern finanziert.


Der Akademiepreis der Karl Thiemig-Stiftung geht an Dr. Marcus Zagermann für seine Forschungsarbeit im Bereich der vergleichenden Archäologie römischer Alpen- und Donauländer. Der Preis dient der Förderung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Akademie und ist mit 3.000 Euro dotiert. Er wird aus Mitteln der Karl Thiemig-Stiftung zur Förderung von Kunst und Wissen-schaft in Bayern finanziert.

Veranstaltung: Feierliche Jahressitzung 2015
Termin: Samstag, 5. Dezember 2015, 10.00 Uhr
Ort: Herkulessaal der Residenz, 80539 München
Medienberichterstatter sind herzlich eingeladen. Sofern Sie keine Einladung erhalten haben, melden Sie sich bei Interesse bitte in der Pres-sestelle der Akademie an (Tel. 089/23031-1336, E-Mail: presse@badw.de)

 


Die Bayerische Akademie der Wissenschaften, gegründet 1759, ist die größte und eine der ältesten Akade-mien in Deutschland. Sie ist zugleich Gelehrtengesellschaft und Forschungseinrichtung von internationalem Rang. Mit rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern betreibt sie Grundlagenforschung in den Geistes- und Naturwissenschaften. Der Schwerpunkt liegt auf langfristigen Vorhaben, die die Basis für weiterfüh-rende Forschungen liefern und die kulturelle Überlieferung sichern. Sie ist ferner Trägerin des Leibniz-Rechenzentrums, eines der größten Supercomputing-Zentren Deutschlands, und des Walther-Meißner-Instituts für Tieftemperaturforschung. Seit 2010 betreibt sie ein Junges Kolleg für den exzellenten wissen-schaftlichen Nachwuchs in Bayern.