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„Eine Galionsfigur des Mobilfunks in Deutschland“
- Gerhard P. Fettweis, Technische Universität Dresden, erhält am 9. April den Pioneer Award der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
- Der internationale Hightech-Preis wird 2025 erstmals verliehen
- Die Dotierung von 300.000 Euro wird ermöglicht durch die Ulrich L. Rohde Stiftung
Am 9. April feiert Bayern wegweisende Forschung und bahnbrechende Innovationen mit der Verleihung der Hightech-Preise Bayern 2025. Bei der Veranstaltung wird erstmals der Pioneer Award der Bayerischen Akademie der Wissenschaften verliehen. Dotiert mit 300.000 Euro, ehrt dieser internationale Preis Forschende für technologische Spitzenleistungen mit großer gesellschaftlicher Wirkung.
Ermöglicht durch die Ulrich L. Rohde Stiftung fördert der Pioneer Award den Transfer von exzellenter Forschung in die Praxis – für Innovationen, die unser Leben nachhaltig prägen. „Der Preis soll Forscherinnen und Forscher auszeichnen, deren Arbeiten zu innovativer Hardware und technischen Lösungen führen und den Alltag der Menschen verbessern“, betont der Stifter Ulrich L. Rohde, Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
„Mit dem Pioneer Award unterstreicht die Bayerische Akademie der Wissenschaften die Bedeutung der Wissenschaft im bayerischen und internationalen Kontext und setzt Akzente bei Themen von wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Relevanz“, so Akademiepräsident Markus Schwaiger. „Ich freue mich sehr, dass die Akademie in diesem Jahr den Nachrichtentechniker Gerhard Fettweis mit dem Pioneer Award auszeichnet. Herzlichen Glückwunsch! Gerhard Fettweis ist eine Galionsfigur des Mobilfunks in Deutschland und steht in besonderem Maße für den Transfer von exzellenter Forschung in Produkte, die unsere Gesellschaft prägen!“
Der Preisträger 2025
Die Entwicklung von Mobilfunktechnologien baut heute grundlegend auf den wegweisenden Arbeiten von Gerhard P. Fettweis auf – insbesondere im Bereich der Mobilfunkstandards 3G, 4G, 5G und 6G. Der Entwicklung von Methoden zur zuverlässigen und energieeffizienten Übertragung hoher Datenraten im Mobilfunk hat er maßgebliche Impulse gegeben, damit z. B. hochautomatisiertes Fahren sicherer wird, und hat innovative Konzepte wie das „Taktile Internet“ geprägt. Im Rahmen der 6G Forschung treibt Gerhard P. Fettweis die Reduktion des Energiebedarfs von Mobilfunksystemen voran und forscht an der gemeinsamen Nutzung der Mobilfunksignale zur Kommunikation und Radarsensorik.
Gerhard P. Fettweis genießt vor diesem Hintergrund hohe internationale Anerkennung als Forscher im Bereich mobiler Nachrichtensysteme. Er ist Inhaber des gleichnamigen Vodafone Stiftungslehrstuhls an der Technischen Universität Dresden und wissenschaftlicher Leiter des Barkhausen Institutes, einem unabhängigen Forschungsinstitut auf dem Gebiet der Vertrauenswürdigkeit für eine vernetzte Welt. Zudem hat er zahlreiche Start-ups gegründet, die wissenschaftliche Ergebnisse in kommerzielle Produkte überführen und so das Leben der Menschen durch neue Anwendungen in Bereichen wie Mobilität und Smart Cities verbessern.
Daraus ergibt sich sein Einfluss auf die Technologie der Mobilkommunikation über nationale Grenzen hinaus. Beeindruckend sind dabei nicht nur seine fachliche Expertise, die Zukunftsorientierung seiner Forschungsergebnisse und sein Unternehmergeist, sondern auch sein Elan, Dinge zu verändern und effizient umzusetzen, so die Begründung des Auswahlgremiums der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Gerhard P. Fettweis, geboren 1962, wurde an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen im Fach Elektrotechnik promoviert. Nach einem Postdoc-Forschungsaufenthalt am IBM Almaden Research Center in San Jose, Kalifornien, war er mehrere Jahre bei TCSI Inc. In Berkeley, Kalifornien tätig, bevor er einen Ruf auf den Vodafone Stiftungslehrstuhl für Mobile Nachrichtensysteme an der Technischen Universität Dresden annahm. In den vergangenen Jahren führten ihn Aufenthalte als Visiting Professor mehrfach an die University of California, Berkeley.
Für seine herausragenden Forschungsleistungen wurde Gerhard P. Fettweis vielfach ausgezeichnet und u. a. in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina und die National Academy of Engineering der USA aufgenommen. Die EU-Kommission berät er zu Themen aus den Bereichen Mikroelektronik und Kommunikationstechnik, die Bundesregierung berät er regelmäßig u. a. zum Ausbau des Mobilfunknetzes.
Hightech-Preise Bayern in vier Kategorien
Erstmals in der Geschichte des Freistaats zeichnet die Bayerische Staatsregierung gemeinsam mit der Bayerischen Akademie der Wissenschaften wegweisende Forschung und bahnbrechende Innovationen aus. Die Hightech-Preise Bayern werden in vier Kategorien verliehen und würdigen vielversprechende Talente ebenso wie herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie sind Deutschlands höchstdotierte Technikpreise. Die Preisverleihung findet am 9. April im Herkulessaal der Münchner Residenz statt. Erwartet werden neben Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Wissenschaftsminister Markus Blume und BAdW-Präsident Prof. Dr. Markus Schwaiger zahlreiche namhafte Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Forschung, Politik und Gesellschaft, darunter auch die Preisträger.