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28/20

Die Jagd nach dem Schwarzen Loch: Vortrag von Nobelpreisträger Reinhard Genzel neu in der BAdW-Mediathek

Am 6. Oktober erhielt Akademiemitglied Reinhard Genzel einen Anruf aus Stockholm: Für seinen Nachweis eines unsichtbaren und extrem schweren Objekts im Zentrum der Milchstraße – also eines Schwarzen Lochs – wird der Astronom mit dem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet. Über die spannende Jagd nach dem Schwarzen Loch berichtete Genzel in einem Vortrag in der BAdW, der jetzt als Podcast abrufbar ist.

Seit mehr als 50 Jahren besteht die Hypothese, dass Galaxien in ihren Zentren ein massereiches Schwarzes Loch beherbergen. Reinhard Genzel erklärt in seinem Vortrag, wie Messungen mit immer besserer Empfindlichkeit und Auflösung es erlaubt haben, diese Hypothese im Zentrum unserer Milchstraße experimentell zu bestätigen. Er stellt ein Experiment vor, in dem die 48m-Teleskope der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile zu einem „Superteleskop“ optisch zusammengeschaltet wurden, um damit die Gültigkeit der Allgemeinen Relativitätstheorie an diesem Schwarzen Loch im Galaktischen Zentrum zu testen. Für die Ergebnisse dieses Experimentes erhält Reinhard Genzel gemeinsam mit Andrea Ghez den Nobelpreis für Physik 2020. Die andere Hälfte des diesjährigen Nobelpreises geht an den britischen Mathematiker und Physiker Roger Penrose, der die Existenz Schwarzer Löcher mathematisch bewies.

Reinhard Genzel ist Direktor am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik in Garching und seit 2003 ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Zum Podcast „Die Jagd nach dem Schwarzen Loch“ in der BAdW-Mediathek (Link)