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Die DPG ehrt Mitglieder der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
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19. Mai 2003
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Herbert Walther, ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und Leiter der Abteilung Laserphysik am Max-Planck-Institut für Quantenoptik, ist von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (DPG) zum Ehrenmitglied ernannt worden. Die DPG ist weltweit die älteste und größte physikalische Fachgesellschaft; Mitglieder waren u.a. Wilhelm Conrad Röntgen, Max Planck, Arnold Sommerfeld und Albert Einstein. Herbert Walther gehört zu den angesehensten deutschen Physikern und gilt als weltweit führender Laserforscher. Die DPG ehrte ihn für "seine bahnbrechenden Experimente zur Wechselwirkung einzelner Atome oder Ionen mit einzelnen Photonen, mit denen er das Forschungsgebiet der Hohlraumquantenelektrodynamik mitbegründet hat, für seine unermüdlichen Leistungen und Erfolge, die Quantenoptik, Atomphysik und Laserphysik in Deutschland zu einer blühenden Forschungslandschaft zu entwickeln, sowie für seine kompetente Mitwirkung in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien der akademischen Selbstverwaltung und der Beratung der Politik".
Mit der Stern-Gerlach-Medaille für experimentelle Physik zeichnete die Deutsche Physikalische Gesellschaft Reinhard Genzel aus. Prof. Dr. Reinhard Genzel, geboren 1952, ist ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und leitet die Forschungsgruppe "Infrarot- / Submillimeter-Astronomie" am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik, Garching. Die DPG bezeichnete ihn als "Pionier der Infrarot-Astronomie", denn seine Beiträge zur "adaptiven Optik" und zur Entwicklung empfindlicher Infrarot-Instrumente hätten neue Einblicke in das Zentrum der Milchstraße erst möglich gemacht.
Die Messungen, die Genzels Arbeitsgruppe letztes Jahr mit Hilfe des Riesenteleskops VLT in der chilenischen Atacama-Wüste durchführte, lieferten den bislang schlagendsten Beweis dafür, dass sich ein supermassives Schwarzes Loch im Zentrum der Milchstraße befindet. Möglich wurden diese Beobachtungen erst dank technischer Entwicklungen, für die Reinhard Genzel im Laufe vieler Jahre die Weichen stellte. Entscheidend war zum einen der Einsatz einer empfindlichen Infrarot-Kamera für das vom Teleskop eingefangene Sternenlicht. Außerdem bedienten sich die Garchinger Astronomen der "adaptiven Optik". Diese Korrekturtechnik wirkt der natürlichen Unruhe der Erdatmosphäre entgegen. Das Ergebnis: flimmerfreie und gestochen scharfe Aufnahmen.