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09/03

Ausstellung in München: Der neue Weg ins All

 

 

09/03
03. März 2003

Wie Raumfahrt in Zukunft aussehen könnte, zeigt eine Wanderausstellung der DFG, die vom 14. März bis 26. April 2003 in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zu sehen ist.

Fototermin: 8. März 2003, 10 Uhr

Pressekonferenz und Begehung: 13. März 2003, 11 Uhr

Ausstellungseröffnung und Festakt: 13. März 2003, 18 Uhr

Nach der Explosion der Raumfähre Columbia am l. Februar 2003, bei der sieben Astronauten ums Leben kamen, sind die Risiken bemannter Raumfahrt erneut stark ins Zentrum des öffentlichen Bewusstseins gerückt. Gegenwärtig sind weltweit zwei Systeme bei der bemannten Raumfahrt im Einsatz: Die russische Sojus und das amerikanische Space-Shuttle, die beide klassische Raketentechnologie nutzen. Von Routine kann bei diesen Flügen ins All nach wie vor keine Rede sein: Die Risiken sind bei beiden Systemen nicht unbeträchtlich, die Kosten für einen einzigen Start erheblich (400 Millionen Dollar beim Space-Shuttle). Nach Alternativen wird deshalb seit mehreren Jahrzehnten gesucht, sowohl bei der NASA (National Aeronautics and Space Administration) wie auch bei der ESA (European Space Agency). Welche neuen Konzepte in Deutschland in der Grundlagenforschung weiterentwickelt wurden, zeigt eine Wanderausstellung der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), die vom 14. März bis 26. April 2003 in München zu sehen ist. "Ich denke, dass Elemente dieser neuen Konzepte bereits in einem Zeitraum bis 2015 verwirklicht werden könnten", so Prof. Dr. Gottfried Sachs, Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und Sprecher des Sonderforschungsbereich 255 "Transatmosphärische Flugsysteme" der TU München.

Der neue Weg ins All – Raumtransporter der nächsten Generation
Ausstellung im Plenarsaal der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Marstallplatz 8
14. März bis 26. April 2003
Dienstag - Samstag, 11 -18 Uhr. Karfreitag geschlossen.

Die neue Generation von Raumtransportern soll wie normale Flugzeuge auf Flughäfen starten und auch wieder landen können. Kernstück des präsentierten Konzepts ist ein wieder verwendbares flugzeugähnliches System: eine horizontal startende Trägerstufe transportiert "huckepack" eine kleinere Orbitalstufe bis in etwa 30 Kilometer Höhe. Dort trennen sich die beiden Flugkörper. Während die Trägerstufe wieder zurückkehrt zum Ausgangspunkt, beginnt für die Orbitalstufe der Aufstieg in die Erdumlaufbahn. Nach Beendigung der Mission landen beide Fluggeräte wieder auf dem Flughafen.

In Form eines fiktiven Fluges geben reich illustrierte allgemeinverständliche Tafeln und eine Vielzahl von Exponaten – darunter eine Original-Weltraumkapsel – Einblick in die neuen Konzepte. Dabei wird der Bogen geschlagen vom Start über den Flug bis zum Aufstieg ins All, von der Rückkehr in die Erdatmosphäre bis hin zur Landung. Multimedia-Präsentationen ergänzen durch eine Reihe von Videofilmen und Computeranimationen das Ausstellungsangebot. Auffälligstes Exponat ist das sechs Meter lange Windkanalmodell einer Trägerstufe. In ihrer Ausstellung stellt die DFG Ergebnisse von drei Sonderforschungsbereichen der Technischen Universität München und der Universität der Bundeswehr München, der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen sowie der Universität Stuttgart vor. An den dort durchgeführten Vorhaben war zudem das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beteiligt.

Parallel zur Deutschland-Tournee (die folgenden Stationen werden Berlin und Aachen sein) wird die Ausstellung im Rahmen einer von der Bundesregierung durchgeführten Werbeaktion für den Forschungs- und Studienstandort Deutschland international eingesetzt. Erste Stationen waren Rio de Janeiro und Bangkok.

Fototermin:
Am Samstag, 8. März 2003, 10 Uhr, wird das größte Exponat der Ausstellung, ein sechs Meter langes Windkanalmodell der Trägerstufe, mit einem Kranwagen vor der Bayerischen Akademie der Wissenschaften abgeladen und direkt vor dem Haupteingang abgesetzt.

Pressekonferenz:
Am Donnerstag, 13. März, findet um 11 Uhr eine Pressekonferenz im Saal der Philosophisch-historischen Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften statt. Anwesend sind (u.a.): Prof. Dr. Gottfried Sachs, Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und Sprecher des Sonderforschungsbereich 255 "Transatmosphärische Flugsysteme. Grundlagen der Aerothermodynamik, Antriebe und Flugmechanik" der TU München und Dieter Hüsken, Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Nach der Pressekonferenz kann die Ausstellung vorab besichtigt werden.

Ausstellungseröffnung:
Am Donnerstag, 13. März findet um 18 Uhr die feierliche Eröffnung im Herkulessaal der Münchner Residenz in Anwesenheit des bayerischen Staatsministers für Wissenschaft, Forschung und Kunst und des Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft statt.