03/18
Als der Barberinische Faun die Alpen überquerte
„Isar-Athen“ – so nennt man bis heute die Vision, die Ludwig I. hatte: Ein Zentrum der Künste sollte München durch seine Kunstsammlungen und Museumsbauten werden. Einblicke in die ersten Ideen des Kronprinzen und die Konzepte seines Kunstberaters liefert nun der erste Teil des Briefwechsels zwischen Ludwig I. und Johann Martin von Wagner, der am 1. Februar präsentiert wird.
Als junger Kronprinz beauftragte Ludwig bereits 1810 Johann Martin Wagner, der bis zu seinem Tod 1858 als Kunstberater und Kunstagent fungieren sollte. Wagner beriet Ludwig I. unter anderem beim Aufbau der Münchner Glyptothek, für die er etwa den Kauf des Barberinischen Faun und der Giebelfiguren vom Aphaia-Tempel vermittelte. Die Erwerbungen beider antiker Kunstwerke diskutierten Ludwig und Wagner in ihrem Briefwechsel zwischen 1809 und 1815. Die wissenschaftliche Edition präsentiert diesen Briefwechsel erstmals; sie entstand in Zusammenarbeit zwischen dem Historischen Seminar der LMU München, der Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und dem Deutschen Historischen Institut in Rom.
Buchpräsentation: König Ludwig I. von Bayern und sein Kunstagent in Rom Johann Martin von Wagner. Der Briefwechsel – Teil I: 1809-1815
Festvortrag: „Der Barberinische Faun“ – Prof. Raimund Wünsche
Termin: Donnerstag, 1. Februar 2018, 19.00 Uhr
Ort: Museum für Abgüsse Klassischer Bildwerke, Katharina von Bora-Str. 10
Anmeldung erforderlich: wagnerbriefwechsel@lrz.uni-muenchen.de
Publikation: Martin Baumeister, Hubert Glaser, Hannelore Putz (Hg), König Ludwig I. von Bayern und Johann Martin von Wagner. Der Briefwechsel Teil I/1-2: 1809 - 1815, München 2017, € 119,90, ISBN 978 3 7696 6615 1
Die Bayerische Akademie der Wissenschaften, gegründet 1759, ist die größte und eine der ältesten Akademien in Deutschland. Ihren Aufgaben als Gelehrtengesellschaft, außeruniversitäre Forschungseinrichtung und Ort des lebendigen wissenschaftlichen Dialogs mit Gesellschaft und Politik ist sie seit mehr als 250 Jahren verpflichtet. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf langfristigen Vorhaben, die die Basis für weiterführende Forschungen liefern und das kulturelle Erbe sichern. Die Akademie ist ferner Trägerin des Leibniz-Rechenzentrums, eines der größten Supercomputing-Zentren Europas, und des Walther-Meißner-Instituts für Tieftemperaturforschung. Den exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs in Bayern fördert sie in ihrem Jungen Kolleg. Die Akademie ist Mitglied in der Akademienunion.