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50 Jahre Prager Frühling
Die Erinnerung an den Prager Frühling ist heute überlagert von den Bildern der Invasion: Sowjetische Panzerbesatzungen auf dem Wenzelsplatz, denen der Protest junger Tschechen entgegenschlägt. Es lohnt aber, den Prager Frühling nicht vom tragischen Ende her zu denken: Die Monate von Januar bis August 1968 waren in der Tschechoslowakei eine verdichtete Zeit, in der eine Reform von oben in eine revolutionäre Bewegung überging. Schon seit Mitte der 1960er Jahre hatten sich Experten mit neuen Ordnungsmodellen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft beschäftigt. Mit dem Machtwechsel in der Kommunistischen Partei kam im Januar 1968 die Gelegenheit, aus diesen Überlegungen politische Reformen zu gestalten. Garantie von Freiheitsrechten, Demokratisierung, Wirtschaftsreform, Föderalisierung des Staates waren Stichworte eines sich überschlagenden Reformprozesses, der sich bald in Widersprüchen verfing und doch die Gesellschaft bis zur sowjetischen Intervention vom 20./21. August immer wieder für die Reform mobilisierte.
Gesprächspartner
Martin Schulze Wessel ist Lehrstuhlinhaber für Geschichte Ost- und Südosteuropas an der LMU München, Erster Vorsitzender des Collegium Carolinum und Mitglied der BAdW. Peter Brod ist freier Journalist in Prag. Zuvor arbeitete er bei der BBC und beim Radio Freies Europa sowie als Redakteur und später als Korrespondent der Süddeutschen Zeitung.
Gesprächsabend: 50 Jahre Prager Frühling
Termin: Montag, 14. Mai 2018, 18.00 Uhr
Ort: Bayer. Akademie der Wissenschaften | Alfons-Goppel-Str. 11 |80539 München
Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich
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