10/02
50 Jahre Deutsche Geodätische Kommission (DGK)
10/02
22. Oktober 2002
Am Freitag, den 25. Oktober 2002 findet von 1012 Uhr ein Festakt in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften statt.
Einladung: Festakt, Pressekonferenz, Sonderausstellung
Zur Jubiläumsveranstaltung versammelt sich in München alles, was Rang und Namen in der Geodäsie hat.
Themen der Pressekonferenz (12.15 – 13 Uhr):
Aufgaben und Ziele der DGK; Satellitengeodäsie, Planetenbeobachtung, Geoinformationssysteme und Bodenordnung. Die Sonderausstellung “Am Puls von Raum und Zeit” zeigt u.a. ein 8 m langes Satellitenmodell und moderne GPS-(Mess)geräte. Von 14 –17.30 Uhr werden Brennpunkte der Geodäsie in sechs wissenschaftlichen Vorträgen beleuchtet.
Festakt zum 50-jährigen Bestehen der Deutschen Geodätischen Kommission (DGK)
Freitag, 25.10.02, in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften,
10.00 – 12.00 Uhr, Plenarsaal, 1.OG
- Begrüßung durch den Präsidenten der Bayerischen Akademie der Wissenschaften,
Prof. Dr. rer.nat. mult.h.c. Heinrich Nöth
Festvorträge:
- Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Hans-Peter Bähr, Vorsitzender der DGK:
„Geodäsie: Orientierung im Spannungsfeld der Gesellschaft“ - Prof. Ir. Karel Wakker, Altrektor der Technischen Universität Delft, Niederlande:The European University in the 21st Century
Pressekonferenz:
- Freitag, 25. 10.02, in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften,
12.15 – 13.00 Uhr im Sitzungssaal der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Klasse, 1.OG
Aufgaben und Ziele der DGK
- Ausgewählte Forschungsthemen und Anwendungsbeispiele der modernen Geodäsie
Themen für Einzelinterviews:
- El Niño (das Christkind), das Hochwasser und die Geodäsie
- Wann wird das Rheintal zum Ozean?
- Die Rückkehr des Buddhas – 3D-Computerrekonstruktion des großen Buddhas von Bamiyan, Afghanistan
- Photorealistic Object Reconstruction using Voxel Techniques
- Geodatengewinnung und -strukturierung für die Polizei: Das EU-Projekt CROSSES
- Das Licht im Tunnel: Tunnelbau im Hochgebirge – Geodäsie als Ingenieurwissenschaft
- Grundeigentum/Geodäsie
- Gerechte(re) Landverteilung und Eigentumsregelung – einmaliger postgradualer Masterstudiengang für Entwicklungs- und Transformationsländer an der TU München
- Nie wieder verlaufen oder verfahren – Navigation für jedermann
- Die Karte auf dem PDA: Mobile ortsbezogene Anwendungen
- Meilensteine in der Erkundung des Erdschwerefelds: Die Satelliten CHAMP und GRACE
- Sheet Line System for the Map Series „Topographic Image Map MARS 1: 200.000“
- GALILEO – Europäisches Navigationssystem
- Geodäsie und Fernerkundung in der Antarktis
- Das Erdschwerefeld – Vermessen mit dem Flugzeug
- Erdbeobachtung mittels Radartomographie –Neue Chancen für Fernerkundung und Kartographie
- Kalibrierung eines Rasterelektronenmikroskops (REM) –Neue Möglichkeiten für die Auswertung mikroskopischer Bilder
Interessiert Sie eines dieser Themen besonders? Sie haben am 25.10.02 die Gelegenheit,
Einzelinterviews mit 17 Wissenschaftlern aus ganz Deutschland zu führen.
Bitte melden Sie sich bei Interesse bis 24.10.02 in der Pressestelle der Bayerischen Akademie der Wissenschaften unter Angabe der Themennummer an.
Am 25.10.02 startet auf BR-alpha übrigens die neue siebenteilige Sendereihe „Blickpunkt Erde“, die in Zusammenarbeit mit dem Studiengang Geodäsie und Geoinformation der TU München entstanden ist.
Sonderausstellung „Am Puls von Raum und Zeit”
Freitag, 25. 10.02, in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften,
10.00 – 12.00 Uhr Eingangshalle (EG) und im Treppenhaus
- Satellitenmodelle: CHAMP (2/3 der natürlichen Größe) – Länge: 8 m
- GRACE (1/3) der natürlichen Größe
- Mikrosatellit GFZ-1 (Originalgröße)
- PRARE Bodenstation (Mikrowellen-System für Messungen von Entfernung und Entfernungsänderungen zwischen einem Satelliten und mehreren Bodenstationen)
- ein Exemplar der digitalen Luftbildkamera DMC
- das Original der Metric Camera (MC), die 1983 auf der ersten deutschen Spacelab-Mission D1 auf dem amerikanischen Space Shuttle flog
Mehrere Exponate stellen die Entwicklung und den inzwischen erreichten Stand in der Sensorentwicklung in Photogrammetrie und Fernerkundung dar.
Wenn Sie an einem Foto- bzw. Drehtermin interessiert sind, nehmen Sie bitte mit der Pressestelle der Bayerischen Akademie der Wissenschaften Kontakt auf. – Eine Vorabbegehung der Ausstellung am 24.10.02 ist möglich.
Was ist Geodäsie?
Die Geodäsie ist die Wissenschaft von der Ausmessung und Abbildung der Erdoberfläche. Heute haben elektronische Sensoren, die vom Flugzeug und vom Satelliten aus die Erde beobachten, die Messlatten, Theodolite und Gravimeter von damals in vielen Bereichen ersetzt. Und es geht um mehr als die bloße „Vermessung“ der Erdoberfläche: Geodäten liefern die Topographie der Ozeane mit einer Genauigkeit von wenigen Dezimetern, sie erfassen automatisch Art und Verteilung von Vegetation sowie Umweltschäden und beobachten katastrophale Ereignisse wie Überschwemmungen oder Folgen von Erdbeben. Die Veränderung der Landschaft, das Wachstum von Ballungsräumen wird heute in vier Dimensionen registriert und mit modernsten computergestützten Verfahren „visualisiert“. In den Verwaltungen von Ländern und Kommunen sind Geodäten für Landmanagement verantwortlich, z.B. für Kataster, Planungs- und Bodenordnungsmaßnahmen.
Was ist die DGK?
Die Deutsche Geodätische Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften koordiniert Lehre und Forschung zu den oben skizzierten Themen in der Bundesrepublik Deutschland auf akademischer Ebene. Ihre bis zu 45 ordentlichen Mitglieder sind Hochschullehrer aus den Universitätsstandorten Aachen, Berlin, Bonn, Braunschweig, Darmstadt, Dresden, Hannover, Karlsruhe, München, Rostock und Stuttgart. Hinzu kommen korrespondierende Mitglieder aus dem Ausland sowie ständige Gäste der großen Vermessungsverwaltungen von Bund und Ländern. Basisarbeit geschieht in offenen Arbeitskreisen, zu Themen wie Satellitengeodäsie, Geoinformationssysteme, Bodenordnung bis hin zu Ausbildungsfragen. Die Geschäftstelle der DGK ist bei der Bayrischen Akademie der Wissenschaften in München eingerichtet. Hier befindet sich auch das Deutsche Geodätische Forschungsinstitut (DGFI) der DGK, an dem in enger Verbindung mit den Hochschulinstituten und internationalen Einrichtungen Forschungen und Dienste mit übergeordnetem Rang ausgeführt werden.
Die Bayerische Akademie der Wissenschaften wurde 1759 in München gegründet. Mit über 300 hauptamtlichen Mitarbeitern und einem Jahresetat von rund 35 Mio. Euro ist sie heute die größte der insgesamt sieben wissenschaftlichen Akademien in der Bundesrepublik. Ihr Schwerpunkt sind interdisziplinäre Grundlagenforschung und die Durchführung langfristiger Forschungsprojekte im geisteswissenschaftlichen und naturwissenschaftlichen Bereich, wie die Erstellung von wissenschaftlichen Wörterbüchern, Werkverzeichnissen und kritischen Gesamtausgaben, die eine unverzichtbare Grundlage der wissenschaftlichen Forschung und Lehre darstellen. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften unterhält internationale Kontakte und veranstaltet Symposien zu aktuellen Themen der Forschung, u.a. im Bereich der Ökologie und der Medizin. Die 39 an und bei der Akademie angesiedelten Kommissionen betreuen derzeit 124 Forschungsprojekte. Zusätzlich betreiben zwei dieser Kommissionen wissenschaftliche Einrichtungen: das in der Münchner Innenstadt gelegene Leibniz-Rechenzentrum und das in Garching angesiedelte Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung.