Bibelübersetzer-Handschriften jetzt mit Transkriptionen online
Das Interakademische Langzeitprojekt ‚Der Österreichische Bibelübersetzer. Gottes Wort deutsch‘ widmet sich der kritischen editorischen Erschließung und Kommentierung der Schriften des sogenannten ‚Österreichischen Bibelübersetzers‘, eines bislang namenlosen Autors, der in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts auf dem Gebiet des heutigen Österreich große Teile der lateinischen Vulgata und anderer Quellen in die deutsche Sprache übertrug, auslegte und kommentierte. In den beiden Arbeitsstellen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften an der Universität Augsburg und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin wird dessen Gesamtwerk ediert und für die geplante Hybridedition vorbereitet.
Die größeren Werkzusammenhänge wurden erst in den letzten Jahrzehnten offenbar. Bekannt sind umfangreiche Übersetzungen und Kommentierungen verschiedener Bücher des Alten Testaments, das sogenannte ‚Alttestamentliche Werk‘, eine Evangelienharmonie, das sogenannte ‚Evangelienwerk‘ sowie ein ‚Psalmenkommentar‘. Hinzu treten weitere kleine Schriften und Traktate. Sein Gesamtwerk nimmt hinsichtlich des Umfangs der übersetzten biblischen Bücher und der Übersetzungsleistung eine Sonderstellung in der langen Tradition deutschsprachiger Bibelübersetzungen ein.
Die digitale Editionsplattform der Werke wird deren kritischen Text und einen Fassungsvergleich sowie die Digitalisate der Handschriften und ihre Transkriptionen umfassen. Unter bibeluebersetzer-digital.de stellt die Arbeitsgruppe die Digitalisate und Transkriptionen der Handschriften des ‚Evangelienwerks‘ allen Interessierten in einer Betaversion zur Verfügung.