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Scherben und Geschichte. Die absolute Datierung bemalter griechischer Keramik.

  • 21. October 2020  –  23. September 2020  |  16:00 o'clock
  • Bayerische Akademie der Wissenschaften
    Alfons-Goppel-Straße 11
    80539 München
    Sitzungssaal 1, 1. Stock
  • Keramik ist das „Leitfossil“ archäologischer Forschungen. Mit ihr werden die meisten archäologischen Befunde datiert. Insbesondere die griechische Feinkeramik bietet mit gemalten Dekorationen und Figurendarstellungen sehr detaillierte Anhaltspunkte für eine zeitliche Einordnung. An ihr wurde ein differenziertes relativchronologisches System entwickelt, das über die Grenzen des griechischen Mittelmeerraums hinaus für die Zeitbestimmung genutzt wird. Die Verknüpfung der Keramiksequenzen mit absoluten historischen Daten erfolgt allerdings über sehr wenige Fixpunkte. Auswertbar sind einerseits geschlossene Fundkontexte, die sich mit historisch belegten Ereignissen in Verbindung bringen lassen. Etwa die von den Persern am Beginn des 5. Jahrhunderts v. Chr. in Griechenland verursachten Schuttschichten, oder aber Gräber, in denen die Toten von bekannten Kriegen oder Katastrophen bestattet wurden. Andererseits werden stilistische Übereinstimmungen der Bilder und Dekorationen auf den Gefäßen mit dem Schmuck von historisch datierten Bauwerken und Denkmälern herangezogen, um feste Daten für die Vasenmalerei zu gewinnen. Die allermeisten der „Fixpunkte“ für die griechische Keramik werden allerdings mehr oder weniger kontrovers diskutiert. Viele der als verlässlich erachteten archäologischen Datierungen aufgrund bemalter Fundkeramik werden dadurch zunehmend unsicher. Bei der Tagung sollen die Grundlagen der Datierung bemalter griechischer Keramik möglichst breit diskutiert werden. Die Beiträge werden sowohl bekannte „Fixpunkte“ kritisch evaluieren, als auch bisher unberücksichtigte, datierbare Befunde aus neueren Grabungen vorstellen. Ziel ist es, ein möglichst dichtes Netz von Datierungsanhalten zu knüpfen, um die Grundlagen archäologischer Datierungen zu sichern.
  • Wissenschaftliche Veranstaltung
  • Ralf von den Hoff (Universität Freiburg), Susan I. Rotroff (Washington University, Saint Louis), Udo Schlotzhauer (DAI, Berlin), Alexander Fantalkin (Tel Aviv University), Jan Köster (BBAW, Berlin), Bettina Reichardt (CVA, Dresden), Yasar Ersoy (Yasar University, Izmir) & Hüseyin Cevizoğlu (Ege University, Izmir), Tamara Saggini (Université de Genève), Stefan Brenne (Universität Gießen), Kathleen Lynch ((University of Cincinnati), Jutta Stroszeck (DAI, Athen), Stefano Vasallo (Soprintendenza di Palermo), Stefan Schmidt (CVA, München), Francesca Silvestrelli (Università del Salento, Lecce)
  • Aufgrund der Corona-Pandemie und des dadurch eingeschränkten Platzkontingents ist eine Anmeldung unter post@cva.badw.de für die Teilnahme an der Veranstaltung erforderlich. Bitte geben Sie Ihren Vor- und Nachnamen sowie Ihre Telefonnummer an. Ihre und die Gesundheit anderer Gäste ist uns wichtig. Wir bitten Sie daher, die gesetzlich vorgeschriebenen Schutz- und Hygienemaßnahmen zu beachten. Unsere Hygienemaßnahmen finden Sie hier: https://badw.de/die-akademie/presse/news/einzelartikel/detail/schutz-und-hygienekonzept-der-bayerischen-akademie-der-wissenschaften.html
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  • Corpus Vasorum Antiquorum