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Über 80 Millionen Euro Förderung für Quantenwissenschaft

Die Bayerische Initiative „Munich Quantum Valley“ unter maßgeblicher Beteiligung der BAdW erhält hohe Fördermittel mit dem Ziel, Hard- und Software für Quantencomputer zu entwickeln.


Wissenschaftsminister Bernd Sibler: „Bayern soll Forschung und Einsatz der Quantenwissenschaften und -technologien in Deutschland und Europa anführen“

Das Vorhaben „Munich Quantum Valley“ unter maßgeblicher Beteiligung der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU), der Technischen Universität München (TUM), der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW) erhält insgesamt 83,3 Millionen Euro Fördermittel des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst. Der Förderzeitraum erstreckt sich zunächst bis 2024 und wird vorbehaltlich einer späteren Evaluierung nochmalig bis 2026 um weitere Mittel aufgestockt. Die Förderung der beteiligten Max-Planck-Gesellschaft und der Fraunhofer-Gesellschaft erfolgt durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie.

Wissenschaftsminister Bernd Sibler betonte anlässlich der Bekanntgabe der Förderung: „Für mich sind die Quantentechnologien ebenso wie die Künstliche Intelligenz zentrale Schlüsseltechnologien. Sie sind von größter Bedeutung für den Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort Bayern und damit für unser aller Zukunft. Hier haben wir die Nase vorn. Mit den vom Freistaat zur Verfügung gestellten Fördermitteln nehmen wir sehr viel Geld in die Hand, um die bereits herausragenden wissenschaftlichen Kompetenzen der Region München im Bereich der Quantentechnologien zu bündeln, zu einem leistungsfähigen Ökosystem von Wissenschaft und Wirtschaft auszubauen und um sie durch die Expertise weiterer bayerischer Standorte zu ergänzen. Natürlich gehen die Fördermaßnahmen von Bund und Land Hand in Hand. Unser Ziel ist, dass Bayern die Forschung und den Einsatz der Quantenwissenschaften und -technologien in Deutschland und Europa anführt und sich international hervorragend positioniert.“

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger erklärte: „Immer mehr Unternehmen erkennen die Chancen der Quantentechnologie und das über alle Branchen hinweg große Anwendungspotential. Ich bin überzeugt: Was heute erforscht wird, gehört in einigen Jahren zum unternehmerischen Alltag. Deshalb fördern wir als Staatsregierung die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Wirtschaft. Unser Ziel ist klar: Wir wollen, dass zukünftige Technologien und Anwendungen aus Bayern kommen. Unsere Förderungen sind also eine langfristige Investition in den Standort Bayern. Als Wirtschaftsministerium unterstützen wir deshalb das Munich Quantum Valley mit 150 Millionen Euro aus der Hightech Agenda Plus.“
Gefördert werden Konsortien zum Bau und Betrieb von Quantencomputern, zu denen sich Expertinnen und Experten der beteiligten Universitäten und Forschungseinrichtungen sowie weitere Partner zusammengeschlossen haben. Jedes Konsortium bedient sich dabei der besten Köpfe Bayerns, um jeweils ein Schlüsselelement für den bayerischen Quantencomputer zur Verfügung zu stellen. Dass die komplette Systemintegration für einen Quantencomputer durch die hier vorhandene Expertise möglich ist, wurde im Rahmen der internationalen Begutachtung des Vorhabens mehrfach als einzigartiges Merkmal des Standorts München und Bayern hervorgehoben.

Zusammenführung von Wissenschaft und Industrie 

Zentraler Ausgangspunkt der Bayerischen Quanteninitiative ist das Strategiepapier „Munich Quantum Valley“, das in enger Kooperation der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der Fraunhofer-Gesellschaft, der Max-Planck-Gesellschaft, der LMU und der TUM sowie in Abstimmung mit dem Bayerischen Wissenschaftsministerium und dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie entstanden ist. Die Akteure des Munich Quantum Valley sind dabei, ein zukunftsfähiges Umfeld für Wissenschaft und Wirtschaft auf dem Feld der Quantenwissenschaften und Quantentechnologien (QWT) zu etablieren. Zu diesem Zweck planen sie, ein Zentrum für Quantencomputing und Quantentechnologien einzurichten, das Industrie und Wissenschaft zusammenführen soll. Hier sollen vor allem die Grundlagenforschung und die Entwicklung von Basistechnologien im Bereich der QWT gefördert und Quantencomputer entwickelt, gebaut und betrieben werden. Zusätzlich wollen die beteiligten Universitäten und Forschungseinrichtungen einen Quantentechnologiepark errichten, der die technische Infrastruktur für die Entwicklung und Fertigung modernster Komponenten zur Verfügung stellt. Nicht zuletzt hat sich das Munich Quantum Valley auch zum Ziel gesetzt, die wissenschaftliche Qualifizierung und Weiterbildung einer neuen Generation von Naturwissenschaftlern, Ingenieuren und Informatikern mit dem Schwerpunkt auf Quantentechnologien voranzutreiben.

Forschungsturbo und noch nie dagewesener Ausbau des Wissenschaftsstandorts

Die Bundesregierung hat angekündigt, dass sie den Auftrag zum Bau von mindestens zwei Quantencomputern unmittelbar an geeignete Konsortien in Deutschland vergeben wird. Die Bayerische Staatsregierung hat diese Ankündigung aufgegriffen und mit einer groß angelegten Technologieoffensive ein die Bundesförderung ergänzendes und inhaltlich komplementäres Förderprogramm entwickelt und damit die Grundlage für eine aussichtsreiche Bewerbung der Akteure des Munich Quantum Valley für die Bundesmittel gelegt. Die Förderung der Quantentechnologien ist ein zentraler Bestandteil der Hightech Agenda Bayern, forciert durch das Beschleunigungsprogramm Hightech Agenda Plus. Wissenschaftsminister Sibler betont: „Mit der Hightech Agenda Bayern und der Hightech Agenda Plus legen wir den Forschungsturbo ein und bauen den Wissenschafts- und Technologiestandort Bayern nicht nur im Bereich der Künstlichen Intelligenz, sondern auch im Bereich Supertech und Quantentechnologien in noch nie dagewesenem Umfang aus. Insgesamt plant der Freistaat im Rahmen der Strategie Hightech Agenda Plus in den kommenden fünf Jahren für die Initiative Munich Quantum Valley mit einer Investition von rund 300 Millionen Euro an bayerischen Landesmitteln, davon rund 150 Millionen Euro im Bereich des Wissenschaftsministeriums.“