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Salafismus: Die Wurzeln des islamistischen Extremismus

Junger Muslim betet
Foto: İbrahim Mücahit Yıldız/Pixabay

Publikation aus der Ad-hoc-AG „Islam in Bayern“ hervorgegangen


Dr. Mahmoud Jaraba, Mitglied der 2018 abgeschlossenen Ad-hoc-Arbeitsgruppe „Islam in Bayern“ der BAdW, veröffentlichte im September seine Publikation „Salafismus: Die Wurzeln des islamistischen Extremismus am Beispiel der Freitagspredigten in einer salafistischen Moschee in Deutschland“. Das Buch ist ein Ergebnis der Ad-hoc-AG.

Feldstudie in salafistischer Moschee

Die blutigen terroristischen Attacken, zu denen es in den letzten Wochen in Frankreich, Österreich und Deutschland kam, warfen zahlreiche Fragen zu den Ursachen dieses Extremismus auf, der besonders unter jungen, im Westen geborenen Muslimen und Konvertiten vertreten ist. Mahmoud Jaraba analysierte in den letzten Jahren die Freitagspredigten in einer salafistischen Moschee in Bayern: Er wollte verstehen, wie Salafisten die religiösen Texte und historischen Überlieferungen in ein Metanarrativ transformieren, sich so gegenseitig in ihrer verheerenden Ideologie bestärken und muslimische Gemeinschaften radikalisieren. 

Lokale Akteure spielen eine entscheidende Rolle

Die Studie zeigt, dass Salafisten für ihr radikales religiöses Narrativ Passagen aus den heiligen Schriften des Islams (Koran und Sunna) missbrauchen und damit sowohl Feindbilder innerhalb des Islams schaffen als auch Angriffe auf Christen und Juden provozieren. Auf Grundlage der Feldforschung Jarabas lässt sich sagen, dass lokale salafistische Akteure eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung und Verankerung von antisemitischen Narrativen unter Muslimen spielen.

Die Publikation möchte zum Verständnis dafür beitragen, in welcher Weise Salafisten ihre Ideologie mit religiöser Legitimität versehen, auch, um gezielte Präventions- oder Gegenmaßnahmen einsetzen zu können.

Weitere Informationen zum Buch finden Sie auf der Seite des utb-Verlags (externer Link).