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Politischer Salon mit Michael Brenner und Mirjam Zadoff

Das Ende der Zeitzeugenschaft - Wie sich Erinnerungskultur wandelt. Politischer Salon in der Bayerischen Vertretung in Berlin am 15. Juni.

Bald wird es keine Überlebenden des nationalsozialistischen Völkermords mehr geben. Wie geht es weiter, wenn die Zeitzeuginnen und Zeitzeugen nicht mehr erzählen können? Was bedeutet ihr Verlust für die Holocaust-Forschung? Und wie tragen wir ihre Geschichten, Erfahrungen und Erinnerungen an kommende Generationen weiter? Die Rezeption keines historischen Ereignisses werde so sehr von persönlichen Berichten geprägt wie die des Holocaust, stellt Michael Brenner fest und erkennt eine besondere Verpflichtung für die nachfolgenden Generationen, das Gespräch weiterzuführen. Nur wenn der Holocaust als Teil der deutschen Geschichte präsent bleibt, können wir aus der Erinnerung eine Verantwortung für unser heutiges Handeln ableiten. Der Politische Salon in Berlin, auf Einladung von Staatsminister Dr. Florian Herrmann, MdL, Leiter der Bayerischen Staatskanzlei und Staatsminister für Bundesangelegenheiten und Medien ist eine Kooperation mit der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. 

Auf das Impolsstatement von Mirjam Zadoff (NS-Dokumentationszentrum München / BAdW) über "die Vielheit der Zeugen und ihrer Zeugnisse" sowie Michael Brenners Impulsstatement über "Stellvertretende Zeugen: Wie die nachfolgenden Generationen vom Holocaust berichten" folgte eine rege Diskussion über den Wandel der Erinnerungskultur.

Michael Brenner lehrt Jüdische Geschichte und Kultur an der Ludwig-Maximilians-Universität München und hat den Seymour and Lillian Abensohn Chair für Israel-Studien an der American University, Washington D.C. inne. Er ist Präsident des Leo Baeck Instituts International. 2014 erhielt er das Bundesverdienstkreuz für seinen Einsatz als Vermittler jüdischer Kultur und Geschichte. Er ist Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und leitet deren Ad hoc-Arbeitsgruppe „Judentum in Bayern in Geschichte und Gegenwart“.

Mirjam Zadoff ist seit Mai 2018 Direktorin des NS-Dokumentationszentrums München. Sie wurde in Neuerer und Neuester Geschichte sowie Jüdischer Geschichte und Kultur an der Ludwig-Maximilians-Universität München promoviert, wo sie sich auch habilitierte. Von 2014 bis 2019 war sie Professorin für Geschichte und Inhaberin des Alvin H. Rosenfeld Lehrstuhls für Jüdische Studien an der Indiana University Bloomington, USA. Sie ist außerordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und Mitglied ihrer Ad hoc-Arbeitsgruppe „Judentum in Bayern in Geschichte und Gegenwart“.

Foto: © Bayerische Staatskanzlei ৷ Henning Schacht