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Kunst, Kommerz und Kaufmannstugend in der Augsburger Deckenmalerei

Karl Nicolai, Segnungen des Friedens, dargestellt durch antike Götter und Musen, Kopie des Deckenfreskos im „Hotel Drei Mohren“ (heute Hotel Maximilian‘s“), gemalt von Jospeh Mages 1768, Augsburg ca. 1937 © Kunstsammlungen & Museen Augsburg.

Noch bis 11.09.2022 ist die Ausstellung „Pax et Pecunia“ im Schaezlerpalais in Augsburg zu sehen. Die Ausstellung ist in Zusammenarbeit mit dem Corpus der Barocken Deckenmalerei in Deutschland (BAdW) entstanden.

Es zählt zu den Besonderheiten Augsburgs, dass wohlhabende Bürger in die Ausstattung ihrer Paläste investierten. Ein Medium, das sich im 18. Jahrhundert hervorragend zur Repräsentation und zur Vermittlung „himmlischer Botschaften“ eignete, war die Deckenmalerei. Die festlichen Fresken Gregorio Guglielmis im Schaezlerpalais und Melchior Steidls im heutigen Maximilianmuseum sind bestens bekannt und die prachtvollsten Zeugnisse. Manches Juwel hat sich im Verborgenen erhalten, doch vieles wurde auch zerstört. Als die Stadt Augsburg dem Kunstmaler Karl Nicolai ab 1937 Aufträge zum Kopieren barocker Deckengemälde erteilte, geschah dies bereits in der Absicht, den von Verfall und Zerstörung bedrohten Bestand der Nachwelt zu überliefern.

Ausstellung zeigt 30 der Kopien von Karl Nikolai

Die Ausstellung, die in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Universität Augsburg entstand, ruft mit 30 dieser Kopien den Bestand in Erinnerung und vermittelt einen Eindruck von der einstigen Pracht. Sie führt die Besucherinnen und Besucher in Geschäfts- und Wohnräume von Stadthäusern, Treppenhäuser und Festsäle, aber auch Gartenpavillons. Studierende rekonstruierten den einst reichen Bestand und erschlossen die Themen, die immer wieder um Inhalte kreisen, die die den Augsburger Kaufleuten am Herzen lagen: Friede und Reichtum.

Vielfältige Darstelllungen

So unterschiedlich die Anbringungsorte, so vielfältig sind die dargestellten Themen: Merkur, der Gott des Handels, darf in Augsburg natürlich nicht fehlen, ebenso wenig Minerva, die Göttin der Weisheit. Erdteildarstellungen verweisen auf die erfolgreichen internationalen Netzwerke des geschäftstüchtigen Patriziats. Doch auch Venus und leicht bekleidete Nymphen finden sich unter den Darstellungen und künden von den vergnüglichen Seiten des Treibens in der freien Reichsstadt.

Informationen zur Ausstellung „Pax et Pecunia“

Die Ausstellung „Pax et Pecunia“ ist vom 20.05.–11.09.2022 im Schaezlerpalais zu sehen: https://kunstsammlungen-museen.augsburg.de/pax-und-pecunia
ffnungszeiten: Di–So 10–17 Uhr, Mo geschlossen
Besuchsinfo: https://kunstsammlungen-museen.augsburg.de/covid19aktuell

Schaezlerpalais Augsburg | Maximilianstraße 46 | D-86150 Augsburg | T +49 (0) 821 324 41 02

Zur Ausstellung erscheint ein reich bebilderter Katalog.

Das Forschungsprojekt „Pax et Pecunia – Barocke Deckenmalerei in Augsburger Bürgerhäusern“ entstand in Zusammenarbeit mit dem Corpus der barocken Deckenmalerei in Deutschland, einem Projekt der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, gefördert im Rahmen des Akademienprogramms durch die Bundesrepublik Deutschland, den Freistaat Bayern und das Land Hessen.

Karl Nicolai, Segnungen des Friedens, dargestellt durch antike Götter und Musen,  Kopie des Deckenfreskos im „Hotel Drei Mohren“ (heute Hotel Maximilian‘s“), gemalt von Jospeh Mages 1768, Augsburg ca. 1937 © Kunstsammlungen & Museen Augsburg.