Logo der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
  1. The academy
  2. Press and public relations
  3. News
  4. Den Wissenschaftsstandort Bayern aktiv mitgestalten: BAdW-Zielvereinbarung unterzeichnet

Den Wissenschaftsstandort Bayern aktiv mitgestalten: BAdW-Zielvereinbarung unterzeichnet

v.l.: Prof. Dr. Martin Schulze Wessel (Direktor des Collegium Carolinum e.V./ BAdW), Prof. Dr. Reinhard Stauber (Präsident Historische Kommission), Prof. Dr. Markus Schwaiger (Präsident der BAdW), Staatsminister Markus Blume, Prof. Dr. Martina Hartmann (Präsidentin Monumenta Germaniae Historica/BAdW), Prof. Dr. Hartmut Leppin (Kuratoriumsvorsitzender Historisches Kolleg) und Prof. Dr. Arndt Bode (Vizepräsident der BAdW) bei der Unterzeichnung der Zielvereinbarung. Foto: StMWK.

Akademiepräsident Markus Schwaiger und Wissenschaftsminister Markus Blume unterzeichneten am 4. Oktober 2023 eine Zielvereinbarung für die Jahre 2023 bis 2027.

 

Die Bayerische Akademie der Wissenschaften hat eine zentrale integrative Rolle für alle Wissenschaftsdisziplinen in Bayern und ist ein wichtiges Bindeglied für die Vernetzung der außeruniversitären Forschung mit den Hochschulen. In diesen Funktionen gestaltet sie im Dialog mit dem Wissenschaftsministerium die Weiterentwicklung des Wissenschaftsstandorts Bayern aktiv mit. Auch zu diesem Zweck unterzeichneten Akademiepräsident Markus Schwaiger und Wissenschaftsminister Markus Blume am 4. Oktober 2023 eine Zielvereinbarung für die Jahre 2023 bis 2027. Dazu stellt das Staatsministerium zusätzliche Mittel für die BAdW in Aussicht.

Querschnittsziele

Zentrale Querschnittsziele der Vereinbarung sind:

  1. Steigerung der Forschungsleistung durch Erhöhung der Leistungsfähigkeit ihrer Institute (Leibniz-Rechenzentrum, Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung, Bayerisches Forschungsinstitut für Digitale Transformation und Kommission für bayerische Landesgeschichte) und Ausbau ihrer nationalen Spitzenstellung in der geisteswissenschaftlichen Grundlagenforschung.
  2. Ausbau des Beratungsangebots für Gesellschaft und Politik, indem sie als wissenschaftliche Ideenschmiede proaktiv Handlungsempfehlungen an relevante Stakeholder ausspricht.
  3. Stärkung der Wissenschaftskommunikation im Rahmen des Munich Science Communication Hub im Schulterschluss mit anderen großen Forschungseinrichtungen der bayerischen Wissenschaftslandschaft.
  4. Förderung von early career researchers durch das Junge Kolleg und künftig ein Alumni-Netzwerk, Stipendien- und Mentoringprogramme für Promovierende und Postdocs sowie die Einrichtung einer Akademieprofessur an einer bayerischen Universität.
  5. Förderung von Diversity und Chancengleichheit durch Professionalisierung des Diversity-Managements und Erweiterung des Angebots an speziellen Fort- und Weiterbildungsformaten für weibliche Beschäftigte.
  6. Ausbau internationaler Forschungspartnerschaften durch Forschungsstipendien für ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie zeitlich befristete Gastprofessuren.
  7. Optimierung der administrativen Services und der Governance.

Ausbau von Forschungsfeldern:

Die Akademie wird ihr Forschungsportfolio von derzeit über 110 Drittmittelprojekten und einer Drittmittelquote von 40 Prozent weiter ausbauen mit dem Ziel, eine der forschungsstärksten Akademien in Europa zu werden. Dazu wird sie folgende Forschungsfelder vertiefen:

  1. Klimawandel im Hochgebirge: Gletscher und ihre Umgebung reagieren besonders empfindlich auf Klimaänderungen. Eine verstärkte Erforschung des Hochgebirges trägt daher dazu bei, den Klimawandel besser abschätzen zu können. Die BAdW plant, diese Forschungslücke zu schließen und bis 2025 ein Institut zur Erforschung des Klimawandels im Hochgebirge zu gründen, das die wissenschaftliche Bearbeitung dieses Themas in Bayern bündelt. Dazu erweitert sie ihren Forschungsschwerpunkt Glaziologie und Erdmessung um die Bereiche Hydrologie und Meteorologie.
  2. Reflexion des digitalen Wandels: Der digitale Wandel stellt Wirtschaft, Gesellschaft und Politik vor große Herausforderungen. Die BAdW wird eine Arbeitsgruppe einrichten, um die Entwicklungen und Herausforderungen des digitalen Wandels besser zu verstehen. Unter Einbeziehung von Expertinnen und Experten aus den Rechts-, Sozial-, Wirtschafts-, Kultur- und Technikwissenschaften sollen Empfehlungen erarbeitet werden, auf deren Grundlage die digitale Zukunft im Dialog mit der Gesellschaft verantwortungsvoll gestaltet werden kann.
  3. Bayerns Dialekte Online (BDO): In diesem Portal mit umfangreichen Suchfunktionen wird der Wortschatz Bayerns mit modernsten Methoden erschlossen. Die Seite bdo.badw.de wird mit über 2.000 Zugriffen pro Woche stark nachgefragt. Über eine Kooperation mit dem „Trierer Wörterbuchnetz“ (https://wörterbuchnetz.de) erreichen BDO und das Digitale Informationssystem von Bayerisch-Schwaben (DIBS) einen breiten Rezipientenkreis in ganz Deutschland und darüber hinaus. Die BAdW wird ein Konzept erarbeiten, um mit ihrem Forschungsschwerpunkt Digitale Dialektologie in den Digital Humanities noch sichtbarer zu werden.
  4. Aufarbeitung der Akademiegeschichte im 20. Jahrhundert: Die BAdW bekennt sich zu ihrer Verantwortung für die Aufarbeitung ihrer Geschichte im 20. Jahrhundert, insbesondere in den Jahren 1933-1945, und wird die Ergebnisse der dazu bereits laufenden Forschungen publizieren.