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Royale Auszeichnung für Akademiemitglied

Die Royal Society of Chemistry hat Akademiemitglied Holger Braunschweig mit dem Mond-Nyholm-Preis für Anorganische Chemie ausgezeichnet.

 

Holger Braunschweig ist Inhaber des Lehrstuhls für Anorganische Chemie II an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Seit 2009 ist der Chemiker ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Gemeinsam mit seiner Forschungsgruppe entwirft und synthetisiert er neue, reaktive Moleküle mit bisher nicht gesehenen Bindungstypen.Diese neuen Moleküle werden dann auf ungewöhnliche Eigenschaften oder vielversprechende Fähigkeiten für die weitere Verwendung in Synthese und Katalyse getestet, mit dem Ziel, neue Materialien, neue Katalysatoren oder effizientere und nachhaltigere Synthesen von gesellschaftlich relevanten Verbindungen zu entwickeln. Im Zentrum seiner Forschung steht dabei das Element Bor. Jetzt ist Braunschweig für seine Arbeiten mit dem Mond-Nyholm-Preis für Anorganische Chemie der Royal Society of Chemistry ausgezeichnet worden. Die britische Wissenschaftsgesellschaft würdigt damit seine Beiträge zur Chemie reaktiver Hauptgruppenmoleküle im niedrigen Oxidationszustand, einschließlich ihrer Anwendungen in der Katalyse.Mit der Auszeichnung verbunden sind ein Preisgeld von 3.000 britischen Pfund und eine Medaille. Braunschweig ist seit 2002 “Fellow of the Royal Society of Chemistry”.

Zwei Preise zusammengelegt
Bei der Entgegennahme des Preises sagte Braunschweig: „Ich war überglücklich und fühlte mich zutiefst geehrt, als ich hörte, dass ich für den Mond-Nyholm-Preis 2021 ausgewählt worden war. Ich freue mich besonders, der erste Empfänger nach der Zusammenlegung des Ludwig-Mond-Preises und des Nyholm-Preises zu sein, denn das ist wie zwei Preise in einem.“ Braunschweig habe einige der wichtigsten Jahre seiner Karriere in Großbritannien verbracht und freue sich deshalb, die Ludwig-Mond-Tradition der Mobilität zwischen Deutschland und Großbritannien und des Austauschs zwischen deutschen und britischen Wissenschaftlern fortzusetzen. Gleichzeitig freue er sich auf die mit dem Preis verbundene Vortragsreise durch Großbritannien und hoffe, dass sie angesichts der aktuellen Pandemie-Situation wie geplant stattfinden kann.

Dr. Helen Pain, Chief Executive der Royal Society of Chemistry, sagte:„Wir alle haben im vergangenen Jahr enorme Herausforderungen erlebt, und die Royal Society war maßgeblich daran beteiligt, wie die Welt darauf reagiert hat. Von der Entwicklung von Impfstoffen für COVID-19 bis hin zur weiteren Arbeit an einer nachhaltigeren Welt – der Beitrag der Chemiker war noch nie so greifbar und wichtig wie heute.“ Nach Pains Worten legt die Gesellschaft großen Wert darauf, dass ihre Preise „die unglaubliche Vielfalt und Exzellenz der Chemie widerspiegeln, die heute geleistet wird“. Braunschweigs Arbeit sei „ein Paradebeispiel für das, was uns so am Herzen liegt, und wir sind stolz darauf, seinen Beitrag mit diesem Preis zu würdigen.“

Holger Braunschweig: vielfach ausgezeichneter Chemiker
Braunschweig wurde in den vergangenen Jahren oft ausgezeichnet. 2009 erhielt er den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und wurde ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Er ist einer von zwei Professoren, die während ihrer Zeit an der Uni Würzburg zwei Mal einen "Advanced Grant" vom Europäischen Forschungsrat (ERC) erhielten: Braunschweig bekam 2011 und 2015 jeweils 2,5 Millionen Euro für seine Arbeiten rund um das Element Bor. Zudem ist er Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften – Leopoldina und bekam 2014 den "Main Group Chemistry Award" der britischen Royal Society of Chemistry. 2016 erhielt er den Alfred-Stock-Gedächtnispreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker.

Die Royal Society of Chemistry
Die Royal Society of Chemistry wurde im Jahr 1841 gegründet und hat ihren Sitz in London. Aktuell zählt sie mehr als 50.000 Mitglieder aus aller Welt. Mit Einnahmen aus ihrem weltweiten Verlags- und Wissensgeschäft unterstützt sie Chemikerinnen und Chemiker in ihrer Forschung und verfolgt dabei das übergeordnete Ziel, die chemischen Wissenschaften insgesamt zu fördern.

(Pressemitteilung der JMU Würzburg)