Bayern verleiht erstmals Hightech-Preise

Erstmals in der Geschichte des Freistaats zeichnete die Bayerische Staatsregierung gemeinsam mit der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW) wegweisende Forschung und bahnbrechende Innovationen aus. Die Hightech-Preise Bayern wurden in vier Kategorien verliehen und würdigten vielversprechende Talente ebenso wie herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie sind Deutschlands höchstdotierte Technikpreise.
Wissenschaftliche Meilensteine in den Schlüsseltechnologien der Zukunft
Der Hightech-Preis des Bayerischen Ministerpräsidenten würdigt wissenschaftliche Meilensteine in den Schlüsseltechnologien der Zukunft. Er steht in einer Linie mit der Hightech Agenda Bayern und wird an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verliehen, die mit ihrer visionären Forschung die Welt verändern können. Die 300.000 Euro dotierte Auszeichnung ging an den Experimentalphysiker Immanuel Bloch von der LMU München. Am Max-Planck-Institut für Quantenoptik leitet er die Abteilung Quanten-Vielteilchensysteme. Seit 2018 ist Immanuel Bloch ordentliches Mitglied der Akademie. Das Preisgeld des Hightech-Preises des Bayerischen Ministerpräsidenten wird satzungsgemäß in Forschung, Lehre, Anwendung oder Nachwuchsförderung reinvestiert.
Innovationen, die die Gesellschaft nachhaltig prägen
Technologische Spitzenleistungen mit gesellschaftlicher Wirkung ehrt der Pioneer Award der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Auch er ist mit 300.000 Euro dotiert. Ermöglicht durch die Ulrich L. Rohde Stiftung fördert der internationale Preis den Transfer von exzellenter Forschung in die Praxis – für Innovationen, die die Gesellschaft nachhaltig prägen. Akademiepräsident Markus Schwaiger überreichte den Preis Gerhard P. Fettweis, der an der TU Dresden den Vodafone Stiftungslehrstuhl für Mobile Nachrichtensysteme innehat. Die Entwicklung von Mobilfunktechnologien baut heute grundlegend auf den wegweisenden Arbeiten von Gerhard P. Fettweis auf – insbesondere im Bereich der Mobilfunkstandards 3G, 4G, 5G und 6G. Der Entwicklung von Methoden zur zuverlässigen und energieeffizienten Übertragung hoher Datenraten im Mobilfunk hat er maßgebliche Impulse gegeben, damit z. B. hochautomatisiertes Fahren sicherer wird, und hat innovative Konzepte wie das „Taktile Internet“ geprägt. Im Rahmen der 6G Forschung treibt Gerhard P. Fettweis die Reduktion des Energiebedarfs von Mobilfunksystemen voran und forscht an der gemeinsamen Nutzung der Mobilfunksignale zur Kommunikation und Radarsensorik.
Akademiepräsident Markus Schwaiger über den Pioneer-Award und den Preisträger: „Gemäß dem Motto des Abends, ‚Touching Horizons‘, streben Menschen weltweit nach Erfindungen, die unser Leben nachhaltig verbessern. Unsere Akademie hat daher mit dem Pioneer Award einen internationalen Preis für Spitzenforschung in den Technikwissenschaften ausgelobt, der zugleich den Transfer in die Praxis würdigt – für Innovationen, die unser Leben verändern. Dieser Preis wäre nicht möglich ohne das Engagement von Ulrich L. Rohde. Er ist selbst vielfach ausgezeichneter Wissenschaftler, unterstützt aber die Wissenschaft auch als großzügiger Mäzen. Als Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften berät und hilft er uns in vielerlei Hinsicht. Im letzten Jahr hat er mit einer großen Spende die Möglichkeit eröffnet, für die nächsten zehn Jahre den jährlichen Pioneer Award zu vergeben.“
Gerhard P. Fettweis, Preisträger des Pioneer-Awards 2025: „Diese Auszeichnung ist für mich eine besondere Anerkennung – sie unterstreicht, wie wichtig vertrauenswürdige Technologien für unsere vernetzte Gesellschaft sind. Dabei ist Vertrauenswürdigkeit kein technisches Extra, sondern eine Voraussetzung. Diese Auszeichnung ermutigt mich, diesen Weg in der Forschung weiterzugehen.“
Ausgezeichnete early career researchers in Bayern
Der Hightech-Nachwuchspreis mit einem Preisgeld von 30.000 Euro würdigt visionäre Forschung mit Innovationspotenzial. Die Auszeichnung richtet sich an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die an einer bayerischen Hochschule, an einer Forschungseinrichtung oder in einem Start-up mit Sitz in Bayern tätig sind und die zu Schlüsseltechnologien forschen, die über die Innovationsoffensive Hightech Agenda Bayern gefördert werden. Ihn erhielt Jacueline Lammert, die am Klinikum rechts der Isar der TU München die Forschungsgruppe "Künstliche Intelligenz in der Frauengesundheit" leitet.
Zudem wurden fünf Absolventinnen und Absolventen der Ingenieurwissenschaften an bayerischen Hochschulen für hervorragende Hochschulabschlüsse oder Promotionen mit dem Hightech-Absolventenpreis ausgezeichnet. Er ist jeweils mit 2.000 Euro dotiert und soll herausragende Talente zur Fortsetzung einer ingenieurwissenschaftlichen Karriere motivieren.
Die Trophäen der Hightech-Preise Bayern 2025 – gestaltet in Licht und Tiefe
Die drei Trophäen für den Nachwuchswuchspreis, den Pioneer Award und den Hightech-Preis des Bayerischen Ministerpräsidenten wurden im innovativen PolyJet™-3D-Druckverfahren von Stratasys gefertigt. Dieses Verfahren ermöglicht erstmals vollfarbige Drucke mit transparenten Materialien, Farbverläufen und beeindruckender optischer Tiefe. Mithilfe des Vivid Color-Systems und spezieller Texture-Mappings entstehen skulpturale Objekte, bei denen Licht, Materialstärke und Farbüberlagerung eine lebendige Einheit bilden.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.hightechpreise-bayern.de
Foto: BAdW/Kai Neunert