Veranstaltungen
Der Umgang mit Landsynagogen in Franken nach 1945: Zur Entwicklung von Nutzungs- und Restaurierungskonzepten
- 10. Januar 2023 | 19:00 Uhr
-
Bayerische Akademie der Wissenschaften
Alfons-Goppel-Straße 11
80539 München
Sitzungssaal 1, 1. Stock
-
Spurensuche - Jüdisches Erbe in Bayern
-
Ehemalige Synagogen, entlegene Friedhöfe, Mikwen oder versteckte Schriftsammlungen auf Dachböden – Zeugnisse jüdischen Lebens in Bayern sind sehr vielfältig und bisher wenig erschlossen. Gerade im ländlichen Raum, wo ab dem 16. Jahrhundert vermehrt jüdische Gemeinden entstanden und sich das sogenannte Landjudentum entwickelte, gibt es bis heute viel zu entdecken. Auf diese faszinierende Spurensuche begibt sich die vierteilige öffentliche Vortragsreihe der Ad hoc-AG „Judentum in Bayern in Geschichte und Gegenwart“. Der dritte Vortrag der Reihe widmet sich dem Umgang mit Landsynagogen nach 1945. Um 1930 existierten in Bayern etwa 220 jüdische Gemeinden mit ihren Synagogen. Viele wurden im November 1938 zerstört. Während des Zweiten Weltkriegs und nach 1945 kam es immer wieder zu Zweckentfremdungen, Umformungen und sogar Abrissen von Synagogen. Erst mit dem Inkrafttreten des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes 1973 und der in den 1980er Jahren publizierten Bayerischen Denkmalliste wurden jüdische Kulturdenkmäler unter Schutz gestellt. Der Vortrag zeigt an mehreren Beispielen auf, wie sich seit den 1980er Jahren der Umgang mit dem jüdischen Erbe allmählich wandelte: Während die Sanierungsvorhaben anfangs noch die gebotene Sensibilität vermissen ließen, entwickelten Eigentümer in Zusammenarbeit mit den Denkmalbehörden mit der Zeit Konzepte, die der Verantwortung gegenüber den steinernen Zeugnissen der jüdischen Geschichte gerecht werden sollten.
-
Öffentliche Veranstaltung
-
Hans-Christoph Haas (Gebietsreferent am Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege)
-
Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich
-