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Veranstaltungen

Dialog mit Zukunft? Eine kritische Würdigung von 70 Jahren "Woche der Brüderlichkeit"

  • 29. Juni 2022  –  30. Juni 2022  |  15:00 Uhr
  • Bayerische Akademie der Wissenschaften
    Alfons-Goppel-Straße 11
    80539 München
    Plenarsaal, 1. Stock
  • Die erste Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) gründete sich nach amerikanischem Vorbild am 9. Juli 1948 in München, in kurzer Zeit folgten Wiesbaden, Stuttgart, Frankfurt und Berlin. Diese fünf gründeten am 10. November 1949 den Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (DKR) mit Sitz im hessischen Bad Nauheim als Dachverband von heute über 80 Gesellschaften. Die GCJZ zählen zu den wenigen gesellschaftlichen Institutionen, die bereits kurz nach 1945 das Schweigen über die Schoa brachen. Sie setzen sich bis heute für ein neues Verhältnis zwischen Christ:innen und Jüdinnen: Juden ein und gestalten aktiv eine demokratische Gesellschaft mit, in der alle Menschen als gleichberechtigte Geschwister verstanden werden. Nachdem 1951 in München und wenigen anderen Städten eine lokal gebundene Woche der Brüderlichkeit stattfand, eröffnete der DKR am 7. März 1952 in Wiesbaden die erste bundesweite Woche, in deren Zentrum der Begriff der „Brüderlichkeit“ stand. Die Rede des Bundespräsidenten und Schirmherren Theodor Heuss wurde von allen Radiosendern der BRD und dem RIAS Berlin übertragen. Als Vorbild diente dabei die von 1934 bis Anfang der 2000er Jahre stattfindende nordamerikanische „Week of Brotherhood“. Seit der ersten Woche der Brüderlichkeit werden in der ganzen Bundesrepublik Veranstaltungen durchgeführt, um sich gegenseitig kennenzulernen, Antisemitismus zu benennen und zu bekämpfen und stattdessen Dialog zu fördern. Zudem wird seit 1968 bei der Zentralen Eröffnungsfeier die Buber-Rosenzweig-Medaille an Persönlichkeiten und/oder Organisationen verliehen, die sich im christlich-jüdischen Dialog sowie in ihrem Engagement gegen Antisemitismus und Rassismus außerordentliche Verdienste erworben haben. In Vorträgen und Workshops in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften werden Geschichte und Gegenwart der Woche der Brüderlichkeit und damit in Zusammenhang stehende besondere Ereignisse und Persönlichkeiten beleuchtet. Zudem findet das Abendpodium Dialog mit Zukunft! Wie steht es um die jüdisch-christliche Zusammenarbeit? im Volkstheater von Intendant Christian Stückl statt, der 2021 mit der Buber-Rosenzweig-Medaille ausgezeichnet wurde. Das Podium ermöglicht einen Dialog der Generationen, bei dem über die Zukunft der jüdisch-christlichen und interreligiösen Zusammenarbeit im Allgemeinen und die Woche der Brüderlichkeit im Speziellen diskutiert wird.
  • Wissenschaftliche Veranstaltung
  • Verschiedene (siehe Flyer)
  • Die Tagung findet vom 29. bis 30. Juni 2022 in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Alfons-Goppel-Straße 11, 80539 München statt, das Abendpodium am 29. Juni 2022, um 19:30 Uhr im Volkstheater, Tumblingerstraße 29, 80337 München. Wir bitten um Anmeldung bis zum 14. Juni 2022. Aus logistischen Gründen ist eine getrennte Anmeldung für das Abendpodium am 29. Juni und die restliche Tagung am 29. und 30. Juni notwendig und nur über das Onlinesystem Eventbrite möglich. Bitte melden Sie sich daher unter folgenden beiden Links an und markieren, an welchen Programmpunkten Sie teilnehmen werden: Tagung: www.eventbrite.de/e/tagung-70-jahre-woche-der-bruderlichkeit-in-munchen-tickets-310540684547 Abendpodium: www.eventbrite.de/e/dialog-mit-zukunft-wie-steht-es-um-die-judisch-christliche-zusammenarbeit-tickets-310977962457
  • Kooperation: Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit DEUTSCHER KOORDINIERUNGSRAT e.V. (DKR), Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur (LMU), BAdW, Münchner Volkstheater, GCJZ München und Freundeskreis des Lehrstuhls