Forschungsvorhaben und Einrichtungen
-
Leibniz-Rechenzentrum
Die Forschung im Bereich Informatik findet am BAdW-Institut Leibniz-Rechenzentrum(LRZ) statt und konzentriert sich auf zwei Schwerpunkte: die praktische und technische Informatik und die angewandte Informatik. Im Bereich der technischen und praktischen Informatik stehen folgende Themen im Mittelpunkt: Integriertes Management von Rechnernetzen, IT-Services und Informationssicherheit; Optimierung des Energieverbrauchs komplexer IT- und Rechenzentrums-Infrastrukturen, extreme Skalierung von Simulationsanwendungen auf modernen Höchstleistungsrechnerarchitekturen; Kooperatives Management von e-Infrastrukturen für daten- und rechenintensive Anwendungen sowie Virtual Reality und Visualisierung. Bei der angewandten Informatik geht es um die Unterstützung von Wissenschaftlern diverser Fachrichtungen bei der Umsetzung ihrer computergestützten Forschung (z. B. Astro- und Plasmaphysik, Lebens-, Geo- oder Umweltwissenschaften).
-
Mittelalterliche Bibliothekskataloge Deutschlands und der Schweiz (MBK)
Das Projekt trägt mit der systematischen Veröffentlichung der Bibliothekskataloge, die bis ca. 1500 in Deutschland und der Schweiz abgefasst wurden, dazu bei, das geistige Erbe des Mittelalters zu erfassen und der Forschung zugänglich zu machen.
-
Mittellateinisches Wörterbuch
Das Mittellateinische Wörterbuch ist das größte unter den nationalen Wörterbüchern zur mittelalterlichen Latinität, die unter der Ägide der Union Académique Internationale in Europa erarbeitet werden, und basiert auf den lateinischen Quellen, die zwischen dem 6. und dem ausgehenden 13. Jahrhundert im deutschen Sprachraum entstanden sind und in edierter Form vorliegen. Grundlage des Wörterbuches ist ein umfangreiches Archiv mit mehr als einer Million Zetteln, für das ungefähr 4000 Texte aus allen literarischen Gattungen nebst Fachtexten und Urkunden exzerpiert und fünfzig vollständig verzettelt wurden.
-
Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters (MTU)
Die „Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters“ (MTU) sind eine international seit langem hochrenommierte Reihe der germanistischen Mittelalterforschung. Sie stellt ausgewählte editorisch und methodisch-analytisch orientierte Arbeiten von Fachkollegen aus dem In- und Ausland für die wissenschaftliche Öffentlichkeit bereit. Publikationssprachen sind Deutsch und Englisch.
-
Otloh von St. Emmeram: Autor und Kopist
Kritische Edition des ‚Libellus de doctrina spirituali‘, ‚Liber de cursu spirituali‘ und weiterer kleinerer Werke. Otloh von St. Emmeram (um 1010–kurz nach 1070) war ein Benediktinermönch, der für viele seiner Schriften gleichzeitig Autor und Kopist war. Studien zu Otloh müssen sich jedoch bei einem Großteil seiner Werke immer noch auf antiquierte Ausgaben stützen, die beruhen zum einen auf einer einfachen Transkription von Otlohs Autographen (wobei Urfassung und Texteingriffe nicht unterscheidbar sind) und wurden zum anderen vor drei Jahrhunderten nach anderen als den heute geltenden Kriterien gedruckt und hundert Jahre später nachgedruckt. Es ist daher Ziel des Forschungsprojektes, die allein in veralteten Drucken vorliegenden autographen Werke Otlohs in einer neuen kritischen Edition zu präsentieren, die klar unterscheidet zwischen Urfassung, Korrekturen, Anmerkungen und späteren Zusätzen durch die Hand des Autors selbst. Auf diese Weise wird es möglich sein, Otlohs kritische und intellektuelle Arbeit an seinen Texten und die Entwicklung seines Denkens zu dokumentieren.
-
Ptolemaeus Arabus et Latinus
Claudius Ptolemaeus ist einer der einflussreichsten Wissenschaftler aller Zeiten. Sein Ruhm verdankt sich hauptsächlich zwei Schriften über die Sternkunde: dem Almagest und der Tetrabiblos. Das Ziel des Projekts ist die umfassende Erschließung der arabischen und lateinischen Überlieferung von Ptolemaeusʼ astronomischem und astrologischen Werken. Dazu gehören Kataloge aller erhaltenen Handschriften, Editionen der ptolemäischen und pseudo-ptolemäischen Werke auf Arabisch und Lateinisch sowie der Kommentarliteratur und schließlich eine Reihe von Forschungswerkzeugen und Studien.
-
Repertorium „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“
Das Repertorium „Geschichtsquellen des deutschen Mittelalters“ verzeichnet die erzählenden Quellen, die von der Zeit Karls des Großen bis zu Kaiser Maximilian I. (also ca. 750 bis 1519) auf dem Gebiet des mittelalterlichen fränkischen und deutschen Reiches entstanden sind oder die deutsche mittelalterliche Geschichte betreffen. Das Verzeichnis umfasst bislang mehr als 5.300 Werke in lateinischer und deutscher Sprache, darunter die „Carmina Burana“ oder die „Weltchronik“ des Otto von Freising. Das Repertorium gibt Auskunft über die handschriftliche Überlieferung, die Ausgaben, Faksimile und Übersetzungen, sowie über die weitere Forschungsliteratur. Das Verzeichnis wird nur noch digital im Internet publiziert: www.geschichtsquellen.de
-
Richard-Strauss-Ausgabe
Das Projekt „Kritische Ausgabe der Werke von Richard Strauss“ (1864–1949), dem wohl meistgespielten Komponisten des 20. Jahrhunderts, erarbeitet erstmals eine quellenkritische Edition der wichtigsten Werkgruppen im Schaffen von Richard Strauss: sämtlicher Bühnenwerke, Lieder, Orchester- und Kammermusikwerke, inklusive divergierender Fassungen. Geplant sind 52 (teilweise aus mehreren Teilbänden bestehende) Notenbände mit Kritischen Berichten sowie eine Online-Dokumentenplattform. Ein internationales Verlagskonsortium übernimmt Herstellung und Vertrieb der Partituren und Aufführungsmateriale, so dass die Ergebnisse auch in die weltweite Musikpraxis einfließen werden.
-
Robert Schumanns Poetische Welt. Drama – Oratorium – Vokalsymphonik – Literarisches Werk. Historisch-kritische Hybridausgabe
Robert Schumanns dichterisches und schriftstellerisches Schaffen sowie sein damit verbundenes musikalisches Werk repräsentieren in unvergleichlicher Weise den musikästhetischen Diskurs des 19. Jahrhunderts. Ziel des Projekts ist die erstmalige vollständige Rekonstruktion dieser „poetischen Welt“ Schumanns in einer historisch-kritischen Edition der Schriften, Dichtungen und Vokalkompositionen. Das Projekt verbindet dabei die editorisch-philologische Grundlagenforschung mit einem interdisziplinären Ansatz zwischen Musik- und Literaturwissenschaft sowie den Digital Humanities.
-
Schelling in München (1811-1841). Hybride Nachlass-Edition
Leitendes Ziel des Projekts ist es, im Blick auf die Wirksamkeit Schellings während seiner Münchener Zeit (1811–1841) den letzten großen, noch unedierten Nachlass der klassischen deutschen Philosophie umfassend und systematisch zu erschließen und in einer hybriden Edition zugänglich zu machen. Es gilt, erstmals vollständig die Schelling bezüglichen Dokumente (Konzeptentwürfe, Nachschriften, Briefe, Tagebücher) aus dessen Münchener Periode mit besonderem Fokus auf ihrer Entstehungs- und Wirkungsgeschichte aufzuarbeiten und verfügbar zu machen. Dadurch soll über die Fachgrenzen der Philosophie hinaus für die wissenschaftliche Forschung eine verlässliche Grundlage geschaffen werden, um die Entwicklung der Wissenschaften und des modernen Wissensverständnisses im Ausgang von der klassischen deutschen Philosophie angemessen erörtern zu können.