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Vortrag: Öffentliche Religion: ein internationales Menschenrecht

„Wir brauchen neue Formate des Sprechens über Religion“ – so fasste kürzlich Bun-desbildungsministerin Johanna Wanka ein gesellschaftliches Bedürfnis und politi-sches Desiderat unserer Zeit, vor allem nach den Anschlägen in Paris im Januar 2015, zusammen. Am 27. Oktober spricht Prof. Dr. Hans Kippenberg in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zum Thema „Öffentliche Religion – ein internationales Menschenrecht“. Kippenbergs Vortrag ist der zweite einer auf mehrere Jahre an-gelegten Vortragsreihe, die sich dem Thema „Religion und Gesellschaft: Sinnstif-tungssysteme im Konflikt“ widmet. 

 

 

28/15
05. Oktober 2015

„Wir brauchen neue Formate des Sprechens über Religion“ – so fasste kürzlich Bun-desbildungsministerin Johanna Wanka ein gesellschaftliches Bedürfnis und politi-sches Desiderat unserer Zeit, vor allem nach den Anschlägen in Paris im Januar 2015, zusammen. Am 27. Oktober spricht Prof. Dr. Hans Kippenberg in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zum Thema „Öffentliche Religion – ein internationales Menschenrecht“. Kippenbergs Vortrag ist der zweite einer auf mehrere Jahre an-gelegten Vortragsreihe, die sich dem Thema „Religion und Gesellschaft: Sinnstif-tungssysteme im Konflikt“ widmet. 

Religion ist auf die Agenda moderner Gesellschaften zurückgekehrt. Vor allem außerhalb Europas entfalten religiöse Akteure verstärkt große Mobilisierungskraft, erzeugen mit ihren Sinnangeboten und Weltdeutungen aber auch neue Konflikte. Religion kann zur inneren Integration von Gesellschaften beitragen, aber auch Polarisierungstendenzen zwischen unterschiedlichen Glaubensgemeinschaften und ethnischen Gruppen verstärken sowie die Exklusion der jeweils Anderen, Fremden begründen. Keineswegs nur im modernen politi-schen Islam mit seinen Konzepten des „Heiligen Krieges“ oder des „Islamischen Staates“, sondern auch in anderen Religionsgemeinschaften einschließlich verschiedener Christentü-mer lässt sich viel neue Glaubensgewalt beobachten.


In Reaktion auf die Anschläge vom Januar 2015 in Paris beschäftigt sich eine von Friedrich Wilhelm Graf und Jens-Uwe Hartmann (beide LMU/BAdW) konzipierte Vortragsreihe mit Religion und Gesellschaft als „Sinnstiftungssysteme im Konflikt“. Insgesamt umfasst die bis 2017 angelegte Reihe 14 Veranstaltungen, die sich unter anderem den Themenfeldern „Religion und Gewalt“, „Recht und Religion“, „Religion und Gender“, „Vielfalt der Christentümer“ und „Blasphemie“ widmen.


Vortrag:
„Öffentliche Religion: ein internationales Menschenrecht“
Dienstag, 27. Oktober 2015, 19.00 Uhr
Prof. Dr. Hans Kippenberg ist emeritierter Professor für Theorie und Geschichte der Religionen an der Universität Bremen. Seine Arbeitsgebiete sind die Vorderasiatische und europäische Religionsgeschichte, die Geschichte der Religionswissenschaft, die Religionssoziologie von Max Weber sowie aktuelle religiöse Gewalt.
Ort: Bayerische Akademie der Wissenschaften, Alfons-Goppel-Str. 11
80539 München, Plenarsaal, 1. Stock
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.


Die Veranstaltung wird von ARD-alpha aufgezeichnet.


Weitere Vorträge 2015:


„ ,Je suis Charlie‘? Zur Dialektik der Blasphemie“
Dienstag, 24. November 2015, 19.00 Uhr
Prof. Dr. Christoph Türcke hatte bis 2014 die Professur für Philosophie an der Hochschule für Gra-fik und Buchkunst Leipzig inne. Zentrales Thema seiner Forschung ist die Religions- und Kulturphilosophie. Zu seiner Forschungs- und Publikationstätigkeit zählen die Erforschung einer „Philosophie der Sensation“ und des Fundamentalismus als „maskierter Nihilismus“ und jüngst der „Philosophie des Geldes“.