30/06
Von schnellen Rechnern und tiefen Temperaturen
30/06
25. September 2006
Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) und Walther-Meißner-Institut (WMI) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften beteiligen sich am Tag der offenen Tür auf dem Forschungsgelände in Garching am Sonntag, 15. Oktober 2006, von 10 bis 17 Uhr.
Garching, eines der größten Wissenschaftszentren in Deutschland, ist seit Juli 2006 um eine Attraktion reicher: mit dem Neubau des Leibniz-Rechenzentrums (LRZ), das einen der leistungsfähigsten Rechner der Welt beherbergt, ist ein starker Partner auf den Campus nördlich von München hinzugekommen, der Kompetenz und Rechenleistung für höchste Ansprüche in Wissenschaft und Forschung zur Verfügung stellen kann. Von der rechnergestützten Nanochemie bis zur Erdbebensimulation reicht die Palette der Aufgabenstellungen, die der neue Höchstleistungsrechner in Bayern SGI Altix 4700 mit seiner Spitzenrechenleistung von 26 Billionen Rechenoperationen (Teraflops) pro Sekunde bewältigt.
Am Tag der offenen Tür am 15. Oktober 2006 finden Führungen sowohl durch das Institutsgebäude als auch durch den sogenannten "Rechnerwürfel" des LRZ statt, in dem der neue Höchstleistungsrechner und das neue Datenarchivierungssystem im Betrieb zu sehen sind. Auch die Räume, in denen der Linux-Cluster und das Herz des Münchner Wissenschaftsnetzes (MWN) ihre Dienste verrichten, sowie die Klima- und Wärmezentrale sind nur an diesem Tag für die Öffentlichkeit zugänglich. Diese Führungen finden von 10 Uhr bis 16:30 Uhr zu jeder vollen und halben Stunde und ferner nach Bedarf statt. Außerdem steht den Besuchern das Virtual Reality Labor offen. In den Kursräumen können am PC u.a. Autorennen gespielt und (selbstverständlich jugendfreie) Filme betrachtet werden. Einige allgemein verständliche Vorträge, z.B. über Sicherheit für "normale" PC-Benutzer („Gefahr erkannt – Gefahr gebannt“) runden das Programm ab.
Bereits seit 1967 ist das Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung (WMI) in Gar-ching ansässig. Dort werden Forschungsvorhaben bei tiefen und ultratiefen Temperaturen durchgeführt und flüssiges Helium hergestellt, das für die Forschungen an beiden Münchener Universitäten benötigt wird. Das WMI befasst sich mit Fragen der Tieftemperatur-Festkörperphysik. Im Bereich der Grundlagenforschung konzentrieren sich die Arbeiten auf die Phänomene Supraleitung und Magnetismus, die physikalischen Grundlagen der Quanteninformationsverarbeitung und die Physik niedrigdimensionaler und mesoskopischer Systeme. In angewandten Forschungsprojekten werden spezielle Methoden und Verfahren der Tieftemperaturtechnik, neuartige Bauelemente aus dem Bereich der Supraleitungs- und Spinelektronik sowie Nanostrukturierungstechniken entwickelt. Bei der Materialpräparation kommen modernste Methoden der Dünnschichttechnologie und der Einkristallzüchtung zum Einsatz. Am Tag der offenen Tür kann man bei Vorträge, Vorführungen und Besichtigungen einen Blick hinter die Kulissen werfen und in Kontakt mit den dort tätigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern treten.