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'Vater des Leibniz-Rechenzentrums' geehrt
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22. Oktober 2004
Bayerische Akademie der Wissenschaften verleiht Silberne Verdienstmedaille an Prof. Dr. Friedrich Ludwig Bauer
Im Rahmen der Vorstandssitzung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften am 22. Oktober 2004 überreichte Präsident Prof. Dr. Heinrich Nöth dem langjährigen Mitglied der Mathematisch-naturwissenschaftlichen Klasse Prof. Dr. rer. nat. Friedrich L. Bauer die Silberne Verdienstmedaille.
„Wir ehren damit den Vater unseres Leibniz-Rechenzentrums“ sagte Nöth in seiner Ansprache. Friedrich L. Bauer, geboren 1924, 1963 bis 1989 Ordinarius für Mathematik und später auch für Informatik an der Technischen Universität, wurde 1968 als ordentliches Mitglied zugewählt. Schon damals zählte er ohne Zweifel zur internationalen Spitzenklasse der Mathematiker, die sich mit dem Einsatz der modernen Rechenanlagen und der Programmierung befassten. Mit Energie und Ausdauer betrieb er den Aufbau der Kommission für Informatik und des Rechenzentrums der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, das zugleich wichtige Service-Funktionen für die Münchener Hochschulen erfüllt. Das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) steht nun - dank seines Elans und seines Durchsetzungsvermögens - kurz davor, ein neues Zuhause in Garching mit einem nationalen Höchstleistungsrechner zu beziehen (Richtfest am 8.11.2004). Damit wird eine weitere wichtige Etappe in der Geschichte der Akademie und für den Ausbau der Informatik erreicht.
Der Mathematiker Bauer erkannte mit dem Aufkommen der elektronischen Rechenanlagen schnell das Potential dieser neuen Technologie. Entscheidend war sein Einfluss auf die Programmiersprache ALGOL 60, die heute als eine der dominierenden Urahnen moderner Programmiersprachen gilt. 1968 prägte er den Begriff Software Engineering, der heute weltweit Gültigkeit hat. Ihm ist es auch zu verdanken, dass sich Informatik in Deutschland zu einer wissenschaftlichen Disziplin entwickeln konnte. Neben Numerik und Grundprinzipien der Interpretation und Übersetzung von Programmiersprachen gilt sein besonderes Interesse der Kryptografie, zu der er ein viel beachtetes Lehrbuch verfasste.