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Über die Jagd - kulturelle Aspekte und aktuelle Funktionen
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15. Januar 2003
Neuer Berichtband der Bayerischen Akademie der Wissenschaften erschienen
Die Jagd begleitet den Homo sapiens von Beginn seiner Geschichte. Mit zeitlich wechselndem Gewicht dient sie u.a. dem Nahrungserwerb, der Abwehr der von wild lebenden Tieren drohenden Gefahren, der Befriedigung von Jagdlust, Beutegier und Prestigebedürfnis sowie als Status- und Machtsymbol. Sie hat darüber hinaus gerade heute auch wichtige ökologische Funktionen; denn Jäger wirken direkt und indirekt bei der Regulation von Wildtierpopulationen mit und helfen beim Artenschutz. Ein kompliziertes Regelwerk aus Jagd-, Naturschutz- und Tierschutzgesetzen steuert heute einerseits die Ausübung der Jagd selbst. Es sucht andererseits einen Ausgleich zwischen den Wildtierbeständen und der Tragfähigkeit ihrer Lebensräume, zwischen den häufig konträren Interessen der Jagd/Jäger und anderer Zweige der Bodennutzung und des Naturschutzes sowie zwischen den individuellen Ansprüchen der Jäger und den gesellschaftlichen Belangen. Die derzeitige intensive Diskussion über die Novellierung des Bundesjagdgesetzes wirft darauf ein Schlaglicht.
Weil die Jagd zu allen Zeiten so viele verschiedenartige Lebensbereiche des Menschen tangiert hat und noch immer berührt, veranstalteten die Mathematisch-naturwissenschaftliche und die Philosophisch-historische Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften im Rahmen der Rundgespräche der Kommission für Ökologie erstmals ein gemeinsames Symposium über die kulturellen und historischen Aspekte der Jagd und ihre aktuellen ökologischen und sozialen Funktionen. Die Vorträge und Diskussionen dieser Fachtagung liegen nun in überarbeiteter Form als Berichtband vor.
Rundgespräche der Kommission für Ökologie, Band 25 (2002), 166 S., teilweise farbige Abb.; Hrsg.: Bayerische Akademie der Wissenschaften. Verlag Dr. Friedrich Pfeil, Wolfratshauser Straße 27, D-81379 München, www.pfeil-verlag.de. EUR 24,--; ISBN 3-89937-005-8.