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07/01

Tag der offenen Tür am Walther-Meissner-Institut der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

 

 

 

07/01
23. März 2001

 

Am Samstag, den 31. März 2001 machte das in Garching angesiedelte Walther-Meissner-Institut der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (WMI) ab 10.00 Uhr seine Pforten ganz weit auf, um interessierten Besucherinnen und Besuchern aktuelle Forschung hautnah zu vermitteln. Dieser Tag der offenen Tür fand im Rahmen des High-Tech-Tags Bayerns statt, an dem sich landesweit Universitäten, Fachhochschulen, Hochtechnologie-Unternehmen und Forschungseinrichtungen beteiligen. Das Walther-Meissner-Institut jedenfalls wartete mit spannenden Experimenten, Vorführungen und Vorträgen auf, in denen es u.a. um den kältesten Punkt von München, schwebende Supraleiter und die Zucht von Einkristallen gehen wird. Alle Veranstaltungen des WMI fanden im Garchinger Institutsgebäude statt; Adresse: Bayerische Akademie der Wissenschaften, Walther-Meissner-Institut, Walther-Meissner Str. 8, 85748 Garching.

Im einzelnen warteten im Walther-Meissner-Institut folgende Programmpunkte auf die Besucher:

  1. Vortrag zur Geschichte und Forschung am Walther-Meissner-Institut: Der Vortrag beginnt jeweils zur vollen Stunde im Seminarraum des WMI.
  2. Experimentelle Vorführung des Meissner-Effekts: Anhand von schwebenden Supraleitern und einer supraleitenden Magnetschwebebahn kann der Meissner-Effekt spielerisch verstanden und erkannt werden, wie dieser Effekt technisch verwendet werden kann.
  3. Raman-Spektroskopie: Die Raman-Spektroskopie ist eine vielseitige spektroskopische Untersuchungsmethode. Als anschauliches Beispiel werden die Raman-Spektren von verschiedenen Alkoholen (Methanol, Äthanol, Wodka) aufgenommen.
  4. Kryoflüssigkeiten und tiefe Temperaturen: Es können Experimente mit flüssigem Stickstoff durchgeführt werden, um die Veränderung von Materialeigenschaften bei Temperaturen von –196°C zu erkunden.
  5. Kristalllabor und Materialtechnologie: Es werden moderne Methoden zur Herstellung von Einkristallen, Funktionskeramiken und dünnen Schichten vorgestellt.
  6. Der kälteste Punkt von München: Am Walther-Meissner-Institut befindet sich der kälteste Punkt des Landkreises München. Es kann die Apparatur zur Erzeugung extrem tiefer Temperaturen nur wenige 100µK oberhalb des absoluten Temperatur-Nullpunktes besichtigt werden.

Die Forschung am Walther-Meissner-Institut der Akademie ist insgesamt auf die Tieftemperatur-Festkörperphysik, insbesondere auf supraleitende und magnetische Materialsysteme ausgerichtet, die für unsere zukünftigen Informations- und Kommunikationstechniken wichtig sind. In angewandten Forschungsprojekten werden spezielle Methoden und Verfahren der Tieftemperaturtechnik, neuartige Bauelemente aus dem Bereich der Supraleitungs- und Magnetoelektronik sowie Nanostrukturierungstechniken entwickelt. Bei der Materialpräparation werden modernste Methoden der Dünnschichttechnologie und der Einkristallzucht zur Herstellung von supraleitenden und magnetischen Systemen, organischen Leitern und Funktionskeramiken eingesetzt. Das WMI bot am High-Tech-Tag seinen Besuchern anhand der verschiedenen experimentellen Vorführungen die Möglichkeit, aktuelle Forschung und neue Technologien hautnah mitzuerleben. Das Team des WMI freute sich jedenfalls über eine rege Teilnahme.

Eingebettet war der Tag der offenen Tür des WMI in den High-Tech-Tag Bayerns, der allen Bürgerinnen und Bürgern Einblicke in bayerische High-Tech-Einrichtungen und Unternehmen geben und so für den High-Tech-Standort Bayern werben sollte. Das Anliegen der Bayerischen Staatsregierung war es, den High-Tech-Standort Bayern transparenter zu machen und zu zeigen, dass High-Tech in Bayern weder an bestimmte Regionen noch an bevorzugte Orte gebunden ist. Hochschulen, Forschungsinstitute sowie technologieorientierte Unternehmen und Gründerzentren in ganz Bayern öffneten deshalb als Kooperationspartner der Bayerischen Staatsregierung am Samstag, den 31.März ihre Türen – vor Ort und im Internet.