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21/04

Richtfest für das Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften

Am 8. November 2004, ungefähr ein halbes Jahr nach der Grundsteinlegung, kann bereits das Richtfest für den Neubau des Leibniz-Rechenzentrums der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Garching bei München gefeiert werden. Das Gebäude wird auch Platz für den neuen nationalen Höchstleistungsrechner in Bayern II (HLRB II) bieten, der zu den leistungsstärksten Rechnern der Welt gehören wird.

 

 

21/04
29. Oktober 2004

Am 8. November 2004, ungefähr ein halbes Jahr nach der Grundsteinlegung, kann bereits das Richtfest für den Neubau des Leibniz-Rechenzentrums der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Garching bei München gefeiert werden. Das Gebäude wird auch Platz für den neuen nationalen Höchstleistungsrechner in Bayern II (HLRB II) bieten, der zu den leistungsstärksten Rechnern der Welt gehören wird.

Der neue Rechner wird in zwei Ausbaustufen installiert. In der ersten Ausbaustufe soll der neue Supercomputer etwa 20 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde bewältigen können. Zum Vergleich: ein Mensch würde für diese Leistung mehr als 6 Millionen Jahre benötigen. Im Jahr 2007 soll diese Leistung sogar noch einmal verdoppelt werden. Der Zuschlag für die Beschaffung dieses 38 Mio. Euro teuren Rechners, der gemeinsam vom Bund und Land finanziert wird, wird noch in diesem Jahr erfolgen. Mit dem HLRB II ist die internationale Konkurrenzfähigkeit Bayerns auf dem Gebiet des Höchstleistungsrechnens weiter gesichert. Rechner dieser Leistungsklasse werden insbesondere für Simulationen in der Physik, der Materialforschung, Strömungsdynamik, Astrophysik, Geowissenschaften, Chemie und Biowissenschaften eingesetzt. Das LRZ wird mit der Neubeschaffung in die Lage versetzt, sich als möglicher Standort für einen europäischen Höchstleistungsrechner zu bewerben.

Der Neubau des LRZ in Garching umfasst für das Institutsgebäude, den Seminartrakt und das Rechnergebäude eine Hauptnutzfläche von insgesamt 5600 qm. Das imposante Rechnergebäude selbst stellt einen Kubus mit 35 Meter Kantenlänge und 27, 5 Meter Höhe dar, bei dem in drei Stockwerken jeweils 550 qm für Server, Archivsysteme und für den neuen Höchstleistungsrechner vorgesehen sind. Die Baukosten betragen rund 42 Mio. Euro. Für den Entwurf und die Ausführungsplanung ist das Architekturbüro Herzog und Partner verantwortlich, die technische und geschäftliche Oberleitung liegt beim Bauamt der Technischen Universität München, Ausschreibung und Bauüberwachung erfolgen durch IMP Ingenieurbüro für Bauwesen GmbH. Die Übergabe des Rechnergebäudes ist für Ende 2005 geplant, Instituts- und Hörsaalgebäude werden voraussichtlich Anfang 2006 fertig gestellt.

Das Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) ist eine Einrichtung der Kommission für Informatik der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Heute sind dort ca. 150 Mitarbeiter beschäftigt. Das LRZ versteht sich als modernes Dienstleistungsunternehmen im wissenschaftlichen Bereich. Als Rechenzentrum verbindet es über das ebenfalls vom LRZ betriebene Münchner Wissenschaftsnetz (MWN) die zentralen Server und Systeme der wissenschaftlichen Einrichtungen in München, u.a. der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, der Münchner Hochschulen, der Max-Planck-Institute, der Fraunhofer-Gesellschaft. Als Zentrum für technisch-wissenschaftliches Hochleistungsrechnen betreibt das LRZ für alle bayerischen Universitäten die Landeshochleistungsrechner und seit März 2000 auch den Bundeshöchstleistungsrechner Hitachi SR8000-F1, der deutschlandweit genutzt wird. Der neue nationale Höchstleistungsrechner HRLB II wird 15 bis 20 mal leistungsfähiger als dieser Rechner sein. Neben der Forschung auf dem Gebiet des wissenschaftlichen Hochleistungsrechnens ist das LRZ bundesweites Kompetenzzentrum für Datenkommunikationsnetze und hat in diesem Bereich mehrere Pilotprojekte mit anderen wissenschaftlichen Einrichtungen und Partnern aus der Industrie durchgeführt.