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Position stärken, Leistungsfähigkeit weiterentwickeln strukturelle Evaluierung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
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08. August 2011
Heute gab das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst bekannt, dass mit der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (BAdW) die erste deutsche Länderakademie überhaupt strukturell evaluiert werden wird. Akademiepräsident Karl-Heinz Hoffmann befürwortet das Vorhaben des Staatsministers und begrüßt 'den besonderen Stellenwert, den der Freistaat ,seiner traditionsreichen Wissenschaftsakademie mit diesem Schritt beimisst'.
Die Empfehlungen der Strukturkommission unter dem Vorsitz von Ernst Theodor Rietschel, dem ehemaligen Präsidenten der Leibniz-Gemeinschaft, werden für Anfang 2013 erwartet. „Die Wissenschaftslandschaft ist in Bewegung“, sagte Staatsminister Wolfgang Heubisch anlässlich der ersten Sitzung der Kommission. „Wir können uns nur erfolgreich positionieren, wenn wir unsere Stärken kennen und diese weiterentwickeln“.
„Die Bayerische Akademie der Wissenschaften unterstützt die strukturelle Evaluierung ihrer Arbeitsweise“, erklärt Akademiepräsident Karl-Heinz Hoffmann nach Bekanntgabe der Zusammensetzung der Evaluierungskommission, „und begrüßt den besonderen Stellenwert, den der Freistaat der Fortentwicklung ,seiner‘ traditionsreichen Wissenschaftsakademie mit diesem Schritt beimisst.“ Die Bayerische Akademie der Wissenschaften, gegründet 1759, ist eine der ältesten und – nach Mitarbeiterzahl, Forschungsprogramm und Etat – die größte der acht deutschen Länderakademien. Ihr Förderkolleg bietet seit 2010 exzellenten Nachwuchswissenschaftlern neben finanzieller Unterstützung auch ein hochkarätiges Forum für den interdisziplinären, generationenübergreifenden Dialog. „Wir erwarten uns Vorschläge“, fährt Hoffmann fort, „zur Weiterentwicklung unserer Arbeit und Profilbildung sowie zur weiteren Einbindung unserer Grundlagenforschung in das wissenschaftliche Leben des Freistaats, insbesondere am Wissenschaftsstandort München.“
Als Forschungseinrichtung von internationalem Rang betreibt die Akademie mit rund 330 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Grundlagenforschung in den Geistes- und Naturwissenschaften – oftmals in Kooperation mit Universitäten und Forschungsinstituten. Der Schwerpunkt liegt auf langfristigen Vorhaben, die die Basis für weiterführende Forschungen liefern und die kulturelle Überlieferung sichern, darunter kritische Editionen (etwa die Max Weber- und die Richard Strauss-Ausgabe), wissenschaftliche Wörterbücher (z.B. der Thesaurus linguae Latinae) und exakt erhobene Messreihen, etwa in der Gletscherforschung und der Satellitengeodäsie. Die BAdW betreibt ferner in Garching bei München mit dem Leibniz-Rechenzentrum eines der drei nationalen Höchstleistungs-Rechenzentren Deutschlands sowie das renommierte Walther-Meißner-Institut für Tieftemperaturforschung.
„Insbesondere erhoffen wir uns Vorschläge der Kommission zur Neustrukturierung unserer geowissenschaftlichen Forschungsvorhaben, die ab 2015 nicht mehr aus dem Akademienprogramm gefördert werden können, und für eine stärkere Einbindung des Deutschen Geodätischen Forschungsinstituts“, so Hoffmann. „Diese naturwissenschaftlichen Langfristprojekte gehören mit zum Kernbereich unserer Forschungsaufgaben. Für diese Neustrukturierung wurde mit dem Kooperationsvertrag mit der TU München und der Deutschen Geodätischen Kommission im Herbst 2010 bereits ein erster wichtiger Schritt gemacht. „Ganz generell hoffe ich, dass die Kommission uns Hinweise darauf geben wird, welche unserer Forschungsschwerpunkte in Zukunft aus ihrer Sicht eine weitere Verstärkung erfahren sollen“.
„Wir werden künftig noch stärker als bisher zum öffentlichen Verständnis von Wissenschaft und Forschung beitragen“, so Hoffmann weiter. „Hier sind wir mit den erfolgreichen Rundgesprächen der Kommission für Ökologie oder auch den Diskussionsveranstaltungen, die wir seit Jahresbeginn zu aktuellen, oftmals kontroversen wissenschaftlichen Fragestellungen organisieren, auf einem guten Weg, den wir weiter ausbauen wollen.“ „Außerdem“, erklärt er, „planen wir eine stärkere Kooperation mit den wissenschaftlichen Einrichtungen, die in der Vergangenheit zu unserem Haus gehört haben bzw. im Umfeld der Akademie angesiedelt sind. Von den Synergieeffekten dieses wissenschaftlichen Austausches können beide Seiten profitieren.“
„Wir erwarten uns nicht zuletzt“, betont Hoffmann abschließend, „von der strukturellen Evaluation Vorschläge zur Stärkung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften im Umfeld der sieben anderen deutschen Wissenschaftsakademien der Länder sowie der Nationalakademie Leopoldina und acatech.“