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Plastik: Vom Segen zum Fluch
Deutschland ist Europameister – im Produzieren von Verpackungsmüll. Shampoo-Flaschen, Tüten und doppelte Folien: Wohin mit dem Plastik? Knapp 40 Kilogramm Kunststoffmüll produziert jeder Deutsche im Jahr. Am 16. April diskutiert unsere Expertenrunde Auswirkungen, Hintergründe und Perspektiven des Plastikproblems.
Sechs Mal könnte man die ganze Erdkugel in Folie einwickeln – mit der Menge an Plastik, die seit seiner Einführung vor 70 Jahren produziert wurde. Kunststoffe sind praktisch und daher aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken, sie sind variabel, leicht und halten auch noch ewig. Doch genau hier liegt das Problem der künstlich hergestellten Kohlenstoffverbindungen: Über 400 Jahre braucht die Natur, um Plastik zu zersetzen – während wir pro Jahr etwa 300 Millionen Tonnen davon herstellen. Kein Wunder, dass wir buchstäblich in Kunststoffmüll schwimmen: Acht Millionen Tonnen Plastik landen jährlich im Meer – das entspricht einem LKW, der ein ganzes Jahr lang jede Minute eine volle Ladung Müll in die Ozeane kippt. Und giftiges Mikroplastik gelangt am Ende auch in unsere Nahrung. Studien konnten zeigen, dass selbst das Trinkwasser in Deutschland bereits mit Plastik verunreinigt ist.
Was kann man tun gegen die Plastik-Flut? Gibt es Alternativen? Da in China seit Anfang des Jahres Einfuhrverbote für europäisches Altplastik gelten, sind wir nun gezwungen, uns selbst um unseren Müll zu kümmern. Was bedeutet das für uns? Wie können wir Kunststoff reduzieren, recyceln und entsorgen? Würde eine Plastik-steuer helfen? Über diese und weitere Fragen diskutieren am 16. April ausgewählte Expertinnen und Experten in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Diskussion: Plastik – Vom Segen zum Fluch
Termin: Montag, 16. April 2018, 18.00 Uhr
Mitwirkende: Prof. Dr. Christina Dornack (Abfall- und Kreislaufwirtschaft, TU Dresden), Günther Langer (Abfallwirtschaftsbetrieb München), Prof. Dr. Horst-Christian Langowski (Lebensmittelverpackungstechnik, TU München), Nadine Schubert (Bloggerin und Autorin)
Moderation: Miriam Stumpfe (Bayerischer Rundfunk)
Ort: Bayerische Akademie der Wissenschaften | Alfons-Goppel-Str. 11 | 80539 München
Eintritt frei, keine Anmeldung erforderlich.
Die Bayerische Akademie der Wissenschaften, gegründet 1759, ist die größte und eine der ältesten Akademien in Deutschland. Ihren Aufgaben als Gelehrtengesellschaft, außeruniversitäre Forschungseinrichtung und Ort des lebendigen wissenschaftlichen Dialogs mit Gesellschaft und Politik ist sie seit mehr als 250 Jahren verpflichtet. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt auf langfristigen Vorhaben, die die Basis für weiterführende Forschungen liefern und das kulturelle Erbe sichern. Die Akademie ist ferner Trägerin des Leibniz-Rechenzentrums, eines der größten Supercomputing-Zentren Europas, und des Walther-Meißner-Instituts für Tieftemperaturforschung. Den exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs in Bayern fördert sie in ihrem Jungen Kolleg. Die Akademie ist Mitglied in der Akademienunion.